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Tunesien » Traumziele

Wüste für Anfänger: «Sahara-Schnuppern» in Tunesien

«Sahara-Schnuppern»
Mohammed kennt den Weg durch die Berge: Der Fremdenführer ging die Strecke zwischen Chebika und Tamerza schon als Schüler regelmäßig. (Bild: Röwekamp/dpa/tmn)

Von Christian Röwekamp, dpa

Tozeur (dpa/tmn) - Mitten in der Geröllwüste piept es im Rucksack. Eine SMS - das Handy ist auf ein algerisches Netz eingestellt. Toll, auch mitten im tunesischen Nirgendwo hat man Empfang. Dann tritt daneben leichte Beunruhigung: Wie bitte, so nahe ist Algerien?


Warnt nicht das Auswärtige Amt, dass es Gefahren im Grenzgebiet gibt? Tozeur, Nefta, die Bergoasen Chebika, Tamerza und Midès sowie die Stadt Douz liegen am Rand der Sahara - was touristisch nicht immer ein Vorteil ist. Denn beim Stichwort «Wüsten-Reisen» fallen manchem heute als erstes Fälle von verschleppten Urlaubern ein.


Zuletzt kam es in Süd-Ägypten zu einer Geiselnahme. Und auch zu Tunesien vermerkt das Auswärtige Amt in seinem Sicherheitshinweis ausdrücklich, dass im südlichen Grenzgebiet zu Algerien «weiterhin die Gefahr von Entführungen» besteht. Von Individualreisen in dieser Gegend wird abgeraten. Wo genau das «südliche Grenzgebiet» beginnt, wird vom Ministerium nicht erläutert. Genau das sei ein Problem, sagt Naceur Mani, der Direktor des Tunesischen Fremdenverkehrsamtes in Deutschland. Tatsache sei, dass es aus Sicherheitsgründen in Süd-Tunesien Sperrgebiete gibt. «Die Leute werfen aber alles durcheinander und meiden auch sichere Orte», sagt Mani.


«Sahara-Schnuppern»
Unwirtliches Terrain - die Geröllwüste zwischen Chebika und Tamerza gehört zu den östlichen Ausläufern des Atlasgebirges. (Bild: Röwekamp/dpa/tmn)

Palmenoasen, weite Dünen und Pfade durch die Berge - all das bietet die Region. Wer auf der Straße von Tozeur nach Nefta fährt, fühlt sich keineswegs wie in einer Sicherheitszone. Die Polizei ist präsent, tritt aber nicht so martialisch auf wie in Ägypten. Die größte Gefahr, so scheint es, geht hier von Kamelen aus, die in der Ödnis zwischen Tozeur und Nefta die Piste kreuzen. Zumindest warnen blauweiße Hinweisschilder vor dieser Form des «Wildwechsels».


Nefta und Tozeur leben von den Dattelpalmen. Von den insgesamt 1,4 Millionen Palmen in Süd-Tunesien stehen allein in Nefta etwa 400 000, sagt Habib, der eine Reisegruppe durch die Altstadt führt. Die Häuser sind am Rande des Palmenhaines gebaut, in dem auch Granatäpfel und andere Früchte wachsen und den drei Brunnen mit Wasser versorgen.


Neftas Gassen sind eng, manchmal erlaubt ein Spalt in der Tür einen Blick auf die Innenhöfe. Plötzlich knattert ein Moped um die Ecke, das in Mitteleuropa schon aus optischen Gründen längst aus dem Verkehr gezogen worden wäre. Der Teenager am Lenker plappert munter in sein Handy.


«Sahara-Schnuppern»
Wasser in der Wüste: Die Palmen zeigen in dieser Schlucht bei Chebika an, wo sich der Bach von seiner Quelle aus den Weg gebahnt hat. (Bild: Röwekamp/dpa/tmn)

Der Muezzin ruft über Lautsprecher zum Gebet. In Nefta haben die Menschen 24 Moscheen zur Auswahl, erzählt Habib. Außerdem gibt es etwa 100 «Marabouts» - kleine Gebäude, die über den Gräbern heiliger Männer errichtet wurden. Am zentralen Platz, der Place de la Libération, klingen später ganz andere Töne aus den Boxen: Eine arabische Version von «Macarena» schallt aus dem Café, in dem Männer am offenen Fenster sitzen, Karten spielen und rauchen.


Wer von Tozeur aus mit dem Auto nach Norden fährt, lernt nach der Sandwüste rasch auch zwei andere Landschaftsformen der Sahara kennen: Zuerst den Salzsee Chott el Gharsa, dann die östlichen Ausläufer des Atlasgebirges. Der größte Teil des Salzsees liegt die meiste Zeit des Jahres trocken und weckt nach Tagen mit etwas Regen Erinnerungen an ein Wattenmeer bei Ebbe. Gefährlich ist eine Durchquerung nicht mehr: Eine Asphaltstraße sorgt für Sicherheit unter den Rädern.


Sie führt nach Chebika, einer der drei Bergoasen. Die Lehmziegelhäuser des Dorfes sind in den 60er Jahren nach einem schweren Unwetter verlassen worden. Nicht weit davon entfernt ist ein neuer Ort gewachsen. Neben den Dattelpalmen spült heute auch der Tourismus Geld nach Chebika: Busgruppen werden durch ein schmales Tal zu einer warmen Quelle geführt, die auch im Herbst ihre 20 Grad hat und in der kleine Frösche schwimmen.


«Sahara-Schnuppern»
Urlauber als Einnahmequelle: Der Weg zur Quelle in der Bergoase Chebika beginnt an einem Platz voller Eisbuden und Andenkenstände. (Bild: Röwekamp/dpa/tmn)

Chebika ist Ausgangs- oder Endpunkt für Tagestouren durch die Wüste. Ohne ortskundigen Begleiter sollte sich aber niemand auf den Weg nach Tamerza machen, denn der Pfad ist so gut wie nicht markiert. Hilfe bietet der lokale Führer Mohammed, der genau weiß, welche Route er einschlagen muss - immerhin ist er die zehn Kilometer früher zur Schule gegangen, rund 500 Höhenmeter durch ein schattenloses Terrain. Nach einem ersten, einigermaßen steilen Anstieg ist der Trubel an der Quelle in Chebika schnell vergessen. Es gibt so gut wie keine Vegetation, dafür aber Versteinerungen von Muscheln, die an das Urmeer erinnern, das vor Millionen von Jahren hier zu finden war.


Wer die anderen Wanderer einige Dutzend Meter vorausgehen lässt, hört nichts außer dem Wind und sieht nichts außer den hellen Steinen auf dem trockenen Boden. Ein Gefühl von Einsamkeit und Weite kommt auf, und der Eindruck, mitten in der größten Wüste der Welt angekommen zu sein - bis sich das Handy im Rucksack meldet und auf die Nähe zu Algerien aufmerksam macht.


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