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Bohnerwachs war gestern: 100 Jahre Jugendherbergen

Jugendherbergen
Schuhe an und raus zum Spielen: Viele Jugendherbergen liegen im Grünen und bieten Kindern reichlich Platz zum Toben. (Bild: DJH/dpa/tmn)

Von Tobias Schormann, dpa

Hamburg (dpa/tmn) - Es riecht nach Bohnerwachs und Hagebuttentee. Frühstück gibt es um Punkt 7.00 Uhr, und danach steht Spüldienst auf dem Programm. Mit Klischees wie diesen haben die Jugendherbergen oft zu kämpfen.


In diesem Jahr feiern die Jugendherbergen nun mit bundesweiten Aktionen die Geschichte ihrer Entstehung vor 100 Jahren - und dabei wollen sie auch mit solchen althergebrachten Vorstellungen aufräumen. «Es gibt da eine Menge veralteter Vorstellungen, die sich hartnäckig halten», sagt Knut Dinter vom Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) in Detmold.


So hätten viele immer noch die strengen Sitten vor Augen, die früher in den Herbergen herrschten. Das gelte etwa für die Sperrstunde: Zwar wird nach der DJH-Hausordnung in der Regel um 22.00 Uhr geschlossen. «Natürlich ist das in Großstädten aber lockerer, da ist oft bis 1.00 Uhr nachts geöffnet.» Und einen Spüldienst gebe es auch nicht mehr. Trotz ihrer Imageprobleme sind Jugendherbergen beliebter denn je: Seit 2002 ist die Mitgliederzahl um mehr als zehn Prozent auf fast zwei Millionen gewachsen - das sind so viele wie noch nie. Auch bei den Übernachtungszahlen geht es aufwärts: Für 2008 rechnet das DJH mit einem Jahresanstieg von gut 100 000 auf mehr als zehn Millionen Übernachtungen in seinen 556 Häusern.


Jugendherbergen
Die Jugendherbergen feiern 100 Jahre Entstehungsgeschichte: Die Gründungsidee hatte der Lehrer Richard Schirrmann am 26. August 1909. (Bild: DJH/dpa/tmn)

Für Tourismusforscher Prof. Torsten Kirstges von der Fachhochschule in Wilhelmshaven liegt das zum einen daran, dass viele Herbergen heute mehr Komfort böten. Die Qualität von Unterkunft und Verpflegung habe sich wesentlich verbessert. Zudem sind Herbergen laut Prof. Kirstges mittlerweile stärker an die Bedürfnisse von Familien angepasst, seit es öfter auch Dreier- oder Viererzimmer mit eigenem Bad gibt. Auch gebe es mehr getrennte Bereiche für Eltern, in denen sie nicht vom Lärm der Schulklassen gestört werden, sagt Dinter.


Entsprechend erhalten die Jugendherbergen inzwischen mehr Zulauf von Familien: Während ihr Anteil in den vergangenen zwei Jahren um gut einen Prozentpunkt auf fast ein Sechstel (16 Prozent) wuchs, sank der Anteil der jüngeren Gäste bis 26 Jahren um denselben Wert. Auch der Anteil der Schüler ist in der Vergangenheit gesunken und macht derzeit nur noch knapp 42 Prozent aus. «Das hat mehrere Gründe: Durch den Geburtenrückgang werden die Klassen kleiner. Und wegen der Verkürzung des Gymnasiums auf zwölf Stufen gibt es weniger Klassenfahrten», sagt Dinter.


Eine billige Bettenburg für Backpacker und Partyurlauber wollen die Herbergen nicht sein. «Es geht bei uns eher darum, Gemeinschaft zu erleben», sagt Dinter. Das muss aber längst nicht nur beim Tischtennis passieren: Neben Yogakursen und Wellness-Angeboten haben die Herbergen mittlerweile auch moderne Funsport-Anlagen etwa für Skateboarder oder zum Freeclimbing. Für solche Gruppenerlebnisse gebe es auch heute durchaus ein Bedürfnis, sagt Tourismusforscher Kirstges.


Jugendherbergen
Jugendherbergen ziehen inzwischen mehr Familien an: In Marienberg etwa können Eltern mit ihren Kindern auf einer Radtour den Westerwald erkunden. (Bild: DJH/dpa/tmn)

Auch hätten Gesellschaftsspiele im Familienkreis oder ein Kickermatch an Reiz gewonnen, weil sie einen Gegenpol zur Nintendo-Spielkonsole oder dem Fernseher darstellen. «Das ist eine Art Gegentrend zur Unterhaltungselektronik, die eher zum Alleinspielen verführt», sagt Kirstges. So dürften Gäste eine Playstation in den meisten Jugendherbergen auch künftig vergeblich suchen. «Das passt einfach nicht so in unser Konzept», ergänzt Dinter.


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