Nicaragua befindet sich mitten in Zentralamerika, zwischen dem Pazifischen Ozean im Westen und dem Karibischen Meer im Osten. Im Norden befindet sich zudem die Grenze zu Honduras, im Süden zu Costa Rica. Zum Staatsgebiet gehören auch einige vorgelagerte Inseln im Karibischen Meer, darunter zum Beispiel die Corn-Islands. Die Hauptstadt Nicaraguas, Managua, liegt im Südwesten des Landes, in unmittelbarer Nähe zum Managua- und Nicaraguasee. Das landschaftliche Terrain wird zum überwiegenden Teil von Bergland eingenommen; im Norden werden mit der höchsten Erhebung des Landes, dem Cerro Mogotón etwa 2107 m über dem Meeresspiegel erreicht. Auch im Süden und in der Landesmitte verlaufen Gebirgszüge. Der Westen hingegen wird von einer Beckenlandschaft dominiert, in deren Senke der Managua- und der Nicaraguasee liegen (letzterer ist das größte Binnengewässer in Mittelamerika).
Während die westliche Küste zum Pazifischen Ozean von einer geologisch aktiven Zone geprägt wird, befindet sich Osten das kaum erschlossene Tiefland der Mosquitoküste, dünn besiedelt und von Gewässern durchzogen. Nicaragua verzeichnet tropisches Klima. Bei ganzjährig hohen Temperaturen variieren die Niederschlagsmengen je nach Höhenlage zwischen jährlich 1000 mm und 6000 mm (vor allem im Bereich der Ostküste). Das zentralamerikanische Land liegt nicht nur im erdbebengefährdeten Gebiet, sondern unterliegt auch dem Einfluss heftigster Tropen- und Wirbelstürme.
Die Flora und Fauna Nicaraguas ist als überaus artenreich und einzigartig zu bezeichnen. Zwar haben landwirtschaftlich begründete Rodungen bereits zu einem großen Verlust an Regenwaldfläche geführt – insbesondere die Gebirgshänge und der Osten des zentralamerikanischen Staates werden aber noch von der üppigen Vielfalt immergrünen Regenwaldes bewachsen. Hier finden sich Zedern, Eichen, Eben- und Rosenholz und Mahagoni, daneben unzählige Gräser und tropische Gewächse. Dort, wo Regenwaldflächen zugunsten landwirtschaftliche genutzter Flächen gerodet wurden, steht heute überwiegend dichter Kiefernwald. In den Küstengebieten mit ausgedehnten Fluss- und Sumpflandschaften dominieren hingegen Mangrovenbestände. Hirsche, Pumas, Jaguare, Gürteltiere, Ozelots, Affen, Alligatoren, Leguane und Schlangen – unzählige Vertreter der Tierwelt finden in Nicaragua einen passenden Lebensraum. Von besonderer Vielfalt ist auch die Vogelwelt: Hier finden sich Pelikane, Aras, Papageien, Spechte und Kolibris. Die Binnengewässer des Landes, aber auch der Pazifische Ozean und das Karibische Meer, sind Heimat von Barschen, Haien, Walen, Garnelen, Krabben und unzähligen anderen Meeresbewohnern.