Beim Kauf von Flugtickets genau hinguckenBerlin (dpa/tmn) - Für zehn Euro nach Pisa, für zwölf nach London - Steuern und Gebühren natürlich ausgenommen. Viele Flugangebote klingen verlockend, halten aber nicht, was sie versprechen.
Zwar wird die EU das Dickicht bei Flugpreisen demnächst lichten. Bis dahin aber müssen Reisende beim Buchen nach wie vor genau hingucken. Denn häufig ist der zu zahlende Preis erst ganz am Ende der Buchung zu sehen und entsprechend schwer mit anderen Angeboten zu vergleichen. Die Gesellschaften müssen zwar bereits heute Endpreise angeben, sagte Birgit Zandke-Schaffhäuser von der Schlichtungsstelle Mobilität in Berlin. Die Frage sei allerdings, an welcher Stelle des Buchungsprozesses.
Nachdem das EU-Parlament in Straßburg entschieden hat, dass beim Ticketkauf Transparenz verpflichtend wird, sollen Fluggesellschaften künftig bei Internetbuchungen gleich im ersten Schritt den Endpreis ausweisen. Und sie dürfen auch ausschließlich mit diesem werben. Das neue Gesetz, das genau das vorschreibt, tritt voraussichtlich im Oktober in Kraft. Steuern und Gebühren müssen dann genau aufgeschlüsselt werden. «Es gibt einen Wildwuchs an Gebühren, die gar nicht rechtmäßig sind und die man als Verbraucher gar nicht entdeckt», erläuterte Zandke-Schaffhäuser. Bei einigen Firmen sei etwa der Kauf von Versicherungen bereits angekreuzt. Kreditkarten- und Gepäckgebühren seien genauso unzulässig wie sogenannte «Service Charges».
«Das könnte man auch nach deutschem Recht ahnden, aber das ist immer schwierig», gibt Zandke-Schaffhäuser mit Blick auf ausländische Airlines zu bedenken. Deshalb helfe derzeit nur eines: «Ganz genau aufpassen: Was habe ich angekreuzt, brauche ich das wirklich, was kommt am Ende dabei heraus?» Und das gilt auch weiterhin, bis das neue Gesetz Gültigkeit hat. Bei Streit zwischen Fluggästen und Fluggesellschaften könne die Schlichtungsstelle eingeschaltet werden, die dann zwischen beiden Parteien vermittele.
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