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Reisebericht: 9i Westküste von Perth bis nach Broome (14.08.-25.08.2010)

Gefangen auf der Kuhfarm (22.08.)

erstellt um 05:33 Uhr am 30.08.2010

Als wir uns gestern mit dem Bus der Kuhfarm näherten, mussten wir auf dem Weg zwei Gatter öffnen, um über eine Weide fahren zu können, die zu den Unterkünften führt. Da Zultan beide Male aus dem Bus ausstieg, um die Tore zu öffnen, hatte ich mit der Tatsache, dass auf dieser Weide ganz viele Kühe standen, keine Probleme. Das änderte sich heute Morgen jedoch schlagartig. Wie auch die letzten Tage war ich extra früher aufgestanden, um noch vor dem Aufbruch mit der Gruppe, eine Runde joggen gehen zu können. Ziemlich schnell musste ich feststellen, dass es wirklich keine andere Möglichkeit gibt, die Kuhfarm zu verlassen, als den Weg über die Weide mit den vielen dunkel braunen Kühen zu nehmen. Wären es schwarz-weiß gefleckte Kühe gewesen, wie ich sie aus dem Schwarzwald kenne, wäre ich wohl bedenkenlos über die Weide gelaufen, aber hier war die Situation eine ganz andere. Dunkelbraune, riesige Kühe, die einen solchen Krach machten, dass es einem Angst und Bange werden konnte. Als ich zudem sah, dass die Kuhfladen, die diese Tiere hinterließen, meine Schuhgröße bei weitem übertrafen und die Hörner massiver sind als mein Dickschädel, stand ich noch einige Minuten als Zaungast an der Weide, bis ich aufgab und zurück in mein Zimmer lief. Später beim Frühstück erzählte ich die ganze Geschichte Melina aus Kanada, von der ich wusste, dass ihre Eltern ebenfalls eine Kuhfarm haben. Sie sagte, dass es die richtige Entscheidung gewesen sei, die Weide nicht zu betreten, vor allem, wenn ich eh ein schlechtes Gefühl dabei gehabt hätte. Schön, dass einem das mal vorher jemand gesagt hat! Aus dem Joggen wurde daher also nichts – Ich hänge einfach zu sehr an meinem Leben. Kurz bevor wir die Farm heute früh wieder verließen, habe ich es mir aber natürlich nicht nehmen lassen, noch ein paar Fotos von den symphytischen Kühen zu machen. Ein paar Meter hinter den Zimmern befindet sich eine kleinere Weide, auf der sich jedoch insgesamt wesentlich mehr Kühe drängelten. So eng wie sie dort standen, sah es aus, als würden sie nur darauf warten, vom Schlachter geholt zu werden. Das schien die Kühe aber weniger zu kümmern. Im Gegenteil, sie waren so sehr mit der Fortpflanzung beschäftig, dass ich kurzzeitig das Gefühl bekam, Zeuge eines Kuhpornos zu sein. Da heute schon Tag neun und somit der letzte Tag unserer gemeinsamen Reise war, ging es, nachdem wir die Kuhfarm verlassen hatten, geradewegs dem Reiseziel entgegen. Auf dem Weg nach Broome hielten wir nur noch einmal an. Grund war ein Golden Lizard, den Zultan beim Vorbeifahren auf der Straße hat sitzen sehen. Er stieg aus dem Bus aus, lief ein Stück zurück und schon hatte er den Golden Lizard geschnappt. Wir machten alle ein Foto, wer wollte, konnte das Tier einmal anfassen und dann ging es auch schon weiter – Natürlich ohne Golden Lizard. Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichten wir Broome, nach 4200 zurückgelegten Kilometern in den letzten neun Tagen. Da es unser letzter gemeinsamer Abend war, besorgten sich einige noch ein paar alkoholische Getränke, mit denen wir zum Cable Beach fuhren, um von dort aus den Sonnenuntergang anzusehen. Als es dunkel geworden war, fuhren wir ins Hostel, wo ich mein bisher teuerstes Vierbettzimmer bezog. Da es für 28 Dollar pro Nacht nicht einmal sonderlich schön war, beschloss ich, am nächsten Morgen ins YHA-Hostel umzuziehen. Dieses befindet sich näher am Stadtzentrum und erfordert das nicht das tägliche Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel. Da ich von heute an wieder alleine Reise, war ich auch frei in der Hostelwahl. Einziger Nachteil, ich muss direkt morgen früh wieder einmal auschecken. Nach neun Tagen ohne viel Zivilisation hatte ich am Abend das Bedürfnis, nach Hause zu telefonieren, weshalb ich mich nach dem Abendessen auf den Weg machte, eine Telefonzelle zu suchen. Ich lief die Straße vor dem Hostel herunter, bis es nur noch nach rechts bzw. links ging. Ich entschied mich für links. Am Ende dieser Straße konnte ich eine Telefonzelle finden, musste zuvor aber jedoch noch einmal links abbiegen. Wolfgang und Leslie konnte ich nicht erreichen, jedoch meinen Bruder. Aus Zeitmangel seinerseits telefonierten wir noch ca. 20 Minuten und dann machte ich mich wieder auf den Rückweg zum Hostel, da ich keine weiteren Münzen ins Telefon stecken wollte, nur um zu erfahren, dass niemand zu Hause ist. Um nicht den gleichen Weg wieder zurück gehen zu müssen, beschloss ich, zwei Mal links zu gehen mit der Hoffnung, dann wieder am Hostel zu sein. Leider funktionierte dieser Plan überhaupt nicht, weshalb ich schon schnell merkte, dass ich irgendwie vom Weg abkomme. Da ich aber auch keine Lust hatte, umzudrehen, um den Weg zu gehen, von dem ich gekommen war, lief ich weiter und weiter. Würde ich in solchen Momenten manchmal früher einsehen, dass es das Beste ist, umzudrehen, würde ich mir viel Stress ersparen. Irgendwann war ich in einem Neubaugebiet gelandet, wo jede Straße der andere glich und ich keine Ahnung mehr hatte, in welche Richtung ich laufen muss. Zudem war es schon lange dunkel und weit und breit kein Mensch zu sehen, den ich nach dem Weg hätte fragen können. Irgendwann war ich so verzweifelt, dass ich versuchte, wenigstens wieder die Himmelsrichtung einzuschlagen, von der kam, was zunächst aber gar nicht so einfach war. Ich bog noch einmal falsch ab, bis ich endlich wieder auf dem richtigen Pfad war. Nun hatte ich jedoch ein ganz schönes Stück zu laufen, bis ich wieder am Hostel war. Am Ende war ich über eine Stunde unterwegs. Hätte ich mich nicht so dämlich verlaufen, könnte man sagen, ich habe einen schönen Abendspaziergang gemacht.
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