Mehr als weinselige Romantik: Mosel-Aktivurlaub Prächtige Trauben: An Wein kommt an der Mosel kaum ein Besucher vorbei. (Bild: Rheinland Pfalz Tourismus/dpa/tmn) Von Andrea Löbbecke, dpa Traben-Trarbach (dpa/tmn) - Weinselig in der Rebenlaube sitzen, eine romantische Flussfahrt unternehmen, ein Glas lieblichen Riesling trinken: Ein Ausflug an die Mosel hat für viele ein leicht angestaubtes Image.
Und es gibt sie tatsächlich noch, diese Ecken mit den überfüllten Busparkplätzen und grölenden Reisegruppen. Aber die Mosel hat deutlich mehr zu bieten: In dem teils atemberaubend schönen Flusstal zwischen Eifel und Hunsrück gibt es viele Sportmöglichkeiten wie Wandern, Kanu- oder Radfahren. Besonders die Steillagen, in denen die Winzer in schweißtreibender Arbeit ihre Reben kultivieren, prägen das Bild der Mosel.
In den engen Biegungen des Flusses geht es vom Ufer an manchen Stellen mit mehr als 60 Grad Neigung in die Höhe, etwa am 380 Meter hohen Calmont bei Bremm oder am Erdener Treppchen. Wer trittsicher und einigermaßen schwindelfrei ist, kann sich hier auf Wanderpfaden selbst ein Bild davon machen, wie hart Weinbergsarbeit ist - und wie schön ein selbst erarbeiteter Blick auf das Moseltal.
 Über Stufen und Leitern geht es auf den rund 380 Meter hohen Calmont bei Bremm. Der Ausblick ist unvergesslich. (Bild: Rheinland Pfalz Tourismus/dpa/tmn) Der Kletterwanderweg in Erden startet an einer alten Römerkelter -steinerner Beweis für die mehr als 2000 Jahre alte Weinbautradition der Region. Dann wird es anstrengend: Teils über Stufen und Leitern, teils auf schmale Pfade direkt zwischen Rieslingreben geht es hinauf auf den Weinberg. Ab und an kreuzt mitten im Hang ein Schienenlauf - er gehört zu kleinen Bahnen, mit denen Dünger und Werkzeug auf den Weinberg gefahren werden. Der Pfad ist zwar gut gesichert, dennoch sollten sich nur Wanderer mit einer soliden Grundkondition und festem Schuhwerk an das «Abenteuer Steillage» wagen - dies gilt auch für den Klettersteig am Calmont, einem der steilsten Weinberge Europas.
Etwas gemächlicher geht es am Ufer zu. Auf flachen und breiten Radwegen lassen sich bequem mehrere Moselstädtchen an einem Nachmittag erkunden. Die Routen verlaufen meist direkt am Fluss und nur selten parallel zur Straße. Fern-Radler können auf dem Moselradweg von Koblenz bis ins französische Metz rund 310 Kilometer fahren. Daneben gibt es weitere Strecken - etwa den Saarradweg, die Radroute Nahe-Hunsrück-Mosel oder den Sauertalradweg. Wer noch näher ans Wasser möchte, kann ins Kanu steigen. Unter anderem in Schoden an der Saar, einem Zufluss zur Mosel, werden Boote verliehen. Nach einer kurzen Einweisung kommen auch Ungeübte mit den Kanus und Paddeln klar, Kentern ist nahezu unmöglich.
Nur mit Muskelkraft geht es dann von Schoden aus über einen Altarm der Saar -ohne Schiffsverkehr, aber mit vielen Gelegenheiten zum Beobachten der Natur. Kormorane und Fischreiher ziehen am Himmel vorbei, im teils dichten Ufergebüsch brüten Blesshühner, und im seichten Wasser wachsen im Sommer Teichrosen inmitten des Flussbettes. Auf einen Wein sollten allerdings auch Aktiv-Urlauber an der Mosel keineswegs verzichten. Mehr als 5000 Weingüter bewirtschaften im Anbaugebiet, zu dem auch die Flusstäler der Saar und der Ruwer zählen, knapp 9000 Hektar Rebfläche. Wichtigste Rebsorten sind nach dem dominierenden Riesling noch Rivaner, Elbling, Kerner und - für Rotwein-Liebhaber - Spätburgunder. An einem milden Sommerabend schmeckt der dann draußen, unter einer Rebenlaube, am besten.
 Steil hinauf: Wer an der Mosel zwischen den Weinreben wandern geht, braucht eine gute Kondition. (Bild: Rheinland Pfalz Tourismus/dpa/tmn) Informationen: Mosellandtouristik, Kordelweg 1, 54470 Bernkastel-Kues, Telefon: 06531/973 30
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