Italien » ReiseberichteLa Maddalena - Bizarre Fjordlandschaft am Mittelmeer Im Halbstundentakt fahren Fähren den Hafen von La Maddalena an - in dem Ort geht es mit seinen Bars und Restaurants recht lebhaft zu. (Bild: Enit/dpa/tmn) Von Hanns-Jochen Kaffsack, dpa La Maddalena (dpa/tmn) - Der Archipel La Maddalena vor der sardischen Nordostküste wirkt wie Norwegen am Mittelmeer: Schroffe Felsen, Fjorde mit mediterranem Touch. Palmen, Wacholder- und Pinienwäldchen, riesige Oleanderbüsche.
Dazu traumhafte Strände, umrahmt von bizarren Felsformationen. Die Gruppe von wild verstreut liegenden Hauptinseln, sieben an der Zahl, bildet seit 15 Jahren einen Nationalpark. Nur die größte von ihnen, die dem Archipel den Namen gibt, ist das ganze Jahr über bewohnt. Sie rüstet sich gerade dafür, im Juli Konferenzort für Italiens G8-Gipfel der führenden Industriestaaten zu sein. Im Halbstundentakt laufen die Fähren La Maddalena von Palau aus an. Der kleine Hauptort ist noch umtriebig, mit Restaurants, Bars und Cafés. Ansonsten aber strahlt La Maddalena Ruhe aus. Baunarben und halbverfallenes Militärgelände erinnern daran, dass La Maddalena bis vor kurzem noch Mittelmeer-Stützpunkt der Amerikaner war.
Die Panoramastraße, der Inselrundweg, führt vor allem zu den wunderbaren Stränden wie Bassa Trinità oder Spalmatore. Die sanft ins Meer führenden Sandstrände von La Maddalena können den Buchten des benachbarten Korsika das Wasser reichen. Der Panoramaweg mit dem plötzlich sich aus dem Felsenmeer öffnenden Blick auf die Nachbarinselchen zeigt die Naturschönheit des Archipels. Am Horizont tauchen die hohen korsischen Berge auf, während die Straße nach unten zu einer weiteren pittoresken «Cala» führt.
 Baden zwischen Felsen: Der Strand Spalmatore auf der Insel La Maddalena steht den Buchten im benachbarten Korsika in nichts nach. (Bild: Kaffsack/dpa/tmn) So kann man also schon wieder die Badehose auspacken, jetzt für das anmutige Halbrund einer Bucht mit dem schönen Namen «Nido d'Aquila» - das Adlernest. Und wer nun etwas Rummel braucht, der macht anschließend den obligatorischen Bummel durch das Städtchen mit den Bürgerhäusern aus dem 18. Jahrhundert und den unzähligen Läden, die sardische Teppiche feilbieten, aber auch alles, was dem Feinschmecker ins Auge sticht.
Ein kleiner Damm und eine alte Zugbrücke verbinden die große Schwester La Maddalena mit der kleinen, Caprera genannt. Noch üppiger sind hier die Wälder, noch grandioser türmen sich die Felsgebilde auf, die in dieser Gallura genannten Region Sardiniens oft wie Tiere aus Granitgestein aussehen. Ist das nicht eine Schlange, ein Pferdekopf oder ein Fantasiegeschöpf aus Stein? Auf Caprera findet man die Strände nur mit einiger Mühe. Einen aber verpasst man nicht: Im dichten Pinienwald liegt sie, die Casa Bianca des italienischen Freiheitskämpfers Giuseppe Garibaldi, der sich hier nach seinen patriotischen Taten niederließ und 1882 starb.
Abends nach dem Kofferpacken noch ein gemütliches Zusammensein, mit Blick auf den Hafenort La Maddalena. Unterdessen gleiten die Fährschiffe ebenso lautlos wie betriebsam hin und her. Über den sardischen Bergen in der Ferne, also auf dem «Festland», das doch auch eine Insel ist, lassen sich Wolkenformationen beobachten. Dann tauchen aus dem Nichts Schwärme von Schwalben auf und ziehen über den bald schon nachtblauen Himmel. Aus der Hafenbar unten dröhnt noch Disco-Musik, doch das Archipel scheint nach und nach in der Stille zu versinken.
 Badehose auspacken: Auf La Maddalena lockt türkisblaues Meer. (Bild: Enit/dpa/tmn) Informationen: Italienisches Fremdenverkehrsamt, Neue Mainzer Straße 26, 60311 Frankfurt, Telefon: 069/23 74 34 Weitere Bilder
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