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TravelingWorld » Europa » Frankreich » Reisetipps: Frankreich » Reisetipp: Port Vendres, Pyrénées-Orientales Port Vendres hat seine Seele nicht völlig an den Tourismus verkauft

Reisetipp: Port Vendres, Pyrénées-Orientales Port Vendres hat seine Seele nicht völlig an den Tourismus verkauft

von ollydigi um 23:52 Uhr am 18.02.2008 erstellt


Port- Vendres liegt im Südwesten Frankreichs, am Golf von Lyon. Die nächst größte Stadt ist Perpignan, die ca. 30 Km entfernt liegt. Port Vendres befindet sich im Languedoc- Roussillon (hat 5Departements) dort wiederum im Departement Pyrénées-Orientales, an den Ausläufern der Pyrénéen und liegt nur ca 20 Km von der Spanischen Grenze entfernt.
Es hat noch einen richtigen Hafenbetrieb und eine beträchtliche Fischereiflotte. Wenn die Fangsaison von Thunfisch im Mittelmeer (z.B. rund um die Balearen) beginnt, ist hier einer der Umschlagplätze des Thunfisches.

Vendres hat seine Seele nicht völlig an den Tourismus verkauft, es lebt noch von genug anderen Aktivitäten.
Was es hier zu sehen gibt ist nicht herausgeputzte Kulisse, sondern der Alltag einer kleinen Hafenstadt.

Seine große Zeit hatte Port Vendres als Passagierhafen für die nordafrikanischen Kolonien, von hier gingen Schiffe nach Algier und Oran. Mit der Unabhängigkeit Algeriens, 1962, war Schluss damit.
Seither sind Fährbahnhof und Abfertigungsgebäude fast unbenutzt. An einer Häuserwand sind noch die ausgeblichenen Buchstaben zu entziffern, die für eine Algerien- Linie warben.
Jetzt entladen hier manchmal angerostete Frachter Ananas von der Elfenbeinküste, und sanft schaukelt am Kai die «Santa Monica», ein zehnmal überpinselter Ausflugsdampfer unter zypriotischer Billigflagge, der im Sommer täglich mit Musike bis zum spanischen Hafen Rosas und zurück schippert.

Zur Geschichte:

Das auf die römische Hafenstadt Partus Veneris (Hafen der Venus) zurückgehende Port-Vendres ist um eine kleine Bucht herum entstanden, die den Galeeren einst Schutz bot.
Der Ort wurde ab 1679 auf Anregung des Festungsbaumeisters Vauban zu einem Kriegshafen und zu einer Festung ausgebaut.
Der Schiffsverkehr wurde im 19. Jh. vom alten Hafen in das Bassin Castellane verlegt.
Port- Vendres war ein bedeutender Hafen für den Schiffsverkehr mit Algerien. Dem ist jedoch seit der Unabhängigkeit dieses Landes ein Ende gesetzt.
Doch wurde seither in diesem gut geschützten Becken ein Jachthafen angelegt, und die Fischerflotte des Ortes ist die aktivste der gesamten Küste des Roussillon.

Eine Sehenswürdigkeit in der Nähe ist das Monasterio de Sant Pere de Rodes. Ruinen einer Benediktinerabtei auf der Flanke des Monte Sant Salvador.

Eine weitere Besonderheit in dieser Region ist die "Tramontane"
Mit Tramontane werden Winde charakterisiert, die, von "jenseits des Gebirges kommend" (=Trans-montana), aus Nordwest bis Norden an der Küste Languedocs zwischen Montpellier und Perpignan blasen.

Also in der direkten Nachbarschaft vom Mistral. Im Prinzip gehört die Tramontane zu demselben Windsystem wie der Mistral: böiger, heftiger Fallwind mit Sturmstärken bei schönem Wetter. Sie kündigt sich mit Wolken an, die an den Gipfeln der Corbieres oder Cevennen entstehen. Sie bewegen sich nach unten, Richtung See, und lösen sich durch die Erwärmung der hinab geströmten Luft schnell wieder auf.
Was für den Mistral die Alpen und das Rhonetal, sind für die Tramontane die Pyrenäen und das Ebro- Tal sowie die Passage Garonne Carcassonne-Perpignan.

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