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Israel » Reiseberichte

Jerusalem-Syndrom: Wenn die Heilige Stadt krank macht

Von Katharina Höftmann, dpa

Jerusalem (dpa) - «In Jerusalem liegt etwas in der Luft. Die Stadt ist gesättigt von Heiligkeit und geschwängert mit Bedeutung. Überall gibt es Zeichen der Gegenwart Gottes», sagt Pesach Lichtenberg.


«Die meisten Menschen können damit umgehen. Aber einige sind völlig überwältigt von den Gefühlen und überschreiten die Grenzen.» Lichtenberg erlebt immer wieder, dass Besucher der Stadt den Verstand verlieren - zumindest zeitweise. Der Leiter der psychiatrischen Abteilung des Herzog-Krankenhauses in Jerusalem beschreibt diesen Zustand als «Jerusalem-Syndrom».


Dabei handele es um eine psychische Störung, die mit Wahnvorstellungen oder Erlösungsfantasien einhergehe, erläutert der Psychiater. Wissenschaftler sind sich einig, dass die meisten Menschen, die an dem Syndrom leiden, bereits im Vorfeld psychische Probleme hatten. Trotzdem erinnert sich Lichtenberg auch an ganz normale Touristen, die sich plötzlich für biblische Figuren hielten: «Die betroffenen Personen werden immer unruhiger und kleiden sich zum Beispiel seltsam. Schließlich beginnen sie, die Ankunft Gottes zu verkünden. Es ist nicht mehr möglich, sie zur Ruhe zu bringen. Und dann werden sie hier zu mir gebracht».


Sogar eine Folge der Trickfilmserie «The Simpsons», die in den USA pünktlich zum jüdischen Pessach-Fest ausgestrahlt wurde, widmete sich der Erkrankung. Die gelbe Sippe macht sich darin auf eine Bibel-Reise nach Israel. Vor Ort verfällt Familien-Oberhaupt Homer dem Wahn und hält sich für den Messias.


Ungefähr 20 Menschen erkranken jährlich an dem Syndrom, schätzt Lichtenberg. Offiziell als Diagnose anerkannt ist die Störung nicht. Viele Betroffene müsse man einfach nur aus der Stadt schaffen, um sie zu heilen, sagt der Mediziner. Die Jerusalem-Manie kann allerdings auch fatale Folgen haben. Der Australier Denis Michael Rohan etwa steckte 1969 die Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg (Haram el- Scharif) in Brand. Er wollte so die Rückkehr Jesu erwirken. Der weltweit wachsende Fundamentalismus begünstige das Auftreten des Syndroms, erklärt Lichtenberg. Menschen seien bereit, für die Erlösung sehr gefährliche Dinge zu tun.


An den bevorstehenden Osterfeiertagen ist das Team um den Psychiater besonders alarmiert. Viele werden den Kreuz- und Leidensweg Christi besuchen - die Via Dolorosa in der Altstadt von Jerusalem. Das ist ein Ort, an dem schon manche vom Syndrom heimgesucht wurden, weiß Lichtenberg zu berichten. Das solle aber niemanden von einer Reise in die Heilige Stadt abhalten: «Es gibt so viele schöne Dinge in Jerusalem zu sehen. Und die meisten kommen und gehen als ganz normale Touristen.»



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