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Nichts für Warmduscher - Die Highlands im Schneegestöber

Von Andreas Heimann, dpa

Broomhill/Aviemore (dpa/tmn) - Die meisten Besucher hat Schottland im Hochsommer. Dann ist es am Loch Ness manchmal so voll wie auf der Spanischen Treppe in Rom. Das kann einem im Frühjahr nicht passieren.


Schottlandfans haben die Highlands dann für sich. Die Sonne scheint seltener, der Wind bläst kälter, oft schneit es noch. Die Vorsaison ist nichts für Warmduscher. Die Landschaft ist dann aber oft noch eindrucksvoller - und die Schotten haben Zeit für einen Plausch.


Ein leichter Anflug von Ärger in Alastair MacLennans Stimme ist nicht zu überhören: «Wenn man sie fragt, wo die Milch herkomme, sagen viele Kinder 'aus dem Supermarkt'. Und wenn man dann fragt, wie sie in den Supermarkt kommt, heißt es 'aus der Fabrik'». Alastair schüttelt den Kopf und stapft über den Hof in den Kuhstall. Acht Kälber sind dort in den vergangenen 24 Stunden geboren worden. Sie gucken die Besucher aus großen Augen an und muhen scheu.


Landwirtschaft in den Highlands ist ein hartes Brot. «Wir haben hier sieben Monate Winter», sagt Alastair. Und das heißt manchmal Temperaturen von minus 20 Grad. Wenn der Schnee schmilzt, steigen die Flüsse über die Ufer. «1991 war die Farm für mehrere Monate überflutet. Ich hätte damals fast aufgegeben.» Hat er dann aber doch nicht. Aber Alastair hat sich neu orientiert - in Richtung «Green Tourism». Sein Hof nicht weit von Grantown-on-Spey ist heute ein Vorzeigeprojekt von «LEAF». Das steht für Linking Environment and Farming, also das Bestreben, Umwelt und Landwirtschaft zu verbinden. Die Balliefurth Farm gilt als einer der besten Brutplätze für Vögel in den Highlands. Tausende davon nisten hier im Frühjahr.


Der Bahnhof von Broomhill ist gar nicht weit entfernt von Alastairs Farm. Auf den Schafweiden hinter dem alten Bahnhofsgebäude haben sich ein paar Dutzend Kiebitze niedergelassen. Es gibt nur ein Gleis, und der Zug wird von einer Dampflok gezogen. Am Horizont sind die schneebedeckten Gipfel der Highlands zu sehen. Eine Fahrt mit dem «Strathspey Steam Train» ist wie eine Zeitreise. Die Sitze sind gepolstert, auf den Tischen liegen rote Deckchen. Die Passagiere trinken Ginger Ale und schauen aus dem Fenster auf eine menschenleere Landschaft. Die Strecke bis Aviemore gilt als «scenic route», also als besonders schön. Und das ist sicher nicht gelogen.


Aviemore ist vor allem wegen Rothiemurchus Estate ein beliebtes Ziel, einem riesigen Landsitz mit dem größten Urwald Schottlands. Dort arbeitet Alfred Mcgregor. Freunde nennen ihn «Alf», alle anderen eigentlich auch. Alf ist Senior Ranger. Gerade klettert er aus seinem Landrover Defender. Alf trägt zur Outdoorjacke eine graue Basecap über grauen Haaren und grauem Schnurrbart und fordert kurz angebunden dazu auf, in sein Fahrzeug zu steigen. Landrover-Safaris sind auf Rothiemurchus Estate ein ultimativer Zeitvertreib.


Das Land gehört seit 450 Jahren der Familie Grant, die hier in der 17. Generation residiert, Viehzucht betreibt und das Leben in der Abgeschiedenheit ebenso genießt wie die gute Luft und die Jagd. Alf sitzt am Steuer und umkurvt die größten Schlaglöcher. «Da auf den Weiden grasen unsere Hochland-Rinder», erzählt er. «Wir haben gut 50 davon. Da hinten, der Bulle, das ist Mr. Grumpy. Der ist zur Zeit etwas sauer, weil er nicht zu seinen Ladys darf.» Mr. Grumpy wirkt tatsächlich schlecht gelaunt. Mit seinem Zottelfell, seinem massigen Körper und seinen riesigen Hörnern sieht er allerdings so aus, als sollte man ihm auch dann nicht nahe kommen, wenn er gute Laune hat.


Weiter geht es über das riesige Gelände, vorbei an «Caledonian Forest» mit Wacholder, Birken und Heidekraut. Ein Eichhörnchen flitzt einen Baum hoch, Mountainbiker und Wanderer kreuzen den Weg. Es geht vorbei am Haus des alten Colonel Grant. «Es heißt, darin spukt es», erzählt Alf, will aber nicht sagen, ob er das für dummes Zeug hält oder nicht. Der Defender rollt ins Hirschgehege. Besuchern gucken die Tiere freundlich mit großen Augen entgegen. Dabei werden sie vor allem wegen des Fleisches gehalten - und über kurz oder lang erlegt.


Um die 100 000 Besucher kommen Jahr für Jahr nach Rothiemurchus Estate - nicht nur für die Landrover-Touren. Im Angebot sind auch Pony-Trekking, Tontaubenschießen oder das Restaurant «Ord Ban». Dort gibt es «local food», also vor allem Hase, Hirsch, Fasan und Rind. Aber schon ein Tee sorgt für Glücksgefühle, wenn draußen der Wind fegt und die Flocken fallen.


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