Der neue Eifelsteig lockt die Naturliebhaber Mit dem Rucksack über Land ziehen: Wanderer auf dem Eifelsteig können oft Ausblicke wie diesen genießen. (Bild: Oversohl/dpa/tmn) Von Andrea Löbbecke, dpa Aachen/Trier (dpa/tmn) - Der neue Eifelsteig wird Naturliebhaber begeistern: Der Weitwanderweg zwischen Aachen und Trier bietet neben schönen Blicken über die Hügel der Eifel und verschlungenen Pfaden durch einsame Bachtäler viel Abwechslung.
Er ist gut für Anfänger geeignet, fordert aber auch erfahrene Weitwanderer heraus. Wer vom Aachener Kaiserdom bis zur Porta Nigra in Trier laufen will, kann unter dem Motto «Wo Fels und Wasser Dich begleiten» rund 300 Kilometer bezwingen. Aber auch Tagestouren bieten sich an, entweder etappenweise oder auf einem der zahlreichen «Partnerwege». Bislang ist der Hauptweg des Eifelsteiges von Aachen bis Mirbach an der rheinland-pfälzischen Landesgrenze über rund 120 Kilometer durchgängig markiert. Der Rest soll bis Ende des Jahres fertig sein.
Geht man die Tour von Norden nach Süden, wird es gleich auf der zweiten Etappe spannend: Hier führt der Weg teils über belgisches Staatsgebiet durch das Hohe Venn. Die Reste des Hochmoores stehen unter strengem Schutz, denn hier brüten zum Beispiel noch einige Paare des seltenen Birkhuhns. «Deren Männer treffen sich im Frühling auf den Freiflächen, tanzen umeinander und ziehen eine riesige Schau ab. Die Damen sitzen in den Birken, schauen zu und suchen aus», erklärt die Natur-Wanderführerin Aggi Majewsky. «Im Winter flattern alle Birkhühner in die Birken und lassen sich von dort in den Schnee plumpsen. In diesen selbst geschaffenen Iglus verbleiben sie, bis sie Hunger bekommen und sich etwas zu essen suchen müssen. »
 Touristenziel an der belgischen Grenze: Monschau lockt mit seiner Altstadt viele Tagesausflügler an. (Bild: Eifel Tourismus/dpa/tmn) Aber nicht nur für diese Vögel soll die Landschaft erhalten werden. «Im Venn leben auch der Moorfrosch, die Waldeidechse, seltene Libellenarten wie die aus der Arktis stammende Smaragdlibelle mit ihren grünen Augen sowie etliche Schmetterlingsarten», sagt Majewsky. Neben Wollgras, Rauschbeeren und Preiselbeeren wächst dort auch der seltene rundblättrige Sonnentau, eine fleischfressende Pflanze.
Kurz vor Monschau führt der Weg durch Mützenich mit dem heimeligen Pausenplätzchen «Kaiser Karls Bettstatt», einem großen Findling. Dieser wirkt - mit etwas Fantasie - wie eine Liege geformt. Hier soll Kaiser Karl der Sage nach bei einem Jagdausflug geruht haben. «Als ein Diener zu ihm trat und seine Kappe nehmen wollte, sagte der Kaiser: 'Nein, die Mütze nich'», erzählt Aggi Majewsky. So sei das nahe Örtchen Mützenich zu seinem Namen gekommen. In Monschau können Wanderer nach einem stillen Tag im Wald dann in den Touristentrubel der vielen Busausflügler eintauchen - oder einfach rasch weitergehen.
Auf der folgenden Etappe lohnt sich ein ausgiebiger Rundgang durch den Ort Höfen. Viele Häuser sind hinter riesigen Rotbuchenhecken verborgen, die nur Tore und Fenster aussparen. Dieser bis knapp zehn Meter hohe Windschutz muss kunstvoll geschoren und aufwendig gepflegt und nach einer mehr als 300 Jahre alten Tradition verflochten werden.
 Der Ort Höfen am neuen Eifelsteig ist bekannt für seine schön in Form geschnittenen Buchenhecken. (Bild: Eifel Tourismus/dpa/tmn) Meist vom Plätschern des Flüsschens Rur begleitet, geht es danach im steten Auf und Ab durch die Wälder im Nationalpark Eifel bis nach Einruhr. Ein interessanter Stopp ist die Burg Vogelsang inmitten eines ehemaligen Truppenübungsplatzes. Die weitläufige Anlage über der Urfttalsperre ist allerdings keine Burg. Der Komplex wurde als «Ordensburg»-Ausbildungslager der Nationalsozialisten errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte lange Zeit englisches und belgisches Militär die Hochebene, die im Frühsommer von Ginsterbüschen knallgelb gefärbt wird. Nach dem Abzug der Truppen wurde die Anlage 2006 für Besucher geöffnet und danach teilweise zum Seminarzentrum umgebaut.
Über Gemünd geht es durch das Örtchen Olef zum Kloster Steinfeld. Als Kontrast zum «reinen Naturprogramm» lädt hier eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert zur Stippvisite ein, bevor es in Richtung Nettersheim und Blankenheim wieder auf die Strecke geht. Hier führt der nördliche Abschnitt des Eifelsteigs leider kilometerlang über asphaltierte Wege und breite Forststraßen - und ist damit nicht ganz so schön wie auf den sonst meist weichen und gewundenen Waldwegen. In Rheinland-Pfalz geht die Strecke dann weiter über Gerolstein und Manderscheid bis Trier, vorbei an den Seen der Vulkaneifel und durch das Liesertal.
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