Nach jahrelanger Kriegsführung eroberten um 137 v. Chr. die Römer das Gebiet des heutigen Portugals. Allerdings gelang es den Römern erst 27 v. Chr. unter Kaiser Augustus das Gebiet ganz unter ihre Kontrolle zu bringen. Die römische Herrschaft wurde Anfang des 5.
Jahrhunderts durch germanische Stämme abgelöst, die im Zuge der Völkerwanderung ins Land eindrangen. Die Westgoten gliederten 585 das Reich ihrem spanischen Gebiet ein. 711 besiegten die Mauren König Roderich und zerschlugen damit das spanische Westgotenreich. Dadurch wurde das heutige Portugal ein Teil des arabischen Kalifats von Córdoba. 1139 begründet Graf Afonso Henriques die Burgunder Dynastie und das Königreich Portugal und nennt sich Afonso I. Im Jahre 1185 gründet João die Dynastie Aviz und sichert mit Hilfe der Engländer erneut die Unabhängigkeit Portugals gegenüber den benachbarten Kastiliern ab. Der jüngste Sohn von João I., genannt Heinrich der Seefahrer, initiierte ab 1419 Entdeckungsreisen nach Madeira, Afrika und auf die Azoren. Von 1495 bis 1521 wurde Portugal von Joãos Urenkel Manuel I., auch genannt der Glückliche, regiert. Während seiner Regentschaft blühte die Seefahrernation auf, aus diesem Grund wird diese Zeit auch als das „goldene Zeitalter“ Portugals bezeichnet. 1497/98 entdeckte Vasco da Gama den Seeweg über Afrikas Südspitze herum nach Ostasien und vollendete damit die Mission Heinrichs des Seefahrers. 1500 entdeckte Pedro Álvares Cabral Brasilien und nahm das Land für Portugal in Besitz. Die Dynastie Aviz stirbt 1580 aus. Zwischen 1580 bis 1640 wird Portugal von den Spaniern besetzt. João IV. stellt mit Hilfe der Engländer 1640 die Unabhängigkeit Portugals wieder her. Die dann beginnende Dynastie Bragança dauerte bis ins Jahr 1910 an. 1755 wurden durch ein Erdbeben Teile Lissabons sowie weitere Teile des Landes zerstört. Im 19. Jahrhundert kommt es zu einer politischen wie auch wirtschaftlichen instabilen Lage. Brasilien wird 1822 unabhängig. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird der afrikanische Kolonialbesitz ausgebaut. Am 5. Oktober 1910 endet die Monarchie. Kirche und Staat werden getrennt was die politische Lage keineswegs stabilisiert. Auf der Seite der Alliierten trat Portugal 1916 in den ersten Weltkrieg ein. Die erste Republik, die durch innere Unruhen und politsche Turbulenzen gekennzeichnet war, wurde durch einen Militärputsch 1926 gestürzt. Wenige Wochen danach übernahm General António de Fragoso Carmona das Amt des Ministerpräsidenten und 1928 auch das Amt des Staatspräsidenten und ernannte António de Oliveira Salazar zum Finanzminister. Salazar führte dann ab 1932 etwa vier Jahrzehnte lang das Amt des Ministerpräsidenten aus und bestimmte den politischen Kurs. 1933 wurde eine ständisch-autorisierte Staatsverfassung verabschiedet. Portugal verhält sich während des spanischen Bürgerkriegs und während des zweiten Weltkriegs neutral. Portugal gehört zu den Gründungsmitgliedern der NATO und wurde Mitglied in der UNO, in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und in der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA). Die „Bewegung der Streitkräfte“ stürzte in der so genannten Nelkenrevolution im April 1974 das autoritäre Regime. Zwei Jahre später trat die neue Verfassung in Kraft die 1997 letztmals überarbeitet wurde.