Gotik und moderne Kunst: Viel Kultur in Ulm Die romantische Seiten der Altstadt - im Fischerviertel sind noch viele Fachwerkhäuser erhalten geblieben. (Bild: Meier/dpa/tmn) Von Bernd F. Meier, dpa Ulm (dpa/tmn) - Vom Mittelalter bis in die Neuzeit sind es in Ulm nur ein paar Schritte: Die gotische Münsterkirche ist direkt neben der Neuen Mitte mit ihrer modernen Architektur zu finden.
Zu beiden Seiten der Donau breitet sich die Doppelstadt aus - am linken Ufer das baden-württembergische Ulm, am rechten Ufer das bayerische Neu-Ulm. Ob links oder rechts der Donau, das Häusermeer der 170 000 Einwohner-Städte wird stets überragt vom 161 Meter hohen Turm des Ulmer Münsters, einem Meisterwerk gotischer Baukunst.
Im Jahr 1377 wurde mit dem Bau des Gotteshauses begonnen. Mehr als 500 Jahre wurde - mit Unterbrechungen - daran gearbeitet, bis 1890 der Schlussstein gesetzt wurde. Heute ist die Münsterkirche das größte evangelische Gotteshaus Süddeutschlands, nachdem die Ulmer im November 1530 zum Protestantismus gewechselt waren. Wer gut zu Fuß ist, erklimmt den Hauptturm bis zu einer Höhe von 141 Metern.
 Das jüngste Bauwerk der Neuen Mitte - die Kunsthalle Weishaupt. (Bild: Kunsthalle Weishaupt/Christoph Seeberger/dpa/tmn) Romantisch ist die Altstadt mit dem Fischer- und Gerberviertel am tosenden Blau-Fluss, der hier in die Donau mündet. Fischer und Schiffer lebten mit ihren Familien in den Fachwerkhäusern. Garnsieder und Ledergerber gingen hier ihrem Handwerk nach. «Die Gerber hatten ihre Werkstätten direkt am Blau-Flüsschen», erzählt die Ulmer Gästeführerin Claudia Steinle.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die alten Bauten durch Bomben teilweise zerstört, manche Fachwerkhäuser verfielen. Seit Ende der 70er Jahre werden die historischen Bauten saniert, so dass die Altstadt heute als schickes Wohn- und Flanierviertel gilt. Im Sommer erkunden Müßiggänger zwischen den Fachwerkhäusern die schmalen Durchgänge, unter denen die kurze Kussgasse besonders eng ist.
Zwischen Altstadt und Münster bietet Ulms Neue Mitte mit ihrer modernen Architektur reizvolle Kontraste. Von 1993 bis 2007 entstanden dort das Stadthaus des New Yorker Stararchitekten Richard Meier, die gläserne Pyramide der Zentralbibliothek von Gottfried Böhm sowie der Sparkassenbau und das Geschäftshaus Münstertor von Stephan Braunfels, der auch die Berliner Regierungsbauten plante. Das jüngste Bauwerk der Neuen Mitte, die Kunsthalle Weishaupt, zieht bereits Kunstfreunde von Nah und Fern in die Donaustadt.
 Ulms Neue Mitte - die gläserne Pyramide der Zentralbibliothek. (Bild: Ulm/Neu-Ulm Touristik/dpa/tmn) Der schwäbische Unternehmer Siegfried Weishaupt finanzierte das Ausstellungshaus. Damit machte der Mäzen seine Sammlung moderner Kunstwerke der Öffentlichkeit zugänglich. In der Eröffnungsschau mit 80 Werken ist Andy Warhols «Letztes Abendmahl» ebenso zu sehen wie Keith Harings farbenfrohe Strichmännchen. Eine Glasbrücke verbindet die Weishaupt-Kunsthalle mit dem Ulmer Stadtmuseum. Sehenswert ist hier die «Stiftung Sammlung Kurt Fried» mit Werken der europäischen und amerikanischen Kunst des 20. Jahrhunderts.
Blumenfreunde zieht es im Sommer nach Neu-Ulm zur bayerischen Landesgartenschau vom 25. April bis 5. Oktober. Das Gelände einer früheren Kaserne wurde zu einem der drei Ausstellungsbereiche.
Informationen: Touristinformation Ulm/Neu-Ulm, Münsterplatz 50, 89073 Ulm, Telefon: 07 31/161 28 30; Landesgartenschau Neu-Ulm 2008, Reuttier Straße 71, 89231 Neu-Ulm, Telefon: 07 31/189 69 60
Weitere Reisenachrichten für Südsudan
Mehr Nachrichten für Südsudan »
Weitere Reisenachrichten in "Deutschlandreise"
Mehr Nachrichten in "Deutschlandreise" »
Noch kein Kommentar vorhanden ... |
Um Kommentare verfassen zu können, musst du dich einloggen.
|