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Ägypten » Reiseberichte

Scharia-Hotels sind im Kommen

Sharia-Hotel
No-Drinks-Strategie: Im Jawhara Gardens Hotel in Dubai wird beispielsweise kein Alkohol ausgeschenkt. (Bild: dpa)

Von Anne-Beatrice Clasmann, dpa

Dubai/Kairo (dpa) - Der saudische Scheich fackelt nicht lange. Kurz entschlossen weist Abdulasis al-Brahim das Personal des Grand Hyatt Hotels in Kairo an, 2500 Flaschen Alkohol zu vernichten.


Französische Weine, Champagner, Whiskey und Grappa. Alles landet innerhalb weniger Stunden in den Abwasserkanälen der ägyptischen Metropole. Seitdem der Hotelbesitzer aus Saudi-Arabien, ein Verwandter von König Abdullah, im vergangenen Frühjahr sein Gewissen als frommer Muslim erleichtert hat, heißt es in dem Luxushotel am Nil: «Wir bedauern, aber momentan servieren wir keinen Alkohol. »


Die Hotelmanagement-Firma Hyatt International mit Sitz in Chicago war alles andere als begeistert von dieser puritanischen Tabula rasa. Die ägyptische Regierung hat noch nicht entschieden, ob sie das Fünf-Sterne-Haus wegen dieser Entscheidung nun zum Vier-Sterne-Hotel degradieren soll, oder ob sie ihm sogar zwei Sterne entziehen will.


Trotz dieses Eklats sind Hotels, die damit werben, dass sie sich an die Regeln des islamischen Rechts (Scharia) halten, in der arabischen Welt im Kommen. Einige Hotelketten wollen mit diesem Konzept sogar langfristig in Europa Fuß fassen, wo man die No-Drinks-Strategie allerdings eher als «gesund und familienfreundlich» vermarkten will und nicht als Frömmigkeit im Sinne des Propheten Mohammed.


Kempinski, eine der traditionsreichsten Luxus-Hotelketten Europas, will gemeinsam mit dem islamischen Finanzunternehmen Guidance Financial Group in den kommenden acht Jahren 30 Scharia-konforme Hotels mit dem Namen «Shaza» in Nahost, in Nordafrika und in Europa eröffnen. Denn erstens wächst durch die Renaissance der Frömmigkeit in der islamischen Welt bei den Gästen die Nachfrage nach Hotels ohne Spielcasinos, Nachtclubs und Bars. Zweitens steigt aber auch die Zahl der muslimischen Investoren, die ihr Geld nur auf «tugendhafte» Art und Weise anlegen wollen.


Hani Laschin, der Geschäftsführer der sittenstrengen Jawhara-Hotels in Dubai, ist überzeugt, dass die Scharia-Hotels ein Wachstumsmarkt sind. «In Dubai gehören derzeit weniger als fünf Prozent der Hotels zu diesem Segment, aber ich bin sicher, dass wir bis 2015 mindestens ein Viertel des Marktes besetzen werden», erklärt der Ägypter.


Allerdings meint nicht jeder Hotelier das Gleiche, wenn er sagt, sein Hotel sei Scharia-konform oder habe eine islamische Atmosphäre. Im Jawhara-Gardens-Hotel, das in Dubais Stadtteil Deira neben einem der größten Einkaufszentren der Stadt liegt, gibt es beispielsweise nicht nur keine Bar. Auch das Mitbringen von Alkohol ist verboten. «Wir hatten einmal eine Iranerin zu Gast, die ihre Reservierung stornierte, als wir ihr sagten, dass wir ihre Alkohol-Flaschen aus dem Duty-Free-Shop bis zu ihrer Abreise einschließen würden», erzählt Laschin. «Sie sagte mir, bei uns im Iran ist alles verboten, was glaubst du, warum ich hergekommen bin, ich will auch mal Freiheit riechen. »


Im Jawhara arbeiten nur Frauen, die Kopftuch tragen, obwohl einige von ihnen nicht einmal Musliminnen sind. Muslimische Gäste dürfen hier nur übernachten, wenn sie verheiratet sind. Der Kofferträger grüßt nicht mit «Guten Morgen», sondern mit «Al-Salamu Aleikum» («Friede sei mit Dir»). Im Restaurant gibt es nur Fleisch von Tieren, die nach den islamischen Vorschriften geschlachtet wurden. Und neben dem Gemeinschaftspool gibt es ein überdachtes Außenbecken nur für Frauen. Jedes Jahr, wenn die Bilanz geschrieben ist, gibt die Firma Almosen nach islamischer Vorschrift: 2,5 Prozent des Nettogewinns werden an Wohltätigkeitsorganisationen gespendet.


Kleidervorschriften für die Gäste gibt es im Jawhara-Gardens-Hotel allerdings nicht. Die chinesischen Piloten und Flugbegleiterinnen, die regelmäßig in dem Vier-Sterne-Haus in Flughafennähe absteigen, laufen neben einer tiefverschleierten Araberin unbehelligt mit Bermudashorts durch die Lobby. Und im Pool auf der Dachterrasse spielen an diesem brüllend heißen Sommertag ein Mann und eine Frau im Bikini zusammen Wasserball.



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