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Reisebericht: 9i Westküste von Perth bis nach Broome (14.08.-25.08.2010)

Wo ist der zweite Reifen (15.08.)

erstellt um 07:23 Uhr am 23.08.2010

Da man schließlich auch noch ausschlafen kann, wenn man wieder arbeiten gehen muss, begann der Tag auch heute vor dem Sonnenaufgang. Um 7:00 Uhr sollten wir alle, mit gepackten Sachen, wieder am Bus stehen, damit wir pünktlich in einen neuen Tag voller Erlebnisse starten konnten. Mein erstes Erlebnis begann allerdings schon zwei Stunden früher, da ich mir in den Kopf gesetzt hatte, noch vor der Abfahrt joggen zu gehen. Als ich um 5:00 Uhr das Haus verließ, war es noch stock dunkel und relativ frisch. Am Himmel waren eine Million Sterne und die einzige Person, die an diesem Sonntagmorgen an dem kleinen Hafen von Kalbarri zu sehen war, war ein einsamer Angler. Auch als ich mich eine Stunde später wieder zurück ins Hostel schlich, war es noch dunkel. Die ersten waren nun aber auch schon aufgestanden, um sich auf den Tag vorzubereiten. Während die meisten Frühstückten, hatte ich genügend Zeit, zu duschen und meine sieben Sachen einzupacken. Nur weil ich mitten in der Nacht jogge, heißt das schließlich noch lange nicht, dass ich auch mitten in der Nacht Frühstücken möchte – Ich bin ja nicht verrückt!

Als das komplette Gepäck von zehn Leuten und dazu das Geschirr, die Töpfe, die Frühstücksbox und einiges andere an Küchenutensilien wieder im  Anhänger des Busses verstaut waren, konnte es losgehen. Es ging geradewegs in den Kalbarri National Park, wo uns eine Landschaft aus Ockerfarbenem Sandboden und wüstenähnlichen Sträuchern erwartete. Die Sonne war inzwischen aufgegangen und da so gut wie keine Wolke am Himmel war, sah es nach einem guten Tag aus.

Wir waren ca. ein Kilometer gefahren, als es plötzlich einen Rumms gab, den Zultan mit „Jesus!“ kommentierte. Im Rückspiegel hatte er beobachten können, wie der Anhänger auf einer Seite komplett abgesackt war. Wir stiegen also alle aus dem Bus aus und stellten fest, dass der Anhänger ein Rad verloren hatte, was im ersten Moment jedoch auch nirgends zu sehen war. Zwar waren wir innerhalb des National Parks noch nicht sehr weit gefahren, doch die Tatsache, dass egal in welche Richtung man guckte, nur Landschaft war, entschärfte die Situation nicht gerade. Während ich mir vorstellte, was man in einer solchen Situation machen würde, wäre man alleine mit dem Auto an der Westküste unterwegs, wo man teilweise in alle Himmelsrichtungen erst wieder nach hunderten von Kilometern auf die nächste Zivilisation trifft, machte sich Zultan zwischen den Sträuchern auf die Suche nach dem Rad vom Anhänger. Dieses lag ca. zehn Meter entfernt vom Bus angelehnt an einen kleinen Baum. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte man denken können, das Rad liegt dort schon seit Jahren.

Im Kunstunterricht bei meiner „geliebten“ Frau Geisel hatte ich gelernt, was ein Vanitas Stillleben ist. Es handelt sich dabei um eine Anordnung mehrerer Gegenstände auf einem Bild, die alle oder zu mindestens eines, den Tod und somit die Vergänglichkeit symbolisieren. Das an den Baum angelehnte Rad in der Landschaft, so nah und doch so fern der Zivilisation, war wohl genau das, was man als ein Vanitas Stillleben bezeichnen kann.

Da aber keiner gestorben war und wir uns auch nicht auf einer Kunstexkursion befanden, musste nun eine Lösung für das Problem gefunden werden. Mit dem Nottelefon, was wir für solche und ähnliche Fälle in einer gelben Box mit uns herumtragen, um auch jenseits von jeglichem Handyempfang telefonieren zu können, führte Zultan ein paar Telefonaten mit dem Resultat, dass wir wieder zurück nach Kalbarri fuhren, wo wir hergekommen waren, um eventuell einen Automechaniker zu mobilisieren, der uns helfen kann. Zunächst mussten wir jedoch das komplette Gepäck aus dem Anhänger in den Bus umräumen, was zum Glück kein großes Problem war, da wir ja statt 21 möglicher Personen nur eine Gruppe von zehn Leuten sind. Den Anhänger ließen wir also dort wo er war und auf ging es zurück nach Kalbarri. Wie immer in solchen Situationen, ist natürlich auch heute Sonntag und somit ist es unmöglich gewesen einen Mechaniker aufzutreiben. Was folgte waren weitere Telefonate, diesmal mit dem Büro der Reisegesellschaft in Perth. Nach einer weiteren halben Stunde hatte der Krisenrat beschlossen, dass wir den Anhänger mit dem Bus auf einen kleinen Parkplatz am Eingang des National Parks ziehen und unsere Reise dann ohne diesen fortführen sollen. Gesagt getan und somit ging es wieder zurück an die Stelle, wo der Anhänger stand. Es verging fast eine weitere Stunde, bis der Anhänger dort war, wo er hin sollte und wir endlich unsere Reise beginnen konnten. Um es mit den Worten von Zultan auszudrücken: Alles „easy peasy“.

Da die letzten beiden Sitzreihen nun komplett unter dem Gepäck verschwunden waren, rückten wir im Bus alle etwas näher zusammen. Wir erkannten, dass wir ohne den Anhänger immerhin schneller fahren könnten, was nun auch nötig gewesen war, da wir durch den Verlust des Reifens knappe zwei Stunden verloren hatten. Weniger gut ist allerdings die Tatsache, dass wenn Zultan in den nächsten Tagen einmal eine Vollbremsung machen muss, weil vielleicht ein Känguru vor das Auto rennt, wir wohl von den Koffern, Rucksäcken und Kochtöpfen erschlagen werden. Die Sache mit dem Vanitas Gedanken führe ich an dieser Stelle wohl besser nicht noch einmal genauer aus.

Das erste Ziel des Tages war ein Schluchtensystem, durch das ein Fluss fließt und wenn man an diesem Fluss entlangläuft kommt man irgendwann zu einer Badestelle, die von meterhohen Felsen umschlossen ist. Als Kind, zusammen mit Stefan, hätten wir diese Wanderung wahrscheinlich geliebt, da es viel zu klettern gab und einige Stellen erforderten, dass man schwindelfrei ist. Zwar haben wir diesen Wander-/Kletterweg alle gemeistert, doch habe ich gemerkt, dass ich heute wesentlich ängstlicher und unsicherer bin, als ich es als Kind bei solchen Dingen gewesen war.

Nachdem wir, etwas verschwitzt, wieder am Bus angekommen waren, fuhren wir ein kleines Stück weiter, um zum berühmten „Nature Window“ zu gelange. Dabei handelt es sich um einen riesigen roten Felsen, durch den man wie bei einem Fenster hindurch gucken kann. Dieser befindet sich auf dem Canyon, von wo aus man einen Panoramablick über die Terrakottafarbenen Canyons des National Parks hat.

Zum späten Nachmittag ging es dann wieder entlang des Higways zum nächsten Ort, wo wir um 19:30 Uhr ankamen. Nach Kalbarri folgte nun also Monkey Mia. Bei Monkey Mia handelt es sich um ein Ferienresort auf der Halbinsel Peron Peninsula, die am Shark Bay gelgen ist. Das Ferienresort Monkey Mia ist in ganz Australien dafür bekannt, dass man hier direkt vom Strand aus Delphine beobachten und füttern kann. Verspüren die Delphine Lust dazu, kann man auch mit ihnen zusammen schwimmen.

Bei unserer Ankunft in Monkey Mia war es aber bereits lange dunkel, weshalb wir außer zu Abend zu essen, weiter nicht viel machten. Ich kochte mir Reis mit einer Soße und dazu aß ich in der Pfanne angebratenen Butterkürbis. Dieses Essen hatte ich mir In Perth von Jana abgeguckt und da ich positiv davon überrascht war, wie gut mir der Kürbis schmeckte, machte ich mir heute Kürbis mit Reis a lá Jana.

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