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Boom der Hochseilgärten - Branche wächst weiter

Von Bianca Belouanas, dpa

Duisburg (dpa/lnw) - Hochseilgärten haben Konjunktur: Klettern nach Lust und Laune ist in. Mehr als 390 gibt es in Deutschland schon. Dort können Besucher in bis zu 20 Metern Höhe Muskulatur und Nervenkostüm stählen.


Ein Ruck - Karabiner und Sicherungsgurt sitzen. Kurz lässt der Kletterer den Blick über einen Kanal schweifen, dann löst er die Hand vom Baumstamm und stößt sich ab. In 16 Metern Höhe gleitet er am Drahtseil im Duisburger Hochseilgarten über den Kanal. 250 Meter trennen ihn vom anderen Ufer - und weiteren Herausforderungen im Rest des Parcours.


Hochseilgärten sind gefragt - es werden immer mehr: «In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl der Anlagen verdoppelt», sagt Volker Heyne, Abteilungsleiter für Konzeption und Bau bei «faszinatour». Die Firma aus Immenstadt im Allgäu ist nach eigenen Angaben größter Anbieter für den Bau von Hochseilgärten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.


391 sind derzeit beim «Hochseilgarten Kletterwald Projekt» in Deutschland verzeichnet, davon etwa 62 in den neuen Bundesländern. Hinter dem Projekt im Internet stehen Seilgarten-Trainer aus dem Landkreis Schaumburg bei Hannover. Wie viele es genau sind, kann Mark da Costa, 1. Vorsitzender des Branchenverbandes «International Adventure Park Association» im niedersächsischen Wallenhorst bei Osnabrück, nicht sagen. «Die Branche wächst, aber Zahlen und Fakten sind sehr schwer zu erhalten.»


Auf Seiten der Betreiber zählt die Kette «tree2tree» mit drei Hochseilgärten in Dortmund, Duisburg und Oberhausen zu den größten Unternehmen. An den drei Standorten tauschen inzwischen rund 100 000 Besucher im Jahr für einen Tag den festen Boden unter den Füßen gegen einen Kletterparcours durch schwankende Baumwipfel. «Damit sind wir Marktführer in Deutschland», sagt Béla Kubick (41). Im März 2005 hat er gemeinsam mit Martin Bürgers (43) den Sprung in die Kletterbranche gewagt und in Oberhausen in Form von Holzelementen, Netzen und Drahtseilen eine erste halbe Million Euro zwischen Baumstämme gespannt.


Von März bis November dauert die Saison, in der die Besucher in bis zu 20 Metern Höhe Muskulatur und Nervenkostüm stählen können. Dann ächzt und stöhnt in den Baumkronen nicht nur das Holz, sondern auch so mancher Kletterer, wenn er sich gesichert durch zwei Karabinerhaken an einem rund drei Kilo schweren Gurt von einem Hindernis zum nächsten hangelt. Der Blick in die Tiefe lässt einige zögern - doch wer etwa im Duisburger Marathonparcours auf seinen Gurt vertraut und die Seilrolle in 16 Metern Höhe am Drahtseil befestigt, wird mit einer 250 Meter langen Seilfahrt über den Parallelkanal zur Duisburger Regattabahn belohnt.


Die Sicherheit in ihren Parks lassen sich Bürgers und Kubick im Jahr eine fünfstellige Summe kosten. «Der TÜV kommt bei uns nicht wie vorgeschrieben alle drei Jahre, sondern immer zu Saisonbeginn», sagt Bürgers. Schließlich wollen die beiden Männer den Kletterboom nicht gefährden, sondern im Gegenteil sogar noch weiter expandieren. «Unser Ziel ist es, in der kommenden Saison einen vierten Hochseilgarten zu eröffnen. Außerdem suchen wir in den Nachbarbundesländern nach Franchise-Partnern», sagt Béla Kubick.


Neben den Hochseilgartenbetreibern blicken auch die Zulieferer angesichts wachsender Umsatzzahlen optimistisch in die Zukunft. «Der Boom hängt mit der Nutzbarkeit für Jedermann und der Flexibilisierung der Öffnungszeiten zusammen», erklärt Hochseilgarten-Experte Heyne. Die rein erlebnispädagogisch ausgerichteten Kletterparks von früher, bei denen es auf das gemeinsame Bezwingen von Hindernissen in der Gruppe ankomme, seien längst überholt und würden kaum noch gebaut. «Sie wurden von touristisch orientierten Hochseilgärten abgelöst, in denen die Leute auch ohne Voranmeldung nach Lust und Laune klettern können und es darauf ankommt, sich in einer optisch schön gestalteten Umgebung individuell von A nach B zu bewegen», sagt er.


Den ersten touristischen Hochseilgarten baute «faszinatour» 1997 im Allgäu, inzwischen zähle man bereits 120. Die Anfragesituation der Kunden zurzeit sei «enorm», so Heyne. Freute sich die Firma 2006 noch über acht Aufträge im Jahr, habe sich die Zahl im Jahr 2009 auf 16 verdoppelt. Zudem habe sich das Umsatzvolumen seit 2007 «beträchtlich erhöht». Wie hoch der Umsatz genau ist, sagt Heyne nicht.


Einen regionalen Schwerpunkt der Kletterparks kann er nicht feststellen: «Die sind regional verstreut. Allerdings gibt es vor allem in den neuen Bundesländern eine hohe Investitionsbereitschaft, weil dort noch viele Fördermittel fließen.» Rund 80 Prozent der Hochseilgartenbetreiber sind nach seinen Angaben Existenzgründer. «Allerdings hatten sie es vor der Wirtschaftskrise leichter, bei den Banken Geld für einen Kredit zu bekommen.»


Wie lange der Boom noch anhält, weiß niemand. «Möglich, dass es in fünf Jahren zu einer Marktbereinigung kommt», meint Béla Kubick. «Aber wir sind davon überzeugt, dass wir die überleben.»


Infos

Hochseilgärten Hochseilgärten bestehen aus einer Vielzahl von Masten oder Bäumen, die durch Elemente wie Drahtseile, Balken oder Netze in unterschiedlichen Höhen miteinander verbunden sind. Bis Mitte der 1990er Jahre wurden sie vor allem erlebnispädagogisch genutzt. Gruppen konnten darin ihre Kommunikations- und Teamfähigkeit trainieren. Die Besucherzahl eines solchen etwa 50 000 Euro teuren Parks liegt laut Volker Heyne von Seilgarten-Ausstatter «faszinatour» bei 3000 pro Jahr. Etwa fünfmal so viel kosten aufwendigere touristische Hochseilgärten. Sie verzeichnen bis zu 40 000 Besucher im Jahr, so Heyne. Seit 2005 gibt es in Deutschland Waldseilgärten, in denen die Parcours zwischen Baumkronen verlaufen. Laut Heyne haben Urlauber diesen Trend in Frankreich aufgeschnappt und nach Deutschland gebracht.

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