USA » ReiseberichteBauch raus: Schnorchelsafari zu Floridas Seekühen Das Team des Freizeitparks SeaWorld bei Orlando hat schon mehr als 300 kranke Seekühe aufgepäppelt und wieder ins Meer gebracht. (Bild: SeaWorld Orlando/dpa/tmn) Von Heike Schmidt, dpa Crystal River (dpa/tmn) - Manatees mögen's mollig, davon ist Boo überzeugt. Dürre Schnorchler hätten die schwergewichtigen Seekühe links liegengelassen, «aber auf mich sind sie gleich zugeschwommen», schwärmt die vollschlanke Texanerin.
Ein Kugelbauch in Neopren erinnert die bis zu 1500 Kilogramm schweren Wassertiere eventuell an die eigene Statur. Jedenfalls hat sich Boo diese Woche zum dritten Mal in einen engen Taucheranzug gezwängt und tuckert nun in einem Boot über den Crystal River, der durch den US-Staat Florida fließt.
Der Morgen ist kühl und trübe - genau das Richtige für eine Safari zu den Seekühen, meint Kapitän Greg Harris. Crystal River gilt als der einzige Ort in Nordamerika, an dem Touristen unter Aufsicht in direkten Kontakt mit den Seekühen kommen dürfen. Aus diesem Grund reisen die meisten Besucher in das gleichnamige Städtchen an, das 90 Autominuten entfernt von der Unterhaltungsmetropole Orlando liegt.
 Der Homosassa Springs Wildlife State Park ist ein beliebtes Winterquartier für Seekühe und dient auch als «Reha-Zentrum» für verletzte Tiere. (Bild: Schmidt/dpa/tmn) Der Ort brüstet sich, das «Juwel» von Floridas eher unbekannter «Nature Coast» zu sein. 19 gefährdete Tierarten sind längs der «Naturküste» im Nordwesten des US-Bundesstaates beheimatet. Zu ihnen zählt auch das Karibik-Manati, die größte der drei noch existierenden Arten. Weltweit gibt es davon weniger als 2500 erwachsene Exemplare.
Die Rundschwanzseekühe wurden von den Menschen Jahrhunderte lang vor allem wegen ihres Fleisches gejagt. Schmutzige Gewässer sind eine ernste Bedrohung. Gleiches gilt für Bootspropeller, die die Tiere oft tödlich verletzen. Der Freizeitpark «SeaWorld Orlando» hält darum rund um die Uhr ein Rettungsteam für Manatis bereit. Dort gibt es eine Seekuh-Krankenstation, in der verwundete oder unterkühlte Tiere aufgepäppelt werden, notfalls per Babyflasche. Fast 300 Tiere wurden bislang wieder in die Freiheit entlassen, zum Beispiel in den Homosassa Springs Wildlife State Park, eine Art Kuranstalt für Seekühe mit täglicher Salatfütterung und Rangerschutz.
Das Crystal River National Wildlife Refuge im Nachbarort ist das wichtigste Schutzgebiet der Manatis oder Manatees - es gibt beide Schreibweisen. Etwa 350 von ihnen, schätzt Kapitän Greg, überwintern in Kings Bay am Oberlauf des Flusses. Gespeist durch ein Netz von heißen Quellen, die die Wassertemperatur konstant bei 22 Grad halten, verbindet er die Bucht über elf Kilometer mit dem Golf von Mexiko.
 In Florida können Urlauber zusammen mit Seekühen auf Tauchstation gehen. (Bild: Citrus County Tourist Development Council/dpa/tmn) Kings Spring ist der erste Schnorchel-Stopp. Das Wasser ist trübe, Boo sieht durch die Taucherbrille nur ein paar massige Schatten. Luftblasen verraten die Tiere, nachdem Kapitän Greg zur «Three Sisters»-Quelle weiter geschippert ist. Hier ist das Wasser klar, und man erkennt fünf Schatten in der mit Seilen abgetrennten Schutzzone: schlafende Seekühe.
Rings um die Absperrung schließen sich die Reihen der Schnorchler, und plötzlich kommt Leben in die gemütlichen Giganten. Eine Seekuh schwabbelt nach links und rechts und scheint die flossenlosen Besucher zu taxieren. Also: Brust raus, den Bauch auch, die Luft anhalten und möglichst rundlich aussehen. Und tatsächlich: Das Tier hält inne, lässt seine Haut streicheln und scheint einem mit seinen schwarzen Knopfaugen zuzuzwinkern.
Informationen: Visit Florida, c/o PELA Touristikservice, Postfach 1227, 63798 Kleinostheim; Telefon: 0621/561 54 42.
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