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Empfindliche Schönheit: Das Ökosystem von Föhr

Von Sönke Möhl, dpa

Wyk auf Föhr (dpa) - Wenn Walter Stubenrauch mit seiner Grabgabel aus glänzendem Edelstahl im Wattboden herumstochert, will er keine Spuren hinterlassen. Die nächste Flut ebnet alles wieder ein.


Bei den Urlaubern, vor allem den Kindern, die der 52 Jahre alte Leiter des Nationalparkzentrums in Wyk auf Föhr über den Meeresboden führt, soll sich dagegen dauerhaft etwas ändern. Wie wichtig das Wattenmeer ist, wie empfindlich es ist und welche Schönheiten - oft erst auf den zweiten Blick - es birgt, will Stubenrauch ihnen nahebringen. «Das ist das produktivste Ökosystem der Welt.»


Auf seiner offenen, salzwassernassen Hand ringelt sich dick und dunkel ein Wattwurm. Bis zu 20 Zentimeter können sie lang werden. Diese auf den ersten Blick so einfachen Lebewesen verbringen ihr Leben in gebogenen Röhren knapp unterhalb der Oberfläche im weichen Boden. Sie schlucken Sand und Schlick, verdauen das darin verborgene organische Material und pressen anschließend alles als spaghettiartige Knäuel wieder an die Oberfläche. Die Würmer teilen sich zu Dutzenden einen Quadratmeter Watt und müssen nur möglichst im Verborgenen bleiben, um nicht Opfer von Vögeln oder Fischen zu werden, die ihnen nachstellen.


Stubenrauchs Hand nimmt rund um den Wurm langsam eine blassgelbliche Farbe an. «Das ist ein Eiweiß, dass der Wurm absondert, damit kleidet er seine Wohnröhre aus und verfestigt die Wände.» Falls sich ein Wurm mit seinem Hinterteil zu weit ins Freie vorwagt und ein Vogelschnabel zuschnappt, rettet ihn eine Art Sollbruchstelle, so dass der Wattbewohner nur ein Teil seines Körpers verliert und sich weiter durch den Matsch arbeiten kann. «Irgendjemand hat mal ausgerechnet, dass der ganze Boden in einem Jahr einmal durch Wattwürmer komplett umgegraben wird», erklärt der ausgebildete Biologie- und Geschichtslehrer. Das macht Eindruck bei Schulkindern, die hier oft ihre erste intensive Berührung mit Meer und Watt erleben.


Weil das Leben draußen zwischen Inseln, Halligen, und tiefen Rinnen weitgehend im Verborgenen tobt, bemüht sich Stubenrauch immer wieder, den Blick seiner Gäste auf den nassen, mancherorts sandig- harten, manchmal modderweichen Boden zu lenken, den das Meer zweimal täglich für ein paar Stunden freigibt. «Wir haben hier einen Bück-Nationalpark», erklärt er.


Alle paar Meter weiß der Naturmensch Stubenrauch neue Geschichten zu erzählen - von eingewanderten Austern, von Seegras, das zurückgekommen ist ins Watt («ein gutes Zeichen») und von Gefahren an der Küste. «Viele unterschätzen das Wattenmeer», warnt der schlanke Mann. Wenn am windgeschützen Strand die Sonne schon ordentlich wärmt, sehen allzu optimistische Wattwanderer barfuß im T-Shirt an manchen Tagen schnell blaugefroren aus. Und wer glaubt, die Flut komme langsam, muss unter Umständen am Priel, der beim Hinweg nur knöcheltief war, ein unfreiwilliges Bad nehmen. Nichts, was Stubenrauch am Föhrer Südstrand nicht schon erlebt hätte.


Was ist mit dem Klimawandel? Was wird aus dem Watt, wenn der Meeresspiegel steigt? Ein Problem, das Stubenrauch beschäftigt, das er auch immer wieder anspricht. Große Reaktionen kann er damit bei vielen Gästen nicht hervorrufen. «Die resignieren.» Stubenrauch hofft, dass die Wattflächen durch Sedimentation mitwachsen können, wenn der Wasserspiegel steigt. «Da wohl wird einiges auf uns zukommen», meint er und blickt über die weite, silbrig-grau glänzende Fläche von der sich in weiter Ferne die Kette der Warften von Hallig Langeneß abhebt.


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