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Reisebericht: 9c Rainbow Beach - Fraser Island (26.07.-29.07.)

Fraser Island – Tag 2 (28.07.)

erstellt um 07:17 Uhr am 02.08.2010

Ganz in Ruhe und ohne Stress gab es um kurz nach acht Uhr Frühstück. Nach und nach kamen alles aus ihren Zelten gekrochen und gesellten sich zur Frühstücksrunde. Gegen neun Uhr starteten wir dann den zweiten Tag auf Fraser Island. Auf dem Programm standen Grovi Creek, Indian Head, Champagne Pools und The Catherdral Beach Coloured sand cliff system. Govi Creek ist ein kleiner Fluss auf Fraser Island, in dem man Baden kann oder einfach nur mit hochgekrempelten Hosenbeinen hindurch spaziert. Wir entschieden uns für letzteres und so liefen wir durch den grünlich schimmernden, aber dennoch klaren Fluss mit seinem Boden aus weißem Strandsand. Der Fluss selbst war von einigen Bäumen gesäumt, weshalb auch das Wasser grün schimmerte. Keine 100 Meter vom Fluss entfernt, war das Meer, dass vom Fluss durch den für Fraser Island typischen Sandstrand abgegrenzt ist. Es bot sich uns also ein Farbspiel aus dem grünen Fluss, dem Sandstrand und dem in seinen verschiedensten Blautönen schimmernden Meer.

Zum späten Vormittag kamen wir dann am Indian Head an, einem Hügel/Berg auf Fraser Island. Während wir der Route folgten, die wir von Jo erklärt bekommen hatten, um am Aussichtspunkt herauszukommen, bereitete er das Mittagessen vor. Dafür nutzte er die Ladefläche des Autos, wo er alles aufbaute, was wir für ein typisch australisches Lunchsandwich benötigten. Zuvor gab es jedoch erst einmal Nahrung für die Sinne. Die Aussicht von Indian Head ist sehr beeindruckend, vor allem, weil man so weit das Auge reicht, den Sandstrand überblicken kann. Wir konnten Angler beobachten, die ihre Angeln an ihren Autos befestigt hatten, was sehr professionell aussah. Diese Art des Angelns habe ich schon öfter in Australien beobachten können. Die Autos der Angler haben extra Vorrichtungen an ihrer Stoßstange befestigt, an der eine oder auch mehrere Angeln montiert werden können. Mit diesen Vorrichtungen kann man sicherlich relativ große Fische an Land ziehen, was einem wohl nicht gelingen würde, wenn man den Fisch mit eigener Kraft aus dem Wasser ziehen müsste.

Zurück am Auto, erwartete uns ein wirklich sehr liebevoll zurechtgemachtes, kleines Sandwichbuffet. Wie ich am Abend zuvor beim Barbecue, hatte auch Jo den Salat und das Gemüse nach Farben geordnet auf dem Teller garniert und wollte nun von mir wissen, wie ich denn seine Variante des Salattellers finde. Natürlich lobte ich seine Kreativität, worüber er sich freute und zu mir sagte, dass er Herausforderungen liebe. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnte war, dass es später am Tag noch eine kulinarische Herausforderung der ganz anderen Art für mich geben würde. Aber der Reihe nach.

Nachdem wir gegessen hatten, ging es zum Champagne Pools. Dabei handelt es sich um eine Strandbucht, in der sich das Meerwasser in einem natürlichen Becken sammelt. Jedes Mal, wenn die Wellen des Meeres auf die vorgelagerten Strandklippen aufschlagen, spritzt genügend Wasser in das Becke, sodass dort in Meerwasser gebadet werden kann, ohne wirklich im Meer sein zu müssen. Als wir bei diesem Naturschaupiel ankamen, zog sich der Himmel gerade mehr und mehr zu und der dunkle Himmel verstärkte das mächtige und etwas unheimlich wirkende Aufschlagen der Wassermassen auf die Felsen. Eigentlich hatte ich zwar gehofft, dass die Sonne scheinen würde,  aber so hatte ich die Möglichkeit, wunderbare Wetterbilder machen zu können.  

Im Anschluss ging es zu einer Stelle, wo wir Sandsteinfarbende Klippen zu sehen bekamen, was jedoch ohne Sonnenschein weniger spektakulär war. Auch hatte es inzwischen angefangen zu regnen, weshalb ich in diesem Moment keine große Lust hatte Fotos zu machen. Während die anderen alle losliefen, um die Klippen aus einer näheren Entfernung fotografieren zu können, blieb ich wie angewurzelt stehen. Jo, der das mitbekam und nicht verstand, warum ich nun plötzlich keine Fotos mehr machen wollte, wo ich doch zuvor kaum zu bremsen war, wenn es darum ging, gute Motive aufzuspüren, lief einige Meter vor, drehte sich wieder in meine Richtung und sagte, dass ich wenigstens nun ein Foto von ihm machen soll. Da ich seine Bemühungen, mich bei Laune zu halten, irgendwie nett fand, fotografierte ich ihn also vor den Sandsteinfarbenden Klippen, die zu diesem Zeitpunkt aussahen wie hässliche  Steine. Daraufhin folgte ich nun doch den anderen meiner Gruppe, was allerdings nicht viel Sinn machte, da diese bereits zurückkamen.

Da das Wetter nun immer schlechter wurde und somit auch die allgemeine Stimmung zu kippen drohte, gab Sam aus Frankreich einen Witz zum Besten, während wir Richtung Campingplatz zurückfuhren. Der Witz ging folgendermaßen:

“Do you know the moon restaurant? – Great meals but no atmosphere!”

Naja, es ist wohl eher einfach nur etwas zum Schmunzeln, als ein wirklicher Witz.

Da sonst niemand einen Witz zum Besten geben wollte oder konnte, ging die Fahrt erst einmal ohne Bespaßung weiter. Es dauerte nicht lange, bis Jo auf einmal anhielt und sagte, dass wir alle aussteigen sollen. Er hatte einen gestrandeten, toten Wal gesichtet, den wir uns dann von Nahem ansahen. Wie sich herausstellte, handelte es sich um einen Babywal, was die Sache aber eher schlimmer, als besser machte. Ich könnte nun sagen, wenn es mir bisher schon nicht gelungen ist, einen lebenden Wal zu erspähen, habe ich nun wenigstens einen toten gesehen, aber darauf hätte ich auch verzichten können.

Bevor es dann endgültig zurück zum Campingplatz gehen konnte, stand noch auf dem Plan, „Pippies“ zu sammeln. Dafür mussten wir einen Eimer besorgen, den wir vom Ferienresort holten, wo es auch einen kleinen Supermarkt gibt. Ich dachte nur: Was bitte wollen wir sammeln? Nachdem wir einen Eimer hatten ging es zurück zum Strand. Es regnete, mir war kalt und nun sollte ich Muscheln für das Abendbrot sammeln. Ich hatte wirklich keine große Lust, für stinkende, glitschige Muscheln erneut das Auto zu verlassen. Zum Glück hatte ich meinen Regenschirm dabei, mit dem ich dann am Stand entlang stolzierte, während die anderen sichtlich bemüht waren, Muscheln zu finden. Es gibt Momente, da bin ich froh eine Frau zu sein, denn das ich keine Muscheln sammelte, nahm mir keiner der Männer wirklich übel. Das Ende vom Lied war, dass sie tatsächlich zehn Muscheln gefunden hatten und somit jeder eine Probieren konnte (JUHUUU!!!).

Aber erst einmal ging es nun zum Campingplatz zurück, weshalb die Muscheln bis zum Barbecue im Eimer verweilten und ich zunächst verschont blieb. Jo stellte im Auto dann noch erfreut fest, dass ich nun auch wüsste, warum mein Hostel „Pippies“ heißt und was das bedeutet.

Für das Abendbrot war ein Fischbarbecue angedacht, was mich nicht unbedingt vor Freude an die nicht vorhandene Decke springen ließ. Als ich jedoch sah, wie Jo die drei verschiedenen Fischarten zubereitete, was wirklich sehr lecker aussah, beschloss ich, zu mindestens einmal zu probieren, wenn sich schon die Gelegenheit dazu bietet. Außerdem hätte mich Jo wahrscheinlich eh nicht so lange in Ruhe gelassen, bis ich alles probiert habe. Schließlich liebt er Herausforderungen, weshalb es nun auch wichtig war, dass mir sein gegrillter Fisch schmeckte. Und obwohl ich auch Chickenwings hätte haben können, konnte ich nach dem ersten Probieren tatsächlich gar nicht mehr genug von dem Fisch bekommen.

Der Fisch war jedoch nur der Anfang der kulinarischen Exkursion für diesen Abend. Im Anschluss erwarteten mich die Muscheln, von denen ich schon gehofft hatte, dass sie in dem Eimer in Vergessenheit geraten. Zusammen mit einer Chilisoße, Zwiebeln und Öl schmiss Jo die Muscheln auf den Grill und deckte sie für kurze Zeit mit einem Topf ab, damit sie sich öffneten. Als ich mitbekam, dass der Inhalt der Muscheln auf diese Weise wenigstens ihre flüssige Konsistenz verloren, war ich schon einmal nicht mehr ganz so abgetan von dem Gedanken, eine Muscheln zu probieren.

 Dann war es soweit, ich bekam meine Muschel serviert. Todesmutig biss ich ein Stück ab und stellte fest, dass die Muschel einfach nur nach Fisch schmeckt. Okay, eigentlich keine Überraschung, aber nach dem ganzen Fisch, den ich davor schon gegessen hatte, war die Muschel nun auch keine große Sache mehr. Dennoch habe ich sie nicht ganz aufgegessen. Man muss es ja auch nicht übertreiben. Der Fisch, den es davor gab, fand ich auf jeden Fall wesentlich schmackhafter als die Muschel, aber wem es gefällt, bitte!

Der ganze Abend war wirklich sehr schön und ich war froh, dass ich einmal die einzige Deutsche war. Zwar ist es immer anstrengender, eine Kommunikation auf Englisch zu führen, aber diese drei Tage boten mir die Gelegenheit, einmal ausschließlich Englisch zu sprechen, was auch ganz gut funktionierte. Da ich tiefgründige Gespräche immer besser finde als Smalltalk, bin ich besonders glücklich darüber, dass ich mit dem 50 jährigen Engländer über seine Kinder sprechen konnte, darüber, was er schon alles beruflich gemacht hat und was seine Reisepläne für die Zukunft sind. Jo hat mir von seiner Ex-Freundin erzählt und von der Zeit mit der Band, in der er gespielt und gesungen hat, was er nach der Schule gelernt hat und wie er sich seine Zukunft vorstellt. Ich habe von meinem Bruder erzählt, was ich nach dem Studium machen möchte, was mein Job neben dem Studium ist und wo ich meinen Freund kennengelernt habe. Je mehr und besser ich mich auf Englisch unterhalten kann, desto wohler fühle ich mich hier in Australien. Das zeigt mir auf jeden Fall, dass ein entscheidender Faktor, wie gut man sich in einem Land integrieren kann, eben der ist, wie gut die eigenen Sprachfähigkeiten sind.

Foto: Lunchbuffet

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