Unruhen in Thailand: Keine Einschränkungen für Urlauber Nach gewaltsamen Unruhen herrscht in Bangkok Ausnahmezustand. Touristen können daher laut einer Expertin Pauschalreisen kostenlos stornieren. (Bild: dpa) Hannover/Leipzig (dpa/tmn) - Thailand-Urlauber müssen nach der Entspannung der Lage in Bangkok vorerst keine größeren Einschränkungen fürchten. Große deutsche Reiseveranstalter wollen ihre Programme in der thailändischen Hauptstadt unverändert fortführen.
Am Wochenende war es in der Stadt zu Straßenschlachten gekommen, bei denen zwei Menschen starben. Am Dienstag (14.4.) zogen die Demonstranten aus dem Regierungsviertel wieder ab.
Das Auswärtige Amt hat seinen Sicherheitshinweis zu Thailand am Dienstag wieder etwas entschärft. Jetzt heißt es darin nicht mehr, dass von «nicht notwendigen Reisen nach Bangkok» abgesehen werden sollte. Wollen Pauschalurlauber dennoch einen gebuchten Flug nach Bangkok nicht antreten, könnten sie aber ein kostenloses Stornieren verlangen, erklärte die Juristin Bettina Dittrich von der Verbraucherzentrale Sachsen in Leipzig. «Wer in den nächsten Tagen dorthin fliegen wollte, kann sich dabei auf höhere Gewalt berufen.»
Pauschalreisenden stehe ein Kündigungsrecht zu, wenn eine Reise wegen unvorhersehbarer höherer Gewalt erheblich gefährdet wird. Dafür seien auch die am Dienstag erneut aktualisierten Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes immer noch ein Indiz, erläuterte Dittrich.
Das sehen die Veranstalter anders. Am Ostermontag hatte die TUI zunächst zwar angekündigt, dass sich Bangkok-Reisende unter bestimmten Umständen bis zum 19. April umbuchen lassen können. Das sei nun nicht mehr möglich, erklärte TUI-Sprecher Michael Blum am Dienstag in Hannover. Vom Mittwoch an soll auch das Ausflugsprogramm in Bangkok wieder aufgenommen werden.
Auch die Veranstalter Dertour und Meier's Weltreisen sowie die Marken von Thomas Cook (Neckermann, Thomas Cook Reisen) sehen keinen Anlass, ihre Bangkok-Programme zu ändern. Möglichkeiten für Umbuchungen und Stornierungen werden nicht angeboten. Allein mit Dertour und Meier's sind laut Sprecherin Angela de Sando in Frankfurt in dieser Woche rund 1300 Urlauber in Bangkok. Bei Thomas Cook war für Dienstag und Mittwoch nur die Anreise von 18 Gästen nach Bangkok geplant. Die meisten Thailand-Gäste des Konzerns reisten direkt nach Phuket, so Sprecherin Nina Kreke in Oberursel (Hessen). Die Urlauberhochburg im Süden war von den Unruhen nicht betroffen.
Urlauber mit Zielen wie Phuket hätten daher auch keinen Anspruch auf kostenloses Stornieren, erläuterte Dittrich. Er bestehe nur für Städtetrips nach Bangkok und Reisen in Teile der Nachbarprovinzen, in denen der Notstand von der thailändischen Regierung ausgerufen wurde. «Eine echte Entwarnung für diese Gebiete gibt es schließlich nicht.» Auch könne sich die Lage in Bangkok schnell wieder ändern, so dass die Gefahr für Touristen latent weiterbestehe.
Individualurlauber haben laut Dittrich generell schlechte Karten, wenn sie wegen der Auseinandersetzungen jetzt einen Bangkok-Flug kostenfrei umbuchen oder stornieren wollen. «Ein Sonderkündigungsrecht haben in solchen Fällen nur Pauschalreisende. Alle anderen sind auf die Kulanz der Fluggesellschaft angewiesen.»
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