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Natur mal anders: Gaffenberg begeistert 2300 Kinder

Von Brigitte Galiger, dpa

Heilbronn (dpa) - Ferien ohne Videospiele, Handy und Fernseher? Für manche Kinder ist das heute undenkbar. Das größte Ferienwaldheim Europas begeistert jedes Jahr rund 2300 Kinder - mit der Natur.


Aufgeregt rennen Julia und Lisa durch den Wald. Die Zwillinge haben eine wichtige Aufgabe: Sie müssen Lucky Luke helfen. Sein Schatten wurde geklaut und die beiden wollen den Übeltäter finden. Doch ganz so einfach ist das gar nicht. Sie müssen verschiedene Rätsel lösen und einige schwierige Prüfungen bestehen, um an ihre Informationen zu kommen. Ihre Freundinnen Anja, Rebekka und Judith helfen ihnen dabei.


Was wie ein Märchen klingt, ist nur ein ganz normaler Tag am Gaffenberg, dem größten Walderholungsheim in Europa. Mitten im Heilbronner Stadtwald liegt das vier Hektar große Gelände, auf dem jeden Sommer zwischen 2200 und 2300 Kinder und Jugendliche einen Teil ihrer Ferien verbringen. Jeweils 14 Tage dauern die zwei Freizeiten, die in den Sommerferien auf dem Gaffenberg stattfinden. Sechs Tage die Woche werden die Kinder von morgens mit abends in Gruppen von 20 bis 25 Kindern betreut; abends geht es dann wieder - meist mit dem Bus - nach Hause.


Die Kinder und Jugendlichen sind täglich im Wald unterwegs - bei jedem Wetter. An verschiedenen Stationen finden sie Geschicklichkeitsspiele, Rätsel oder Klettermöglichkeiten. Und manchmal wird am Köpfer, dem Bach, der durch den Wald fließt, ein Damm gebaut. Dann gibt es eine riesige Schlammschlacht. «Wir nutzen die tollsten Seiten der Natur», erklärt Michael Dullstein, Jugendpfarrer im Bezirk Heilbronn. Er leitet die Freizeit und ist auf dem Gaffenberg als «Oberonkel» bekannt.


Dullstein ist nicht der einzige «Onkel». Auch die Betreuer in den Gruppen werden aus der Tradition heraus «Onkel» und «Tanten» genannt. Sie sind etwa zwischen 17 und 30 Jahren alt und waren meist selbst Gaffenberg-Kinder. Ihren Schützlingen bieten sie jeden Tag etwas Neues. Sie verkleiden sich und verpacken jedes Spiel in eine kleine Geschichte. Stets sind es Themen, die die Kinder und Jugendlichen beschäftigen: So segeln die Jüngeren als «Piraten» durch den Wald, die Älteren produzieren eine eigene Foto Love Story.


«Die Betreuer stecken viel Energie in ihre Arbeit», erklärt Tobias Adolph. 1991 kam er als Sechsjähriger an den Gaffenberg und kehrt seitdem jeden Sommer zurück. Heute ist er der «Büroonkel» und regelt im Frühjahr die Anmeldung und im Sommer das Organisatorische. An Nachwuchs mangelt es den Onkeln und Tanten sicherlich nicht. Der Oberonkel hört bei seinem Rundgang über das Gelände nicht selten die Frage: «Oberonkel, wann kann ich auch endlich Onkel sein?»


Der Tag auf dem Gaffenberg beginnt und endet mit einer Andacht. Den Verantwortlichen des evangelischen Waldheims ist es wichtig, den Kindern christliche Werte zu vermitteln. Dennoch steht der Gaffenberg allen Kindern offen, ganz gleich welcher Hautfarbe oder Glaubensrichtung. «Rund zehn Prozent der Kinder kommen aus sozial schwachen Familien», erklärt Dullstein. Zudem seien jedes Jahr durchschnittlich acht bis zehn behinderte Kinder auf dem Gaffenberg. «Sie werden bei uns integrativ in den Gruppen betreut», erklärt «Büroonkel» Adolph.


Dass es zwischen den Kindern auch mal Konflikte gibt, ist ganz normal. Dann zeigen die Betreuer, dass man auch ohne Gewalt und Schimpfwörter einen Konflikt austragen kann. «Wir wollen klare Strukturen schaffen, Respekt vorleben und mit einem anderen Sprachgebrauch begeistern», erklärt der Oberonkel.


Inzwischen haben Julia und Lisa schon einen Hauptverdächtigen im Fall Lucky Luke. Die beiden Elfjährigen sind in diesem Jahr zum ersten Mal auf dem Gaffenberg. Und sie wollen wieder kommen. «Wir haben hier viele Freunde gefunden», erzählen die beiden Mädchen. Lustig fänden sie auch die Verkleidungen der Onkel und Tanten - und die Mittagspause. «Da kann man schöne Sachen machen und manchmal auch Quatsch», erzählen sie lachend. Und dann müssen sie auch schon weiter, schließlich wartet Lucky Luke auf seinen Schatten.



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