Philippinen Politik und WirtschaftTravelingWorld.de55
Auf Grundlage der Verfassung aus dem Jahre 1987 werden die Philippinen als präsidiale Republik geführt. Staatsoberhaupt ist seit 2001 Gloria Macapagal-Arroyo, die in ihrer Funktion als Präsidentin über weitreichende exekutive Befugnisse verfügt. Daneben existiert ein Zwei-Kammer-System, bestehend einerseits aus einem Repräsentantenhaus (etwa 200 Mitglieder, direkt für drei Jahre gewählt), andererseits aus dem Senat (24 Mitglieder, teils vom Staatsoberhaupt ernannt). Die LAKAS-CMD (Chistian-Muslim Demokrats), die LP (Liberty Party), die NPC (Nationalist People’s Coalition) und das Oppositionsbündnis UNO (United Opposition) sind von zentraler politischer Bedeutung. Allerdings bestimmen derzeit Illegitimitätsvorwürfe, Skandale und vermuteter Wahlbetrug das Geschehen. Insbesondere vor dem Hintergrund neuer Putschversuche ist ein verfassungsrechtlich gedecktes Regieren momentan kaum möglich. Die Philippinen werden über die Einteilung in Bezirke und Provinzen verwaltet, die ihrerseits aus etlichen Barangays (Dorf- oder Gemeindestruktur) bestehen.
Das Land ist ferner Mitglied der Vereinten Nationen, WTO, WHO, G-77 und vielen weiteren internationalen Verbänden und Organisationen. Die Bevölkerung ist ethnisch vielfältig und umfasst zumeist Philippinos und Polynesier, daneben auch Malaien, Chinesen und Inder. Das derzeitige Bevölkerungswachstum liegt jährlich bei rund 2,3 %.
Das Bruttoinlandsprodukt der Philippinen lag im Jahre 2008 bei rund 168,58 Mrd. USD. Grundsätzlich verfügt der Inselstaat über gute wirtschaftliche Bedingungen: Reichhaltige Vorkommen an Bodenschätzen wie Gold, Silber, Kupfer, Nickel und Kohle sind vorhanden, ebenso genug Gesamtfläche für Industrie und Landwirtschaft. Allerdings zählen die Philippinen im Großraum Südostasien eher zu den ärmeren Staaten. Trotz einer liberalen marktwirtschaftlichen Ausrichtung gibt es diverse strukturelle Probleme, die eine nachhaltige Entwicklung bisher eingeschränkt haben. Dazu zählen die hohe Bevölkerungsarmut und Arbeitslosigkeit, fehlende ausländische Investitionen und die Flucht qualifizierter Arbeitskräfte ins Ausland. Zwar gelten die Rücküberweisungen dieser Gastarbeiter als wichtige Einnahmequelle, doch gleichen sie den hochverschuldeten, von Korruption und Schattenwirtschaft belasteten Staatshaushalt nicht aus. Negative Relevanz haben zudem die ständige innenpolitische Stabilität und die weltweite Wirtschaftskrise, die sich insbesondere in der Elektronikbranche bemerkbar macht. Neben diesem industriellen Sektor hat sich die Dienstleistungsbranche (vor allem im Bereich der Telekommunikation) als tragendes Element der Volkswirtschaft herausgebildet. Potential bieten Tourismus und Bergbau, denn noch immer sind die reichhaltigen Bodenschätze nur unzureichend erschlossen. Die Landwirtschaft zeichnet sich durch einen geringen Grad an Produktivität aus: Zwar werden Getreide, Zuckerrohr, Kaffee, Tabak, Tee und viele weitere Erzeugnisse angebaut, allerdings zumeist für den reinen Eigenbedarf der Bevölkerung. Die Philippinen sind auf die Einfuhr von Erdöl und chemischen Produkten angewiesen, im Gegenzug werden Textilien und elektronische Artikel ausgeführt. Haupthandelspartner sind die USA, die Staaten der EU, Japan und umliegende südostasiatische Staaten.
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