Indien » TraumzieleIndien-Klassiker: Zum Taj Mahal und ins «Goldene Dreieck» Traumziel vieler Indien-Reisender: Am Taj Mahal kommen sich Urlauber oft vor wie in einem Ameisenhaufen. (Bild: Sojitrawalla/dpa/tmn) Von Shirin Sojitrawalla, dpa Neu Delhi (dpa/tmn) - Delhi, Agra und Jaipur: Diese Tour ist der Indien-Klassiker schlechthin. Die drei Städte bilden das sogenannte Goldene Dreieck. Längst haben zwar auch andere Touristenziele im Lande an Bedeutung gewonnen.
Die Finanzmetropole Bombay etwa, heute Mumbai genannt, zieht Besucher auch wegen der Bollywood-Filmstudios an. Kerala im Süden mit seinen Ayurveda-Hotels haben ebenfalls viele Veranstalter im Programm. Mit der Rundreise Delhi-Agra-Jaipur können sie aber nicht konkurrieren, meint Indiens Tourismusministerin Ambika Soni. Das «Goldene Dreieck» sei nach wie vor die meistgebuchte Tour.
Üblicherweise beginnt die Reise in der Hauptstadt Delhi. Wer im Parlamentsviertel steht, staunt über die aufgeräumte Großzügigkeit. Der Straßenverkehr hält sich dort für indische Verhältnisse in Grenzen, die Boulevards signalisieren großstädtische Grandezza. Wer nach Delhi kommt, sollte sich aber auch einen Besuch im alten Teil der Stadt nicht entgehen lassen, der mit seinen engen Gassen und vollgerümpelten Basaren ein typisches Indien-Gefühl verbreitet: Es ist voll, laut und bunt - und es ist schwer zu glauben, dass diese zwei unterschiedlichen Gesichter derselben Stadt gehören.
 Bunte Vielfalt: Viele Inderinnen präsentieren sich in farbenprächtigen Saris. (Bild: Indisches Fremdenverkehrsamt/dpa/tmn) In den Lodi-Gärten wiederum vergisst der Besucher dann vollkommen, überhaupt in einer übervölkerten Stadt zu sein. Die Gartenanlage beherbergt mehrere Grabstätten von Herrschern der Lodi-Dynastie, den Vorläufern der Mogulherrscher im 15. und 16. Jahrhundert. Noch interessanter ist aber das ungemein entspannte Hin und Her im Park: Jogger, Walker und Spaziergänger nutzen die Wege und Pfade. Hier absolviert ein Mann eifrig Liegestützen im Gras, da sitzt ein eng umschlungenes Paar auf der Bank, ein Stückchen weiter spricht ein Geschäftsmann aufgeregt in sein Handy. Ein alter Mann versenkt sich in seine Meditationen, während direkt daneben eine Familie picknickt.
Ganz andere Bilder ziehen an den Besuchern auf der Fahrt ins etwa 200 Kilometer weiter südlich gelegene Agra vorbei: Verlumpte Kinder, die im Müll stochern, Baustellen an jeder Ecke, notdürftige Unterkünfte, in denen Menschen und Tiere Zaun an Zaun hausen. Auf den Straßen herrscht ein Gewimmel aus Fahrrädern, Rikschas, Ochsenkarren und Autos. Die schwere Luft ist erfüllt von Abgasen, dem Hauch von Sandelholz, dem Gestank von Müll und dem Duft süßer Früchte.
Reisende, die in Agra Station machen, haben meist nur ein Ziel: das Taj Mahal, das vielen als das Wahrzeichen Indiens gilt. Der Großmogul Shah Jahan baute das Denkmal für seine Lieblingsfrau Mumtaz Mahal, die 1631 im Alter von 38 Jahren verstarb. Rund um das Gebäude wimmeln die Besucher aus aller Welt wie Ameisen herum.
 Der Weg zum Palast von Amber kann auch auf dem Elefantenrücken zurückgelegt werden. (Bild: Sojitrawalla/dpa/tmn) Die Anlage bietet zum Glück ausreichend Platz, und wer keinen Wert darauf legt, das marmorne Mausoleum frontal abzulichten, tut gut daran, sich einen Weg abseits der ausgetretenen Pfade zu suchen. Auch dort stehen Bänke bereit, auf denen man selbst zu Hochzeiten des Rummels in Ruhe die enorme Ebenmäßigkeit des Gebäudes genießen kann.
Ursprünglich hatte Shah Jahan vor, für sich selbst auf der anderen Seite des Flusses ein ebensolches Mausoleum in schwarzem Marmor zu erbauen. Doch sein Sohn, der ihn stürzte, verfrachtete ihn ins nahe Rote Fort, wo der Gefangene sich auf Blicke zum Taj Mahal beschränken musste. Das Fort liegt am Ufer des Yamuna-Flusses und ist von einer 2,5 Kilometer langen Doppelmauer umschlossen. Doch auch sie kann nicht verhindern, dass, sobald Besucher aus dem Bus steigen, unzählige Menschen um sie herumwuseln, die Filme, Postkarten und exotischen Schnickschnack verkaufen möchten. Der indische Trick: einfach ignorieren! Natürlich kann man den Händlern auch etwas abkaufen oder den Bettlern ein paar Rupien zustecken. Dann muss man aber damit rechnen, viele neue Freunde an den Fersen zu haben.
Jaipur, die letzte Station im «Goldenen Dreieck», liegt 270 Kilometer südwestlich von Delhi und ist nach Agra die meistbesuchte Stadt Indiens. Sie wird wegen der vorherrschenden Farbe ihrer Gebäude «Pink City» genannt. Eine der Hauptattraktionen liegt elf Kilometer nördlich der Stadt: Die Palastanlage von Amber thront auf einem steilen Berg und gilt vielen als schönste Festung des Subkontinents. Am Eingang teilen sich die Touristen in zwei Klassen. Die einen quälen sich den Zickzackweg zu Fuß hinauf, die anderen lassen sich gemütlich von prächtig geschmückten Elefanten hinaufgondeln.
 Jaipur in Rajasthan mit seinen Palästen ist nach Agra die am zweithäufigsten besuchte Stadt Indiens. (Bild: Indisches Fremdenverkehrsamt/dpa/tmn) Wer es noch nicht gemacht hat, sollte das wenigstens einmal tun: Vom Rücken der Dickhäuter bietet sich ein fantastischer Weitblick. Den Weg hinauf wird man immer wieder von Fremden fotografiert. Junge Inder verdienen sich auf diese Weise ein paar Rupien hinzu, und es bleibt ihr Geheimnis, wie sie später aus den Massen der Touristen die Gesichter wiedererkennen, um die Fotos zu verkaufen. Die sind zwar meist von nicht hoher Qualität, aber Souvenir bleibt Souvenir.
Informationen: Indisches Fremdenverkehrsamt, Baseler Straße 48, 60329 Frankfurt, Telefon: 069/242 94 90, E-Mail: info@india-tourism. com. Deutsche benötigen ein Visum. Es ist für 50 Euro erhältlich bei der Indischen Botschaft in Berlin und den Generalkonsulaten in Hamburg, Frankfurt und München.
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