Andorra: Geschichte
Andorra Geschichte
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Das zwischen Frankreich und Spanien befindliche Fürstentum Andorra wurde vermutlich schon in urgeschichtlicher Zeit erstmals besiedelt, worauf unter anderem archäologische Funde aus der Bronzezeit schließen lassen. Verlässliche Auskünfte über die Bewohner enthielten allerdings erst die Aufzeichnungen des griechischen Geschichtsschreibers Polybios um 200 v.Chr., der im Zuge der Alpenüberquerung Hannibals die sogenannten Andosiner benannte. Diese Stämme unterlagen in der Folgezeit einerseits dem Einfluss des Römischen Reiches mit seinen Provinzen, andererseits auch dem Vordringen germanischer Stämme im Zuge der Völkerwanderung, hier insbesondere die Westgoten und die späteren fränkischen Herrscher. Zudem spielten auch die Araber eine Rolle, hatten sich diese doch mit dem Emirat von Cordoba auf der iberischen Halbinsel festgesetzt. Die erste frühmittelalterliche Erwähnung fand Andorra mit einer karolingischen Urkunde aus dem Jahre 805, welche die Gründung des Landes auf Karl den Großen zurückführt, der sich angeblich für die Unterstützung der einheimischen Bevölkerung beim Kampf gegen die Araber bedanken wollte. Seit 839 zunächst dem Lehen des Grafen von Urgell, heute auf spanischer Seite liegend, zugehörig, gewann auch die Kirche zunehmend an Einfluss, sodass die Gemeinden Andorras ab 1133 als Lehen der Bischöfe von Urgell galten. Durch enge Heiratsbeziehungen und wirtschaftspolitische Faktoren auch an das Frankenreich gebunden, entbrannte in den folgenden Jahren ein erbitterter Kampf der spanischen Bischöfe und französischen Grafen von Foix, ehemaliges Adelsgeschlecht Castelbon, um die Vorherrschaft über das Land. Erst 1278 konnten im sogenannten Paréage-Vertrag, der überdies auch vom Papst bestätigt wurde und seine Gültigkeit bis heute bewahrt hat, die Machtverhältnisse zwischen der weltlichen und kirchlichen Instanz festgelegt werden. Die fortan geteilte Oberhoheit stieß insbesondere beim Volk Andorras auf breite Zustimmung, sodass in den folgenden Jahrhunderten zunächst eine Stabilisierung der politischen Verhältnisse erfolgte, zumal den Bewohnern des Landes im 15. Jahrhundert die Einrichtung eines eigenen Parlaments, „Consell de la Terra“ und Vorläufer des heutigen Generalrats, ermöglicht wurde. Während die Rechte der Bischöfe von Urgell stets bestehen blieben, wechselte der Besitz der Grafen von Foix zunächst auf die jeweiligen Herrscher Frankreichs. Zwar zerbrachen die engen Verbindungen zwischen Andorra und der Krone innerhalb der Französischen Revolution, doch stellte Napoleon im Jahre 1806 den vorherigen Status wieder her. Im Zuge demokratischer Reformbewegungen im 19. Jahrhundert entwickelte sich insbesondere das Wahlrecht für andorranische Familienoberhäupter, welches 1933 auf alle volljährigen Männer ausgeweitet werden konnte (Frauen erhielten erst 1970 die gleichen Wahlrechte). Das seit 1278 geltende feudale Herrschaftssystem endete erst mit dem Inkrafttreten einer neuen Verfassung am 14.05.1993 und der Etablierung einer staatlichen Souveränität. Im gleichen Jahr trat Andorra den Vereinten Nationen, 1994 zudem dem Europarat bei.
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Kontinent: |
Europa |
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Hauptstadt: |
Andorra la Vella |
Einwohner: |
81.000 |
Fläche: |
464 km² |
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