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TravelingWorld » Ozeanien » Australien » Reiseberichte » 9. Ayr (07.06.-21.07.2010) » Bis an die Grenze und noch weiter (23.06.)

Reisebericht: 9. Ayr (07.06.-21.07.2010)

Bis an die Grenze und noch weiter (23.06.)

erstellt um 09:12 Uhr am 24.06.2010

Mit 18 drehte ich für ein halbes Jahr jeden Samstag acht Stunden lang die Lebensmittel in den Regalen eines EDEKA Marktes so um, dass die Etiketten nach vorne guckten, was ich als eine starke Belastung empfand. Als ich in einem Baumarkt am Tag der Inventur sechs Stunden Nägel zählte oder vier Stunden lang in einem Biergarten Besteck abtrocknete, kam mir das ebenfalls anstrengend vor. Auch das frühe Aufstehen, wenn ich um 6:15 Uhr den Zeitungsladen aufschloss und dann sieben Stunden stand, ohne zwischendurch sitzen zu können, war auf eine gewisse Weise anstrengend. Vier Stunden lang in einem Call Center Leute anrufen und jedes Mal das gleiche erzählen zu müssen oder zehn pubertierende Mädchen zu bändigen und ihnen orientalische Choreografien beizubringen, war gewiss auch nicht ohne. Allerdings war das alles GAR NICHTS gegen 6 ½ Stunden Zucchinis ernten in Australien!!! Das Schlimmste ist der Rücken, was nur noch durch den Kräfteverlust getoppt wird. Beides in Kombination ist allerdings die Hölle. Während man sich die ganze Zeit darauf konzentrieren muss, dass der aufgetürmte Stapel auf dem linken Unterarm nicht zusammenbricht, verliert man kontinuierlich an Kraft. Irgendwann kommt man dann an den Punkt, wo man aus seiner gebückten Haltung einfach nicht mehr in eine aufrechte Position kommt – schon gar nicht, mit 20 und mehr Zucchinis auf dem Arm. Doch genau das darf nicht passieren. Egal was kommt, du musst immer und immer weiter machen und wenn es noch so eine Quälerei ist.

Ich bin wirklich jemand, der sich gerne körperlich bewegt und auch Anstrengungen nicht meidet. Auch mag ich es, an meine Grenzen zu stoßen. Dieser Job verlangt allerdings, dass ich diese Grenze täglich überschreite, was mir bisher zwar gelingt, mich aber viel Kraft kostet. Da ich diesen Job jetzt aber unbedingt behalten will, werde ich von mir aus nicht aufgeben. Eine andere Backpackerin hat gestern nach dem ersten Arbeitstag bereits gekündigt und zwei andere, darunter auch ein Mann, haben heute einen Tag frei bekommen, weil sie bei der Arbeit fertig und müde wirkten. Zu allem Überfluss müssen wir also auch noch glücklich aussehen bei der Schufterei. Auf jeden Fall habe ich schon herausgefunden, dass man auf die Fragen der Supervisoren bezüglich meines Befindens nicht die Wahrheit sagen sollte. Demzufolge antworte ich immer, dass alles super ist und ich meinen Rücken kaum merke. Das entspricht zwar so gut wie gar nicht der Wahrheit, aber diese würde mir wahrscheinlich auch einen freien Tag bescheren, den ich ja nicht haben will – keine Arbeit kein Geld!

Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich die ersten beiden Tage überstanden habe und ich anscheinen gut genug war, um weiterhin dort arbeiten zu können.

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