Das erste Thai-Königreich entstand um 640 nach Chr. in Südchina. Allerdings fielen dort bald die Mongolen ein und vertrieben die Tai-Völker. Diese flüchteten gen Süden nach Siam, das heutige Thailand. Dort herrschten zur damaligen Zeit die Birmanen und Khmer, die sich zahlreiche Auseinandersetzungen lieferten. So wandelte sich das Land in kurzer Zeit sehr häufig und es bildeten sich mehrere kleine Thai-Königreiche. Im Jahre 1238 gelang es den Tai die Khmer zu verdrängen.
Sie besiedelten das eroberte Khmer-Gebiet und gründeten die Stadt Sukhothai, die wenig später für 120 Jahre Hauptstadt des gleichnamigen ersten Thai-Königreichs wurde. Das damalige Königreich umfasste das heutige Gebiet Thailands. Durch viele kulturelle Einflüsse von Außen entwickelte sich das damalige Siam zu einem blühenden Königreich und 1283 schuf König Ramkhamhaeng das noch heute verwendete Thai-Alphabet. Zur gleichen Zeit bildeten sich weitere Thai-Fürstentümer mit Machtzentren in Chiang Mai und Ayutthaya. 1350 überfiel der Fürst U Thong von Ayutthaya Sukhothai und ernannte sich zum König Rama Thibodi. Dieses Königreich prägte über vier Jahrhunderte die Geschichte Südostasiens. Den nachfolgenden Königen gelang es 1431 endgültig die Khmer zu vernichten. Allerdings herrschten unter den Königen des Ayutthaya-Königreiches Schrecken und Angst. Unter König Rama Thibodi II im Jahre 1488 kam es zum ersten Kontakt mit Europäern. Er empfing Gesandtschaften aus Portugal und ließ sie Handelsniederlassungen in Siam errichten. Allerdings kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den Birmanen, die 1549 bis nach Ayutthaya vordrangen. Zwanzig Jahre später gelang es Prinz Naresuan endlich die Birmanen zu vertreiben. Siam hatte somit seine alten Grenzen von 1549 zurück gewonnen. Die Beziehungen zu Europa, vor allem Portugal und Spanien, wurden fortgesetzt und intensiviert. Unter König Narai gab es die ersten Spannungen mit den Europäern, die mit der Ernennung König Phetracha bis zu einer Abschottung Siams über 130 Jahre führte. Nachdem es 1760 erneut zu Auseinandersetzungen mit den Birmanen kam, die sogar die Stadt Ayutthaya überfielen, zog sich der chinesisch-stämmige General Phraya Chakri mit einer kleinen Armee von 5000 Mann in die Stadt Thonburi zurück und machte sie zur neuen Hauptstadt. Ziel war die Zurückeroberung und der Wiederaufbau des Reiches. Sein Nachfolger Rama I gründete die Chakri-Dynastie und bauten einen Palast, der den Ursprung des modernen Bangkok bildet. Die Beziehungen zu Europa wurden wieder aufgenommen, aber eine Kolonialisierung durch Großmächte konnte als einziger Staat in dieser Region verhindert werden. So heißt Thailand auch „Land der Freien“. Im laufe der Jahre wurde die Sklaverei abgeschafft und die Politik wurde deutlich liberaler. 1920 wurde der Völkerbund gegründet, bei dem Siam einer der Gründerstaaten war. Im Jahr 1932 gelang es einer kleinen Gruppe ehemaliger Studenten, die sich die „Vorhut des Volkes“ nannten, mit Unterstützung des Militärs die letzte absolute Monarchie durch einen gewaltlosen Putsch zu beenden. Sie installierte eine konstitutionelle Monarchie. An der Spitze stand der König Prachathipok. Im Mai 1949 wurde Siam zum zweiten Mal in Thailand umbenannt. Das politische Geschehen Thailands basierte auf der Verfassung vom 11. Oktober 1997, die allerdings durch den Putsch 2006 außer Kraft gesetzt wurde.