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Guatemala: Politik und Wirtschaft

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Guatemala Politik und Wirtschaft TravelingWorld.de 5 5

Guatemala wird auf Grundlage der geänderten Verfassung aus dem Jahre 1986 als Republik mit Präsidialsystem geführt. Das auf vier Jahre direkt gewählte Staatsoberhaupt, zugleich Oberbefehlshaber der Streitkräfte und Regierungschef, ist für die Ernennung und Entlassung der Minister zuständig. Eine Wiederwahl ist laut Verfassung ausgeschlossen. Derzeitiger Präsident ist Álvaro Colom, dessen Amtsantritt am 14.01.2008 erfolgte. Das Einkammerparlament, Congreso de la República, umfasst insgesamt 158 Repräsentanten, die ebenfalls für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt werden. Neben der Regierungspartei UNE (Nationale Einheit Hoffnung), sind folgende politische Bewegungen bedeutend: GANA (Große Nationale Allianz), FRG (Republikanische Front), PAN (Partei des Nationalen Fortschritts) und ANN (Allianz Neue Nation). Guatemala ist Mitglieder der Vereinten Nationen, IWF, Weltbank und einigen anderen internationalen Verbänden und Organisationen. Verwaltet wird das Land über die Einteilung in 22 Departements (El Petén, Huehuetenango, El Quiché, Alta Verapaz, Izabal, San Marcos, Quetzaltenango, Tononicapán, Baja, Verapaz, El Progreso, Zacapa, Sololá, Chimaltenango, Sacatepéquez, Guatemala, Jalapa, Chiquimula, Retalhuleu, Suchitepéquez, Escuinla, Santa Rosa und Jutiapa). Die Bevölkerung umfasst überwiegend Angehörige der indigenen Bevölkerung (unter anderem Quiché), daneben auch Mestizen, Europäer, Asiaten und Kariben. Das Bevölkerungswachstum liegt bei rund 2,6 %.

Das Bruttoninlandsprodukt Guatemalas betrug im Jahre 2007 rund 35,2 Mrd. USD. Trotz der zeit steigender Staatseinnahmen und einer weitestgehend ausgeglichenen Handelsbilanz hat der zentralamerikanische Staat mit erheblichen strukturellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Dazu zählen Naturkatastrophen ebenso wie eine hohe Armuts- und Kriminalitätsrate, aber auch eine lückenhafte Nahrungs- und Wasserversorgung. Neben der Abhängigkeit von ausländischen Finanzhilfen dämpfen zudem starke Migrationsbewegungen und Umweltschäden die wirtschaftliche Entwicklung erheblich. Allerdings hat ein umfangreiches Modernisierungsprogramm der Regierung (zur Korruptionsbekämpfung, Steuerreform, Freihandelsabkommen, Gewinnung ausländischer Investoren etc.) inzwischen Wirkung gezeigt: Derzeit erfreut sich die Wirtschaft an einem beständigen Wachstum, ausgelöst durch gute Weltmarktpreise und die Rücküberweisungen der im Ausland arbeitenden Gastarbeiter. Ferner verfügt der Agrarstaat über umfangreiche Ressourcen, darunter Vorkommen an Nickel, Erdöl, Gold, Wolfram, Antimon, Kupfer, Chrom, Blei und Zink. Nur ein Bruchteil der Bodenschätze sind bisher allerdings erschlossen. Eine Vielfaches des Energiebedarfs kann zudem über die Nutzung von Wasserkraft gewonnen werden. Sehr viel wirtschaftliches Potential bietet sich im Bereich des Tourismus, denn Guatemala verfügt über bedeutende Kultstätten der Mayakultur. Ansonsten arbeitet ein Großteil der Bevölkerung im landwirtschaftlichen Sektor. Hier werden Tabak, Kaffee, Baumwolle, Reis, Mais, Bohnen, Kardamon und Zuckerrohr angebaut, vielfach auch für den Eigenbedarf. Des Weiteren sind die Forstwirtschaft (Edelhölzer) und die Viehhaltung (Rinder) recht bedeutend. Und auch in industrieller Hinsicht kann Guatemala mit einer raschen Entwicklung aufwarten. Während das Land überwiegend Nahrungsmittel, Maschinen, Fahrzeuge und chemische Produkte importiert, werden vor allem Textilien, Kaffee und Kautschuk ausgeführt. Haupthandelspartner sind die USA und Mexiko.

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