Ich war wirklich sehr froh, als es um 13 Uhr hieß, dass wir für heute fertig sind mit der Ernte. Bis dahin hatte ich bereits mit meinen schwindenden Kräften und den Rückenschmerzen gekämpft, mir aber versucht nichts anmerken zu lassen. Die Arbeit auf dem Zucchinfeld ist wirklich eine Knochenarbeit! Schon erst recht, wenn man diese Art von Arbeit nicht gewöhnt ist. Nach 6 Stunden und 45 Minuten in gebückter Haltung, einen Zucchinistapel dabei immer auf dem Unterarm balancierend, war ich einfach nur froh, dass der Arbeitstag vorbei war. Heute habe ich sogar schon 20 Zucchinis auf dem Unterarm getragen. Allerdings sind meine Zucchinitürme auch immer mal wieder in sich zusammengefallen und auf den Boden gefallen. Dann habe ich NICHT geflucht und einfach alles wieder aufgetürmt. Nach Aussage des Supervisors sei das für den zweiten Tag alles gar nicht so schlecht gewesen…sein Wort in Gottes/ des Farmers Ohr!
Auf dem Rückweg ins Hostel genoss ich mein Pumpernickelbrot mit Käse, das mir in diesem Augenblick so gut schmeckte, wie nie zuvor. Zu dem Brot fällt mir ein, dass ich das letzte Mal von der Kassiererin im Supermarkt, die glaube ich jünger war als ich, gefragt wurde, was das sei und wie das schmeckt. Sie sagte, dass sie das noch nie zuvor gesehen habe. Ich erklärte ihr, dass sich das Pumpernickelbrot nennt oder auch als „German Bread“ bezeichnet wird. Außerdem meinte ich, dass sie es einfach mal ausprobieren soll. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, wie ich ihr erklären soll, wie das schmeckt. Was ich ihr hätte sagen können wäre gewesen, dass Pumpernickelbrot nahrhafter ist als Toastbrot und das ganze andere Brot bzw. das, was Australier für Brot halten. Aber das hätte wohl zu weit geführt.
Als ich nun also wieder im Hostel war, verspürte ich zunächst große Lust, den Zucchinidreck von mir abzuduschen. Danach fühlte ich mich gleich viel wohler, auch wenn ich so kaputt war, dass ich am liebsten gleich schlafen gegangen wäre. Da heute Dienstag ist, steht die nächste Wochenrate für das Hostel an, weshalb ich unbedingt noch Geld abheben musste. Also ging ich zu Fuß zur Bank und kaufte bei dieser Gelegenheit gleich noch Cornflakes fürs Frühstück ein. Der Weg dorthin fiel mir sehr schwer, da sich mein Rücken beim Laufen anfühlte, als sei er steif. Zum Glück wurde das schon auf dem Rückweg vom Supermarkt besser. Schon am Abend merkte ich meinen Rücken nur noch bei manchen Bewegungen. Zum Glück liegt zwischen dem Heute und dem morgigen Arbeitstag noch eine ganze Nacht, in der sich mein Rücken entspannen kann. Bereits um 21 Uhr lag ich dann auch schon im Bett. Es dauerte, oh Wunder, nicht lange, bis ich eingeschlafen war.