Ist Nicaragua ein klassisches Urlaubsziel? Bisher sicher nicht. Zwar besuchen jährlich rund 770.000 Touristen aus aller Welt das Land, viele auch aus Deutschland. Natürlich besteht diesbezüglich großes Potential, allerdings genügt insbesondere die touristische Infrastruktur Nicaraguas keinen internationalen Ansprüchen. Zudem ist mit einigen Sicherheitsrisiken zu rechnen, insbesondere seit vereinzelten Unruhen im Jahre 2008. Touristen müssen sich auf eine erhöhte Kriminalitätsrate einstellen (Überfälle, Diebstahl, Raub etc.), im Norden besteht teilweise noch Minengefahr.
Das Straßenverkehrssystem befindet sich in einem durchweg schlechten Zustand. Beachtet werden sollte zudem die mögliche Gefahr von Erdbeben und Wirbel- oder Tropenstürmen, die teils verheerende Auswirkungen haben können. Deutsche Staatsangehörige benötigen bis zu einem Aufenthalt von 90 Tagen kein Visum. Darüber hinaus kann vor Ort eine Verlängerung der Aufenthaltsdauer erwirkt werden. Grundsätzlich besteht zwar keine Pflicht zum Impfschutz, dennoch sind entsprechende Vorkehrungen durchaus sinnvoll. Ein erster Anlaufpunkt für Besucher aus aller Welt ist natürlich die Hauptstadt Managua im Südwesten Nicaraguas. Die Stadt wurde im Zuge des Hurrikans „Mitch“ 1998 in einigen Teilen zerstört – der Wiederaufbau ist noch immer nicht überall abgeschlossen. Mit über 1,6 Millionen Einwohnern ist sie zugleich die größte Metropole des Landes. Zu besichtigen gibt es die Ruine einer alten Kathedrale aus dem frühen 20. Jahrhundert, eine architektonisch interessante neue Kathedrale, sowie einige Regierungsgebäude, Theater und Paläste. Managua gilt als zentraler Bildungsstandort, ist Sitz von Universitäten, Fachhochschulen und Bibliotheken, daneben bietet sich dem Besucher eine Museumslandschaft (z.B. Palacio Nacional de la Cultura, mit imposanten historischen Ausstellungsstücken). Von der Hauptstadt aus kann man Ausflüge zum Managua-und Nicaraguasee machen. Ersterer ist aber durch massive Umweltschädigungen und die Überbevölkerung rund um den See umgekippt und biologisch kaum zu retten. Der Nicaraguasee hingegen bietet ein lohnenswertes Ziel: Im Gewässer rund um die 400 einzelnen Inseln sind Süßwasserhaie und Rochen, vor allem aber unzählige Fischarten beheimatet – hier bestehen dank der reizvollen Umgebung ausgezeichnete Möglichkeiten für Wanderer, Bootsliebhaber oder Fahrradfahrer. Wer eine weitere Stadt kennenlernen möchte, sollte einen Abstecher nach León unternehmen. Hier befindet sich die berühmte Basilika de la Asunción (1860), die größte und älteste ihrer Art in ganz Zentralamerika. Insbesondere kulturell und historisch Interessierte kommen hier voll auf ihre Kosten, gibt es hier doch noch weitere Kirchenbauten und Museen. Naturfreunde finden im ganzen Land entsprechend lohnenswerte Ziele vor. Zu erwähnen sind die Insel Ometepe im Nicaraguasee (bestehend aus zwei Vulkanen und einer einzigartigen Flora und Fauna), der Nationalpark Saslaya in den Kordilleren oder der Nationalpark Masaya mit seiner Trockenwaldvegetation und dem beeindruckendes Krater eines Vulkans. Ein Geheimtipp für Urlauber sind die Corn-Islands im Karibischen Meer: Hier können Besucher nicht nur kunsthandwerkliche Erzeugnisse erstehen, sondern vor allem Baden, Tauchreviere erkunden, Fischen, Motorradtouren unternehmen und in gemütlichen Bars und Restaurants entspannen.
Reisepartner finden: Sie sind noch nicht für unsere neue kostenlose Community angemeldet! Hier klicken, um sich kostenlos anzumelden »
