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Reisebericht: 9c Rainbow Beach - Fraser Island (26.07.-29.07.)

Fraser Island – Tag 1 (27.07.)

erstellt um 07:16 Uhr am 02.08.2010

Nach der abendlichen Aktion mit dem Ventilator bekam ich in der Nacht noch eine Vorstellung im Fluchen und Schimpfen auf Holländisch. Irgendwann in der Nacht wurde ich auf einmal wach, weil meine Zimmernachbarin ihre Tochter beschimpfte. Der Grund war, dass diese ins Bett gepullter hatte und daher logischer Weise nun alles nass war. Da sich beide, wahrscheinlich aus Kostengründen, ein Bett teilen, hatten sie nun noch ein viel größeres Problem als noch am Abend zuvor. Ich bekam also eine 20 Minütige Vorstellung einer wütenden Mutter aus Holland geboten, bis sich alles wieder soweit  beruhigt hatte, dass wir weiterschlafen konnten. Die Tochter hatte sie letztlich in ein anderes Bett, was noch frei war, verfrachtet und sie selbst schlief die restliche Nacht auf der noch trockenen Seite des Bettes. Abgesehen davon, dass es nach Puller roch und ich danach ewig nicht mehr einschlafen konnte, verlief die Nacht ohne weitere Zwischenfälle – gesegnete Nachtruhe!

Um 11:00 Uhr wurde ich von Jo (29), dem Tourguide, vor dem Surfclub in Rainbow Beach eingesammelt. Dort wartete außer mir, noch ein etwas älterer Mann (50), der ebenfalls die Dreitagestour gebucht hatte. Mein Rucksack wurde in einen Müllbeutel getan und auf dem Dach des Autos befestigt. Dann konnte es losgehen. Die anderen sieben Tourteilnehmer wurden bereits vorher in Brisbane eingesammelt, weshalb wir uns nun direkt zur Fähre begeben konnten. Die Fahrt dauerte 15 Minuten und anders als ich es erwartet hatte, gab es kein Hafen, wo wir mit dem Auto auf die Fähre fuhren, sondern einfach nur ein Sandstrandabschnitt, der als  Überfahrtsstelle genutzt wird. Also ging es direkt vom Strand auf die Fähre. Nach nur einer siebenminütigen Überfahrt, waren wir bereits auf Fraser Island angekommen. Da die komplette Insel aus Sand besteht, benötigt man zum einen spezielle Autos und zum anderen sollte man etwas geübt sein, um auf der Insel Auto fahren zu können. Früher war es für jeden Touristen möglich, mit dem eigenen Auto auf der Insel herumzufahren, was jedoch verboten wurde, nachdem in den letzten Jahren mehrere Menschen ums Leben gekommen sind, weil sie sich z.B. überschlagen haben.

Angekommen auf Fraser Island, konnte das dreitägige Inselleben beginnen. Zunächst fuhren wir zu dem Campingplatz, wo wir die kommenden zwei Nächte schlafen würden, um unsere Rucksäcke  abzulegen. Als das erledigt war, ging die Fahrt entlang am Strand weiter, bis wir irgendwann abbogen, um zu einem Regenwald Gebiet im Inneren der Insel zu gelangen. Die Fahrt dorthin dauerte eine halbe Stunde und war ziemlich anstrengend. Nicht umsonst hatte die von mir gebuchte Tour den Beinamen „Safaritour“. Mit dem Auto ging es unebene, schmale und steile Sandwege entlang, was dazu führte, dass wir Mühe hatten, uns auf unseren Sitzen zu halten. Um einen Scherz zu machen, über den jedoch niemand lachen konnte, sagte ich, dass ich mich Seekrank fühle. Als wir bei dem Regenwaldgebiet ankamen, füllten wir unsere Wasserfalschen mit trinkbarem Regenwasser des Regenwaldes auf, was nach Aussage von Jo viel besser sei, als das Wasser aus der Leitung. Das kann ich zwar nicht beurteilen, was ich jedoch finde ist, dass es wesentlich besser schmeckt und vor allem keinen chemischen Beigeschmack hat.

Was folgte, war ein 40 minütiger Regenwaldspaziergang, bei dem wir die Zeit hatten, uns besser kennenzulernen, schließlich verbrachten wir die folgenden drei Tage miteinander. Wie sich herausstellte, handelte es sich ganz entgegen der bisherigen Touren um eine sehr gemischte Gruppe, was die Zusammensetzung der Nationalitäten betrifft. Da waren also drei Engländer, 2 Franzosen, ein Südafrikaner, zwei Mädels aus Taiwan, meine Wenigkeit aus Deutschland und eben Jo aus Sydney. Vom Alter her bin ich die zweit jüngste gewesen und abgesehen von den beiden Taiwanerinnen, die von Anfang an eher für sich blieben, war ich die einzige Frau der munteren Reisegruppe. Die Tatsache, dass ich außerdem noch die einzige Deutsche war, macht die drei Tage auf Fraser Island zu einer besonderen Herausforderung – nicht nur sprachlich gesehen.

Hätte ich meine Stimmung vom Wetter abhängig gemacht, wäre ich wahrscheinlich am liebsten gleich wieder zurück aufs Festland gefahren, denn von Beginn an, war es mehr bewölkt und regnerisch, als dass die Sonne schien. Als ich das letzte Mal bei einem solchem Wetter zwei Nächte gecampt habe, war ich danach erst einmal krank. Ich versuchte, keine Parallelen zu ziehen und mich ohne weitere Vorurteile auf dieses Inselerlebnis einzulassen. Vom Wetter also abgesehen, fühlte ich mich von Anfang an sogar sehr wohl. Sowohl innerhalb der Gruppe, als auch auf der Insel.

Nach dem Spaziergang durch den Regenwald, der zwar ganz nett war, aber für mich nicht mehr so aufregende, weil es inzwischen schon mein dritter war und mir die ersten Beiden zudem landschaftlich besser gefallen haben, ging es zum Lake Boomajin. Dort hatten wir eine Stunde Zeit zu entspannen und im See zu baden. Angelblich soll das Wasser heilende Kräfte haben, worauf ich jedoch schon alleine wegen der Wassertemperatur von 17° und dem bewölktem Himmel verzichtete. Ich war einfach nur froh, dass ich nicht fror, auch ohne Badeausflug. Da ich eh keine große Wasserratte bin, reichte es mir völlig aus, genügend Zeit zu haben, um die Seelandschaft in aller Ruhe zu fotografieren.

Im Anschluss ging es zurück zum Campingplatz, wo wir noch vor Einbruch der Dämmerung die Frage klären mussten, wer mit wem in einem Zelt schläft und wie um alles in der Welt wir bei Regen das Lagerfeuer zum brennen bekommen. Ersteres hatte sich schnell geklärt. Die beiden Taiwanerinnen schnappten sich das Zweipersonenzelt und somit bekam ich ein Zelt für mich alleine, worüber ich nicht unglücklich war. Haken an der Sache war nur, dass dieses Zelt, was nun für mich vorgesehen war, erst noch aufgebaut werden musste, wovor ich mich leider nicht drücken konnte. Sofort kam mir in den Sinn, wie Wolfgang und ich im letzten Urlaub uns fast gegenseitig den Revolver an die Kehle gehalten hätten und das nur, weil wir beide nicht in der Lage waren in einem Team eine simple Strandmuschel aufzubauen.

Nun musste ich also so tun, als würde ich auch nur den kleinsten Schimmer davon haben, wie man ein Zelt aufbaut. Dass die Anweisungen, was ich zu tun habe, auf Englisch kamen, machte die Sache auf jeden Fall auch nicht einfacher.  Immerhin weiß ich nun, dass der Hering, den man in den Boden rammt, „pin„ heißt. Learning by doing nennt man das dann wohl. Da Jo das Zelt auch nicht zum ersten Mal aufbaute, brauchte er im Prinzip auch nur meine dritte Hand, die ihm dabei half, das Zelt auszurichten. Also alles gar keine große Sache.

Für die restlichen Dinge, die beim Zelten erledigt werden mussten, griff dann wieder die gewohnte Rollenverteilung.  Jo kümmerte sich um das Barbecue, ich bereitete den Salat zu und die Mädels aus Taiwan nahmen eine heiße Dusche. Unterdessen kümmerten sich die restlichen Männer um das Lagerfeuer. Während ich mir größte Mühe gab, dass Gemüse und den Salat in einer farblichen Reihenfolge auf dem Teller zu garnieren, verklickerte ich Jo, dass das australische Brot sehr ungesund sei und im Vergleich zum Deutschen Brot eigentlich gar nicht als solches bezeichnet werden dürfte. Zwar verstand er nicht, was mein Problem mit dem seiner Meinung nach frischem Brot sei, doch um mich milde zu stimmen lobte er schnell meinen kreativen Salatteller und somit war Ruhe.

Als das Barbecue fertig war, brannte auch endlich das Feuer und das bedeutete, dass der gesellige Teil des Abends beginnen konnte. Wie es sich für einen Guide einer solchen Art von Campingtour gehört, dauerte es nicht lange, bis wir eine Darbietung der Gesangs- und Gitarrenkünste von Jo präsentiert bekamen. Er erzählte uns, dass er nach der Schule vier Jahre in einer Band gespielt und gesungen hätte und aus dieser Zeit würde auch noch seine Gitarre stammen. Das Lustige war, dass er mit einer E-Gitarre spielte, was für ein Lagerfeuerabend ja eigentlich eher untypisch ist. Auf jeden Fall gefielen mir die Lieder die er spielte. Von Eigenkompositionen bis Jimi Hendricks war alles dabei. Leider fing es dann irgendwann wieder an zu regnen, weshalb der Abend relativ früh endete.

 

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