Wandern: Aktivurlaub in der leichten Variante Die Landschaft muss schön sein - danach wählen die meisten Wanderurlauber ihr Ferienziel aus. (Bild: Segbers/dpa/tmn) Von Andreas Heimann, dpa Berlin (dpa/tmn) - Faulenzen im Urlaub ist out - aktiv sein immer gefragter. Nicht jeder will aber gleich Drachen fliegen oder in der Steilwand hängen. Es geht schließlich auch eine Nummer kleiner: Beim Wandern zum Beispiel.
Die Gruppe der Urlauber, die nicht nur im Strandkorb sitzen oder auf dem Handtuch liegen, sondern aktiv sein wollen, sei in den vergangenen 15 Jahren insgesamt deutlich größer geworden, sagte Prof. Heinz-Dieter Quack. Weit überdurchschnittlich sei der Anteil derjenigen gewachsen, die im Urlaub wandern - um mehr als das Dreifache, so der Leiter des Europäischen Tourismusinstituts (ETI) in Trier.
Was genau Wanderurlauber erwarten, welche Motive sie haben und wie sie ihren Urlaub gestalten, soll das ETI nun in einer repräsentativen Grundlagenstudie für den Deutschen Wanderverband klären. Fest steht schon jetzt: Die Wanderer sind eine feste Größe. Mehr als 110 000 geführte Wanderungen mit über zwei Millionen Teilnehmern gibt es in Deutschland jährlich, so Verbands-Vizepräsident Jörg Haase.
Besonders wichtig bei der Auswahl ihres Urlaubsziels ist Wanderurlaubern nach den aktuellen Daten der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), dass ihnen die Landschaft gefällt: 97 Prozent gaben an, sich die Urlaubsregion vor allem unter diesem Gesichtspunkt auszusuchen. «Wichtigstes Motiv für den Wanderurlaub ist, Natur erleben zu wollen», sagte Beate König von der DZT. Im Schnitt sind Wanderurlauber mit ihren Reiseerfahrungen zufrieden: Den Wanderwegen in Deutschland gaben sie bei der Befragung die Note 1,4.
Gründe, warum Wandertourismus an Bedeutung gewonnen hat, gibt es viele. Einer sei, dass Wandern genau solchen Bedürfnissen von Urlaubern entspricht, die wichtiger geworden sind, sagte Prof. Axel Dreyer von der Hochschule Harz. Dazu gehört zum Beispiel die Erwartung vieler Touristen, dass Urlaub erholsam, gesund, individuell und möglichst klimafreundlich sein soll. «Umweltschonend ist Wandern per se», sagte Dreyer. Hinzu kommt, dass Wandern sich mit anderen Urlaubsaktivitäten problemlos kombinieren lasse - mit Kultur- oder Gourmettourismus beispielsweise.
Allerdings gebe es in Deutschland beim Wandertourismus noch einiges zu tun. Die Angebote für Wandertouristen seien häufig Standardprodukte, die sich kaum von anderen abheben. Wanderurlauber müssten sich außerdem zwischen einer Vielzahl von Fernwanderwegen mit Markenlogo, aber oft geringem Bekanntheitsgrad entscheiden - was die Orientierung nicht leichter macht. Gedruckt oder im Internet gebe es zwar eine Flut von Informationen. Diese seien aber oft nicht benutzerfreundlich genug, kritisierte der Wissenschaftler.
Gerade wenn auch im übertragenen Sinn noch mehr neue Wege beschritten werden, könnte die Zahl der Wandertouristen sogar noch wachsen. Eine Chance dafür bietet das Wandern von Hütte zu Hütte in den Mittelgebirgen: «Das Potenzial ist da», sagte Kathleen Lumma von Hochschule Harz. Bislang ist Hüttenwandern vor allem in den Alpen etabliert. Aber auch an Wanderwegen wie dem Rennsteig in Thüringen gibt es bereits Hütten zum Übernachten. Nicht zuletzt für die Generation «50+» könne Hüttenwandern in Mittelgebirgen attraktiv sein. Ein Drittel könne sich vorstellen, in Hütten zu übernachten.
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