Indien » ReiseberichteMärchenhaftes Indien: Rajasthan und seine alten Festungen Rajasthan besteht aus 22 ehemaligen Fürstentümern. (Bild: India Tourism/dpa/tmn) Von Horst Heinz Grimm, dpa Jaipur (dpa/tmn) - Wie eine Filmkulisse erhebt sich die mächtige Festungsanlage über der alten Karawanenstadt Jodpur. Steil führt der Weg hinauf zum ersten Tor. Die Burg in Rajasthan mit ihren hohen Mauern stammt aus dem 15. Jahrhundert.
Sie ist eine von vielen Festungen in dem indischen Bundesstaat, der fast die Ausdehnung Deutschlands besitzt. In ihnen lässt sich der Zauber des Orients erleben, denn wie in Jodpur entfaltet sich im Inneren oft unerwartet die Pracht der Feudalherrscher einer längst vergangenen Epoche.
Gitter aus filigran gearbeitetem Sandstein, Wandmalereien und bunte Glasfenster zieren das Innere der großzügigen Gemächer in der Burg. Fremdenführer Subhash Malik zeigt auf einen reich mit Gold verzierten Marmorsitz, in einem anderen Raum steht eine Sänfte aus purem Gold, die von zwölf Männern getragen werden musste. Die reich bestückte Waffenkammer dagegen zeugt von der gar nicht friedlichen Vergangenheit des Forts Meherangarh, zu Deutsch «Das Majestätische».
 Ein Basar-Besuch wie hier in Jodpur zeigt Touristen den Alltag der Menschen in Rajasthan. (Bild: Grimm/dpa/tmn) Die einst 22 Fürstentümer im heutigen Rajasthan haben verschiedene historische Wurzeln. Erst nach der Unabhängigkeit Indiens 1947 wurden sie zu einem Bundesstaat zusammengeschlossen. «Die Herrscher, die Maharadschas, behielten aber bis 1974 ihre umfangreichen Privilegien, dann machte die Regierung sie zu Normalbürgern», berichtet Narendra Singh Rathore, ein lokaler Historiker. Einige Maharadschas haben ihre Paläste in Luxushotels verwandelt. Dazu gehört das «Umaid Bhawan Palace» in Jodpur. Der gut 60 Jahre alte Bau mit seiner 57 Meter hohen Kuppel gilt als einer der größten privaten Wohnsitze der Welt. Zimmer und Suiten sind im Art-Déco-Stil eingerichtet, das Personal trägt farbenprächtige Kleidung.
Als Fassadenfarbe herrscht in Jodpur ein Indigoblau vor. Jaipur dagegen trägt den Beinamen «rosarote Stadt». Die Herrscher ließen ihre Gebäude wie den bekannten «Palast der Winde» in diesem farbigen Sandstein errichten. «Der Besuch hier kann kurz sein. Interessanter ist die alte Hauptstadt Amber mit ihrem Palast und der Festung», sagt der Fremdenführer Vivendra V. Singh. Im Inneren der dortigen Burg entfaltet sich die Kulisse des höfischen Lebens der Rajputen. Ihre Prachträume ließen sie mit Mosaiken, Fresken, Perlen und Edelsteinen schmücken.
Während in Rajasthans Tourismuszentren schon etwas von der Moderne bemerkbar ist, verharren andere ehemalige Residenzstädte in der Vergangenheit wie zum Beispiel das mächtige Fort Jaisalmer im Westen. Auch die einst bedeutende Karawanenstadt Bikaner liegt abgeschieden in der Wüste Thar. In der ausladenden Festung, erbaut im 16. Jahrhundert, stehen mehr als 30 Paläste und Tempel.
 Der «Palast der Winde» gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Jaipur. (Bild: Grimm/dpa/tmn) Für eine Entdeckungsreise durch Rajasthan bietet sich eine organisierte Busreise an. Komfortabler und unabhängiger ist die Fahrt mit einem Auto und Chauffeur. Auf den belebten Straßen, auf denen «Heilige Kühe» ruhen und Passanten nicht auf den Verkehr achten, sitzt man besser nicht selbst am Steuer. Realistisch ist, mit einem Tempo von 45 bis 50 Stundenkilometern voranzukommen. Die Bahn als Transportmittel wäre nur für sehr robuste Typen eine Alternative.
Informationen: Indisches Fremdenverkehrsamt, Baseler Straße 48, 60329 Frankfurt, Telefon: 069/242 94 90 Weitere Bilder
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