Reisepartner  Reisepartner finden: Sie sind noch nicht für unsere neue kostenlose Community angemeldet! Hier klicken, um sich kostenlos anzumelden »

Reisepartner finden bei TravelingWorldTravelingWorld:   Home | Impressum |
Login | Reisepartner | Tour | Registrieren |
 
 

Anzeige 
 
Startseite                   
Reise-Community
 
 
TravelingWorld » Ozeanien » Australien » Reiseberichte » 9. Ayr (07.06.-21.07.2010) » Meine letzten drei Arbeitstage (19.07.-21.07.)

Reisebericht: 9. Ayr (07.06.-21.07.2010)

Meine letzten drei Arbeitstage (19.07.-21.07.)

erstellt um 13:00 Uhr am 22.07.2010

Montag:

Und weil es so schön ist, wurde heute alles bisher dagewesene noch einmal getoppt. Die Managerin der Farm hatte sich und uns Erntehelfern zum Ziel gesetzt, die 83 Bins vom letzten Montag zu toppen und so arbeiteten wir neuneinhalbstunden. Am Ende des Tages hatten wir tatsächlich unglaubliche 102 Bins mit Zucchinis gefüllt. Mein Glück war es, dass mir der Arbeitsfreie Sonntag anscheinend so viel Kraft gegeben hatte, dass ich die vielen Stunden relativ gut überstand.

Der beste Moment war natürlich der, als ich der Supervisorin mitteilte, dass ich am Mittwoch das letzte Mal zur Arbeit kommen werde. Sie fragte mich doch allen Ernstes, ob ich mir sicher sei, dass ich kündigen will und somit diesen wunderbaren Ort verlassen werde. Zu dieser Frage wäre mir sicher vieles eingefallen, was ich darauf hätte erwidern können, entschied aber, dass ein einfaches, aber bestimmtes „JA!“ in diesem Fall wohl ausreichend ist.

Um am Donnerstag, wenn ich dann mit dem Greyhound Bus weiter südlich entlang der Ostküste nach Airlie Beach fahre, nicht einen komplett gefüllten Cool Bag mit mir herumtragen muss, mussten nun also meine Vorräte aufgegessen werden. Ich entschied, zunächst das Mehl und die Eier aufzubrauchen. Daraus entstand eine größere Teigmenge, aus der ich für gleich drei Tage hintereinander Eierkuchen machte. Das bedeutete aber auch, dass ich insgesamt eine Stunde lang mit dem Kochen beschäftigt war. Und wie ich da so in der Küche herumwirtschaftete, kam die Hostelchefin zu mir und gab mir ein kleines Päckchen, dass ich aus Deutschland bekommen hatte und heute mit der Post angekommen war. Endlich war das Päckchen von meinem Bruder angekommen, auf das ich schon seit einigen Tagen gewartet hatte. Meine Befürchtung war, dass ich abreisen würde, bevor es Ayr erreicht hat. Das war noch mal gut gegangen!

Dienstag:

Hatte ich den Montag relativ gut über die Bühne gebracht, waren die sieben Stunden, die wir heute arbeiteten, umso anstrengender. Zudem war es heute besonders warm und auch der Mond hatte anscheinend über Nacht noch einmal alles gegeben, damit die Zucchinis wachsen und gedeihen konnten.

Nach der Arbeit war ich dann so fertig, dass ich außer dem Verzehren der Eierkuchen nichts mehr machen konnte. Ich legte mich in mein Bett und schlief bis zum frühen Abend. Bevor die Nacht anfangen konnte, verließ ich das Bett jedoch noch einmal, um mir ein letztes Mal mein Arbeiterlunchpaket fertig zu machen. Welch schönes Gefühl!

Mittwoch.

Heute konnte mich gar nichts mehr aus der Ruhe bringen. Das erste Mal, dass ich keine Angst haben musste, doch noch gefeuert zu werden, da ja eh mein letzter Arbeitstag war. Bis zum Ende hatte ich immer damit gerechnet, gefeuert zu werden, weil ich vielleicht doch zu langsam bin. Ich habe so oft in den fünf Wochen, in denen ich diesen Job gemacht habe, mitbekommen, wie andere Erntehelfer gefeuert wurden. Darunter waren ausgewachsene Männer, taffe Frauen und manchmal sogar Asiaten. Inzwischen weiß ich zwar, dass das wichtigste ist, dass man nicht zu viele oder besser gar keine Zucchinis übersieht, doch sicher sein, dass ich meinen Job bis zum Ende behalten kann, konnte ich mir nie.

Nach acht Stunden war es endlich so weit, ich hatte meine letzte Reihe beendet und konnte mein Arbeitsmesser für immer abgeben. Ich verabschiedete mich von allen und wurde von der Chefsupervisorin sogar zum Abschied herzlich gedrückt. Von den anderen, die auch morgen wieder Zucchinis ernten werden, wurde ich darum beneidet, meinen letzten Tag zu haben. Ich bin ein letztes Mal mit dem Arbeiterbus gefahren und als ich zurück im Hostel war, habe ich meine Schuhe, die ich vor fünf Wochen extra für diesen Job gekauft hatte, gleich in den Müll geschmissen. Meine Klamotten habe ich an meine deutsche Zimmernachbarin vererbt. Um aus mir wieder einen Stadtfeinen Menschen zu machen, legte ich eine Extraschicht Maniküre und Pediküre ein. Nun erinnern äußerlich nur noch meine aufgekratzten und zerstochenen Beine und Arme an die Zucchinihölle.

Danach machte ich mich mit Freude daran, mein eingerichtetes zu Hause der letzten sechseinhalb Wochen wieder in meinem Rucksack zu verstauen. Ich nutzte noch einmal die kostenfreie Waschmaschine und wusch alle meine Sachen. Außerdem verabschiedete ich mich von allen und dann ging ich glücklich schlafen. Mein Bett werde ich auf jeden Fall vermissen, das ist wirklich für ein Hostelbett ungewöhnlich bequem. Morgen Mittag geht es dann mit dem Bus weiter entlang der Ostküste bis nach Airlie Beach. Von dort werde ich zu den Whitsundays aufbrechen, einer Inselgruppe vor der Ostküste Australiens. Irgendwie muss ich ja die 2100 Euro, die ich während der fünf Wochen verdient habe, wieder loswerden.

« früherer Eintrag
Ivone Catterfeld in Australien? (18.07.)
Reisebericht:
9. Ayr (07.06.-21.07.2010)
 

Kommentare

Noch kein Kommentar vorhanden ...

Zufallsbild

 

 

 
   
 

Anzeige Reisepartner