Madeira gehört zu Portugal und liegt rund 1000 km südwestlich des portugiesischen Festlandes auf der Höhe von Lissabon im Atlantik. Die Insel hat eine Grundfläche von knapp 800 qkm und besteht größtenteils aus Gebirge. Der Pico Ruivo ist mit gut 1860 m nicht nur der höchste Berg Madeiras, sondern ganz Portugals. Einen Großteil der Küste bilden Steilklippen, natürliche Badestrände gibt es nur vereinzelt, es wurden aber künstliche Standstrände geschaffen und kleine Felsbadebuchten und –becken, so dass auch Badefreuden auf der Insel nicht zu kurz kommen. Madeira ist vulkanischen Ursprungs. Die Vulkane, die zur Entstehung der Insel geführt haben, sind heute nicht mehr auszumachen. Da Madeira nie mit dem Festland verbunden war, wurde die ganze Vielfalt von Tieren und Pflanzen, die heute auf der Insel zu finden ist, auf verschiedensten Wegen hierhergebracht: kleine Tiere wie Fledermäuse und Singvögel wie Amsel und Fink wurden vom Wind mitgetragen, Reptilien und Insekten fanden auf Treibholz ihren Weg hierher und das ein oder andere Samenkorn befand sich im Verdauungstrakt oder im Federkleid eines mitgebrachten Vogels.
Die Blühpflanzen wie Stelitzien, Hortensien und Kaplilien, die Madeira den Ruf der „Blumeninsel“ einbrachten und alljährlich die Insel im Frühjahr in ein buntes Blütenmeer verwandeln, fanden auf ebensolchem Wege hierher und schließlich Gefallen an dem vorherrschenden, subtropischen Klima. Die Inselhauptstadt ist Funchal, an der Südküste Madeiras gelegen. Hier befindet sich der einzige Flughafen der Insel mit spektakulärer Start- und Landebahn, die auf Stelzen ins Meer hinaus gebaut wurde. Von hier kann man auch die kleinere, ebenfalls zu Madeira gehörende Insel Porto Santo besuchen, ein Flug auf das rund 45 qkm kleine Eiland dauert ca. 20 min. Für die Überfahrt mit der Fähre, mit der man ebenfalls nach Porto Santo gelangen kann, muss man etwa drei Stunden einplanen. Funchal selbst begeistert mit großzügigen Parkanlagen mit zahlreichen subtropischen Pflanzen, kleinen, engen Gassen und Straßen, gesäumt von alten Bauwerken und vielen Kirchen. Ein Besuch des Mercado dos Lavradores, des Bauernmarktes, gehört zum schönen Pflichtprogramm: hier werden Obst, Gemüse, Gewürze und weitere Nahrungsmittel angeboten, eben alles, was von den Bauern geerntet oder herstellt wird. In einer anschließenden, separaten Halle wird frischer Fisch verkauft und auch einige der traumhaften Blüten sind hier als Schnittblumen für die Vase erhältlich, um die Unterkunft während des Aufenthaltes freundlicher zu gestalten. Bereits im Eingangsbereich des Markes befinden sich wunderschöne bunt bemalte Keramikfliesen, die sogenannten Azulejos, die typisch für Spanien und Portugal sind und auch in Funchal das Stadtbild prägen. Auch das Sissi-Denkmal zu Ehren der der österreichischen Kaiserin Elisabeth, die schon damals das hiesige Klima schätzte, steht in Madeiras Hauptstadt. Mehrere Gedenkstätten, die an Sissis Aufenthalt auf Madeira erinnern, sind quer über die Insel verstreut. Zu den Sehenswürdigkeiten der Insel zählt außerdem das Cabo Girão. Die Steilklippe im Süden Madeiras, die mit knapp 590 m zu den höchsten Europas zählt, bietet einen traumhaften Ausblick auf den Atlantik und die unten am Hang befindlichen Terrassenfelder, die früher nur mit dem Boot zu erreichen waren; heute gibt es eine Seilbahn, die den Bauern ursprünglich die Arbeit erleichtern sollte. Auch Paraglidern ist das Cabo Girão nicht unbekannt: es bietet einen guten Startpunkt für Paragliding. Östlich der Steilklippe liegt Câmara de Lobos. Der kleine Ort gilt als Paradebeispiel der madeirischen Fischerorte. Zu seinem Bekanntheitsgrad verhalf ihm der Umstand, dass ihn der britische Premierminister Winston Churchill Câmara de Lobos auf einem Gemälde festhielt. Daran erinnert eine im Ort befindliche Gedenktafel. Nördlich des Orts liegt das größte Weinanbaugebiet für Madeirawein, der hier auch verkauft wird und ein beliebtes Mitbringsel für die Daheimgebliebenen ist. Im Herzen der Insel ragt der Pico do Arieiro empor. Zum Gipfel des dritthöchste Berg Madeiras (1818 m) führt eine Straße hinauf und macht ihn zum meistbesuchten der Insel. Von hier bietet sich dem Besucher eine fantastische Aussicht über die Lavalandschaft. Wer Zeit und Freude am Wandern hat, dem wird sich Madeira als Paradies erschließen.