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Deutschland » Reiseberichte

Die Idee der Jugendherberge wird 100

Von Lisa Radel und Inga Radel, dpa

Detmold/Altena (dpa) - Ein furchtbares Unwetter tobte an jenem 26. August 1909 durch das Bröltal in Nordrhein-Westfalen. Der wanderlustige Lehrer Richard Schirrmann und seine durchnässten Schülern mussten in einer leerstehenden Dorfschule ihr Not-Nachtlager aufschlagen.


In dieser Nacht vor 100 Jahren wurde die Idee der Jugendherberge geboren. Wie der engagierte Pädagoge so schlaflos da lag - draußen Hagelgeprassel und Wolkenbruch - dachte er sich: In «jedem wanderwichtigen Ort in Tagesmarsch-Abständen» bräuchte es «gastliche Jugendherbergen zur Einkehr für die wanderfrohe Jugend». Dies geht aus seinen späteren Erinnerungen hervor.


Bis zur Realisierung der ersten ständigen Jugendherberge auf der Burg Altena im Sauerland dauerte es indes noch bis 1912. Reichlich spartanisch war die Einrichtung damals, ganz nach den puristischen Vorstellungen Schirrmanns: «Jede Lagerstatt besteht aus einem straff mit Stroh gestopften Sack und Kopfpolster, zwei Betttüchern und einer Wolldecke», formulierte er 1910. Und: «Jedes Kind wird angehalten, seine Lagerstatt wieder fein säuberlich in Ordnung zu bringen.» Nur zwölf Mark sollte eine Nacht kosten. Heute sind nicht nur die Preise anders: Herbergen haben Themenschwerpunkte wie Wellness oder Natur-Erleben, längst gibt es komfortable Einzel- und Doppelzimmer.


«Ich nenne das immer die drei M's, auf denen die Idee beruht: Mitgliedschaft, Mehrbettzimmer und Mithilfe», sagt der Sprecher des Deutschen Jugendherbergsverbands (DJH/Detmold), Knut Dinter. Mitgliedschaft im DJH sei weiter Voraussetzung, Mehrbettzimmer zwar noch in der Mehrzahl, aber eben längst nicht mehr ausschließlich. «Sehr abgerückt sind wir von der Idee der Mithilfe - wie selbst abwaschen und putzen», erklärt Dinter. «Das kommt heutzutage nicht mehr so an und lässt sich auch nicht mehr mit den Hygiene-Standards vereinbaren.» DJH-Präsidentin Angela Braasch-Eggert meint dazu: «Wir haben auch den Service sehr verbessert: Früher war man - gerade bei Herbergsvätern - ja manchmal froh, überhaupt hereingelassen zu werden.»


Das Image der Jugendherbergen ist durchaus staubig: «Gerade im Jubiläumsjahr fallen immer wieder die Stichwörter Hagebuttentee, Graubrot und kratzige Decken», sagt Dinter, «das mögen wir natürlich überhaupt nicht, diese Zeiten haben wir längst überwunden». Er beschreibt, dass es Mitte der 1980er Jahre einen Einbruch bei den Übernachtungszahlen gegeben habe. «Danach hat bei uns ein Umdenken eingesetzt.» So entdeckte man auch Familien als Zielgruppe. Außerdem bekam die Mehrzahl der Jugendherbergen einen neuen Anstrich, und viele der heute bundesweit 548 Häuser gaben sich ein eigenes Profil.


In der Gesundheits-Jugendherberge im sauerländischen Finnentrop- Heggen etwa gibt es eine Sauna, einen Kneipp- und einen Fitness-Raum - dazu Kurse im Autogenen Training. Einige Häuser werben auch mit «solarpädagogischen Programmen». Mit Sonnenenergie können die Gäste dort Solar-Hamburger braten oder in einer Solar-Disco abtanzen. Und im niedersächsischen Verden (Aller) steht eine «Sportjugendherberge». Dort kann sich jedes Sportlerteam eigens bekochen lassen - speziell auf seine Ernährungsbedürfnisse zugeschnitten. Andere Herbergen bieten Hip-Hop-Kurse an oder unterhalten sogar eigene Zirkuszelte.


Das neue Konzept scheint aufzugehen. Rund zehn Millionen Übernachtungen werden in Deutschland jährlich gezählt, der DJH hat derzeit knapp zwei Millionen Mitglieder. Zum 100. Geburtstag der Idee Schirrmanns, die rund um den Erdball Nachahmer fand, gratulierte Bundespräsident Horst Köhler eigens Ende Februar bei einem Festakt in Berlin. Das ganze Jahr stehen Jubiläums-Aktionen an - wie eine Tischtennis-Rundlauf-Meisterschaft - in Kooperation mit einem Hersteller szeniger Biolimonade. Also Hagebuttentee-Image adé: «Jugendherbergen sind heute trendy», sagt Dinter.


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