Faszinierend: Ausflüge im «Land der 1000 Höhlen» Ein Blick in die Orgelgrotte der Dechenhöhle in Iserlohn. Den Zauber der Unterwelt versprühen die vielen Höhlen im Sauerland. (Bild: Dechenhöhle/dpa) Von Jörg Taron, dpa Iserlohn/Attendorn/Balve (dpa) - Den Zauber der Unterwelt oder folk-rockige Dudelsackklänge - die Höhlen im Sauerland haben viel zu bieten. Vor 140 Jahren wurde eine der schönsten Höhlen Deutschlands zufällig von Bahnarbeitern in Iserlohn entdeckt.
Auf der Suche nach einem in eine Felsspalte gerutschten Hammer fanden die Männer die Dechenhöhle. Auch heute noch ist die Höhle eng mit der Bahn verbunden: Direkt vor dem Eingang zur faszinierenden Tropfsteinhöhle liegt Deutschlands einziger Höhlenbahnhof.
Das Sauerland ist eine der höhlenreichsten Gegenden Deutschlands, sagt der Geologe und Höhlenforscher Stefan Niggemann. Er betreibt seit einigen Jahren die Dechenhöhle und das angegliederte Höhlenmuseum. Die Region sei als «Land der 1000 Berge» bekannt, «aber man könnte das Sauerland auch das 'Land der 1000 Höhlen' nennen. » Öffentlich zugänglich sind allerdings nur gut eine Handvoll der mehr als 1000 bekannten und erforschten Höhlen.
Niggemann geht davon aus, dass noch viele Höhlen unentdeckt sind. «So wie vor 140 Jahren zufällig die Dechenhöhle entdeckt wurde, werden auch heute immer noch Höhlen gefunden», sagt er. Allein im Bereich rund um die Dechenhöhle gebe es 20 Kilometer unterirdischer Gänge. «Im vergangenen Jahr haben wir einen neuen Gang gefunden und darin eine der größten unterirdischen Hallen. »
Nur einige Kilometer entfernt von der Dechenhöhle wurde eine 380 Millionen Jahre alte Höhle zum Theater- und Konzertsaal. Die Balver Höhle wird als Europas größte Kulturhöhle bezeichnet, seit acht Jahrzehnten dient sie als Veranstaltungsort. Vom 7. bis 9. August findet dort das 7. Irish-Folk-Festival statt.
Das ebenfalls im Märkischen Sauerland gelegene Hönnetal hat mit der Reckenhöhle eine weitere zugängliche Tropfsteinhöhle zu bieten. Bizarre Felslandschaften gibt es hier aber auch über Tage: Im Felsenmeer wechseln mit Buchen bewachsene Felsbrocken und tiefe Spalten und Klüfte und bilden ein einzigartiges Landschaftsbild.
Ein schönes Außenpanorama zeichnet auch die Bilsteinhöhle bei Warstein aus. Der Zugang befindet sich in einer hohen Felswand. Die Höhle hat neben den Tropfsteingebilden unter der Erde auch noch einen Wildpark vor ihren Türen zu bieten.
Die größte Tropfsteinhöhle Deutschlands findet sich ebenfalls im Sauerland. In Attendorn wurde vor 101 Jahren zufällig bei Steinbruch-Sprengarbeiten ein Zugang in die Attahöhle freigelegt. Mehr als 40 Millionen Menschen haben sie seitdem besucht. Sie gehört zusammen mit der Dechenhöhle zu den schönsten Tropfstein-Schauhöhlen.
Die 1868 von den Bahnarbeitern entdeckte Dechenhöhle hat 14 Millionen Besucher angezogen. Mehr als 100 Jahre wurde die Höhle von der Bahn als Ausflugsziele betrieben. Invalide Bahnarbeiter wurden als Höhlenführer eingesetzt. Dann verkaufte die Bahn die Höhle an die Stadt Iserlohn und den Märkischen Kreis. Jahrzehntelang wurde der Bahnhof Dechenhöhle nur als Bedarfshaltestelle genutzt. Heute allerdings halten vor dem Höhlentor wieder stündlich die Züge auf der Strecke Essen - Iserlohn.
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