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TravelingWorld » Ozeanien » Australien » Reiseberichte » 9. Ayr (07.06.-21.07.2010) » Ein anstrengender, aber erfolgreicher Erntetag (15.06.)

Reisebericht: 9. Ayr (07.06.-21.07.2010)

Ein anstrengender, aber erfolgreicher Erntetag (15.06.)

erstellt um 07:02 Uhr am 18.06.2010

Im Gegensatz zu Annas Farm hatte man von der Farm, wo es heute zum Squash ernten hinging, im Vorhinein auch positives gehört und nicht nur negatives. So war ich gespannt zu sehen, wie die Arbeit auf dieser Farm abläuft. Wir mussten bereits um 5:40 Uhr aufbrechen, weil die Fahrt zu der Farm eine gute Stunde dauert. Um 7 Uhr war Arbeitsbeginn. Wie bei der Zucchiniernte bekamen wir einen Gürtel mit einem Haken, wo ein Plastikeimer dran gehangen wird. Außerdem sollte sich jeder aus einem Eimer ein paar Handschuhe für die Arbeit herausnehmen. Bei Annas Farm mussten wir die Handschuhe noch selber mitbringen.

Mir wurde erklärt, dass man die Squash nicht von der Pflanze abreißen, sonder abknicken soll, welche Größe sie haben sollen und was ich mit unreifen bzw. verformten Squash machen soll. Dann ging es auch schon los. Die Maschine, die der von der Zucchiniernte gleicht, stand schon in einigen Metern Entfernung bereit. Jeder Erntehelfer hatte eine Reihe des insgesamt 600m langen Feldes zugeteilt, für das er nun verantwortlich war. Die Squash werden im Eimer, den man an der Hüfte hängen hat, gesammelt, während die Maschine an einer Stelle stehen bleibt. Immer dann, wenn der Mann, der die Maschine fährt, „bucket“ (Eimer) ruft, muss man mit seinem Eimer zur Maschine vorlaufen und ihn auf dem Rollband entleeren. Ist man schnell genug, schafft man es in der Zeit, wo sich die Maschine nicht fortbewegt, sich bis zu ihr vorzuarbeiten. Dann braucht man, wenn das Wort „bucket“ ertönt nur noch seinen Eimer ausleeren, ohne mit diesem zur Maschine rennen zu müssen.

Nach guten zwei Stunden, waren wir am anderen Ende des 600m langen Feldes angekommen. Ich hatte es bis dahin zwar noch nicht geschafft, dauerhaft das nötige Tempo zu halten, aber es lief alles in allem besser als bei der Zucchiniernte. Man kann sogar behaupten, dass die Arbeit auch ein bisschen Spaß gemacht hat. Bevor es die 600m wieder zurückging – natürlich auf der anderen Hälfte des Squaschfeldes, machten wir 15 Minuten Pause, wo wir uns in die Fahrrinne des Feldweges legten. Diese Rinnen waren durch den Traktor entstanden und dienten uns nun als Rückenstütze. Wie die Hühner auf der Stange lagen wir alle mit dem Popo in der Vertiefung des Feldbodens und tranken aus unseren völlig verschmutzten Wasserflaschen – viel zu trinken ist bei einer solchen Arbeit bei Temperaturen um die 30° schließlich das Wichtigste. Was uns allen auf jeden Fall sehr schwer fiel, war sich nach dieser Pause wieder für den Rückweg zu motivieren. Für den Körper wäre es wahrscheinlich ohne diese Ruhephase einfacher gewesen, wieder in den Rhythmus der Arbeit zu kommen.

Nachdem ich wieder drin war, lief alles wie am Schnürchen. Wenn es „bucket“ hieß, war ich bereits an der Maschine angekommen, weshalb ich nur noch den Eimer ausleeren musste. Ich hatte zum Teil sogar genügend Zeit meinem Kollegen, der die Reihe neben mir bearbeitete, zu helfen. Als dann auch irgendwann das Ende des Feldes immer näher kam und somit der Feierabend nicht mehr weit war, war ich happy, dass das mit der Squashernte besser funktionierte als die Ernte der Zucchinis. Um 12 Uhr war Feierabend. Zwar hatte ich die fünf Stunden Squashernte gut überstanden, doch mein schmerzender Rücken gibt mir schon zu Denken. Die Frage die sich mir stellt ist, wie viel Sinn es macht,  für ein paar Dollar dermaßen den Rücken zu strapazieren. Nun konnte ich aber erst einmal mein Arbeiter Lunchpaket essen. Was ich bis dahin nicht wusste ist, dass einige von uns an diesem Tag noch für die Nachmittagsarbeit eingeteilt waren. Das bedeutete, dass ich so dreckig wie ich nach der Arbeit war, noch weitere fünf Stunden auf dieser Farm verbringen musste. Da wir am Morgen zu zehnt mit dem Bus aus dem Workinghostel zu dieser Farm aufgebrochen waren, mussten wir solange warten, bis alle mit der Arbeit fertig waren, bis wir zurück fahren konnte. Eigentlich ein Unding, wenn man bedenkt, dass gerade mal drei von zehn auch am Nachmittag arbeiten konnten.

Alles was mir dazu einfiel war, die Zeit mit schlafen rumzukriegen. Ich zog meine schwarze Legging, die ich bei der Arbeit unter einer kurzen Stoffhose trage und meine völlig durchnässten Schuhe aus und dann legte ich mich in den Bus, um zu schlafen. Auf diese Weise verstrich der Nachmittag relativ schnell. Um 17 Uhr hatten endlich alle Feierabend und wir konnten uns auf den einstündigen Weg zurück ins Hostel machen. Um kurz nach 18 Uhr, es war bereits wieder dunkel, hatte uns die Zivilisation wieder. 

Da das ja nun schon mein dritter Arbeitstag in Folge war, wurde es Zeit, mal meine Arbeitskleidung zu waschen. Der Landdreck ist allerdings so hartnäckig, dass die Flecken aus den Klamotten nicht wirklich herausgegangen sind. Wenigstens riechen sie nun wieder frisch und nicht nach Zucchini bzw. Squash. Nur meine Fingernägel bekam ich auch nach einer ausgiebigen Dusche nicht wirklich sauber. Aber ist auch nicht so wichtig, da ich ja bereits morgen wieder Squash ernten werde!

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