Bischofsstadt Fulda punktet mit barocker PrachtVon Bernd F. Meier, dpa Fulda ist eine alte Bischofsstadt. Bonifatius, der «Apostel der Deutschen», liegt hier begraben. Die geistlichen Herren prägten das Stadtbild für Jahrhunderte. Viele Besucher kommen heute allerdings als Kongressgäste - oder wegen der Ausflugsmöglichkeiten in die Rhön.
Fulda (dpa/tmn) - Keine 500 Meter sind es in Fulda vom Paulustor bis zur Stadtpfarrkirche. «Genau auf diesen paar hundert Meter sind links und rechts unsere bedeutenden Sehenswürdigkeiten», sagt die Stadtführerin Monika Herchen. Gleich beim Paulustor lohnt die romanische Michaelskirche einen Besuch. Sie gilt als die älteste freistehende Kirche Deutschlands. Monika Herchen führt Besucher gerne zu einer steingrauen Vespertafel aus dem 14. Jahrhundert. «Schauen Sie mal genauer hin: Die komplette Passionsgeschichte ist dort wie in einem modernen Comic dargestellt.»
Neben der Michaelskirche erhebt sich der Dom. Er ist das Wahrzeichen der Stadt und Grabstätte des Heiligen Bonifatius, der als «Apostel der Deutschen» verehrt wird. Das Gotteshaus beherrscht den weitläufigen Vorplatz, auf dem sich zum Todestag von Bonifatius am 5. Juni tausende Pilger treffen.
Gleich gegenüber ließen die Fürstäbte und die späteren Fürstbischöfe das Stadtschloss mit dem Schlosstheater, der Orangerie und dem Schlossgarten errichten. Gemeinsam mit dem Dom bilden die Bauten des 18. Jahrhunderts ein barockes Ensemble von ungewöhnlicher Geschlossenheit. Etliche Prunksäle des Schlosses sowie das kostbare Spiegelkabinett stehen Besuchern offen.
Auf Schritt und Tritt begegnen die Besucher der Stadt der kirchlichen und weltlichen Macht vergangener Zeiten. Mit prächtigen barocken Fassaden prunken beim Stadtschloss die beiden Adelspalais, die einst den Hofbeamten als Wohnungen dienten. Klein im Vergleich zu den stattlichen Barockbauten ist die Altstadt mit ihren engen Gassen. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg sind am Severiberg und in der Rittergasse nur wenige Fachwerkhäuser stehen geblieben.
Viele Gäste Fuldas kommen heutzutage allerdings weder als fromme Pilger noch als Bewunderer der barocken Baukunst: Sie reisen zu Tagungen und Seminaren in die Bischofsstadt. Denn seit fünf Jahren gibt es ein rege genutztes modernes Kongress- und Hotelzentrum.
Alle Besucher haben die Auswahl aus einem reichhaltigen Angebot von 60 verschiedenen Stadtführungen - von dem nur eine Stunde dauernden Kompaktrundgang über die Gartentour in barocke Parks und klösterliches Kräutergrün bis hin zum Erlebnisrundgang für die Jüngsten von fünf bis neun Jahren.
Für Wochenendgäste ist Fulda ein guter Startpunkt zu Rundfahrten in die Region. Gleich vor den Toren der Stadt bietet sich im nahen Eichenzell der Besuch von Schloss Fasanerie an. Im frühen 18. Jahrhundert als Jagdschloss und Sommerresidenz errichtet, beherbergt der imposante Bau heute die kostbare private Kunstsammlung der Landgrafen von Hessen. In den 60 Sälen und Kabinetten, die bis Ende Oktober besichtigt werden können, wird die Porzellansammlung des Adelshauses mit wertvollem Tafelgeschirr präsentiert. Teile des weitläufigen Schlossparks sind auch ganzjährig geöffnet.
Einen Tag sollten die Besucher einplanen für eine Tour durch die Rhön zur 950 Meter hohen Wasserkuppe mit dem Segelflugzentrum. In die jüngere Geschichte führt der Besuch der Gedenkstätte «Point Alpha» an der ehemaligen innerdeutschen Grenze bei Rasdorf: An dem Beobachtungsposten standen sich zu DDR-Zeiten amerikanische und russische Soldaten direkt gegenüber. «Point Alpha» war damals ein «heißer Ort im Kalten Krieg».
Informationen: Tourismus- und Kongressmanagement Fulda, Bonifatiusplatz 1 (Palais Buttlar), 36037 Fulda (Tel.: 0661/102 18 12, E-Mail: tourismus@fulda.de).
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