Deutscher Alpenverein: Bergsport steht vor Wandel Klimawandel und neue Freizeittrends haben auch Auswirkungen auf den Bergsport. (Bild: dpa) Dresden (dpa) - Der Deutsche Alpenverein (DAV) sieht den Bergsport vor einem Umbruch. «Klimawandel, veränderte Freizeitgewohnheiten und neue Trends beim Bergsteigen selbst stellen uns vor große Herausforderungen», sagte DAV-Präsident Heinz Röhle.
Dem müsse sich der Alpenverein stellen, seine Angebote anpassen und Perspektiven für die Zukunft entwickeln. Nach Angaben Röhles kommen diese Themen beim Bergsport-Kongress des DAV (11. bis 12. Juli) in Dresden zur Sprache.
Aus Gründen des Naturschutzes plädierte Röhle dafür, den gesamten Alpenraum in verschiedene Zonen aufzuteilen. Demnach sollten in allen Alpenländern Erschließungs,- Puffer- und Ruhezonen eingerichtet werden. Bislang ist das nur in Deutschland so geregelt. Röhle verwies darauf, dass in Österreich jahrelang ein Moratorium für den Bau neuer Seilbahnen galt. «Inzwischen wird das aber wieder infrage gestellt. » Es sei notwendig, Eingriffe in die Natur - wie den Bau von Klettersteigen oder Sportanlagen - auf bereits intensiv genutzte Regionen zu konzentrieren.
«Wir haben die Hoffnung, dass es nicht zum Ausverkauf der Alpen kommt», sagte Röhle (56), der als Professor für Waldwachstum und Holzmesskunde an der TU Dresden arbeitet. Bergregionen seien wegen der kürzeren Vegetationszeit sehr sensibel. Anders als in warmen und regenreichen Gebieten habe die Natur hier nur begrenzte Fähigkeiten, sich nach Schäden zu regenerieren. «Wenn Menschen in ein solches Ökosystem vordringen, geht das nicht ohne Verhaltensregeln. Der Mensch muss sich wohlfühlen, die Natur braucht aber Rückzugsräume. »
Angesichts steigender Spritpreise geht Röhle davon aus, dass immer mehr Menschen ihren Urlaub nicht mehr in der Ferne verbringen, sondern lieber in einheimischen Gefilden bleiben. Damit nehme die Nutzung der Alpen zu. «Gleichzeitig wächst das Bedürfnis, möglichst ohne Risiko Abenteuer zu erleben. » Die Tourismusbranche reagiere darauf, indem sie beispielsweise Klettersteige installiere und damit auch Bergwanderern «Felserlebnisse» eröffne, die früher nur erfahrenen Alpinisten zugänglich waren.
Röhle zufolge hat der Klimawandel mit einem Abschmelzen der Gletscher auch Auswirkungen auf den Terminkalender der Alpinisten. «Die vormals sommerlichen Hochtouren müssen im Jahr immer weiter nach vorn gelegt werden», sagte der Präsident, der selbst passionierter Bergsteiger ist. Die Erwärmung berge aber nicht nur die Gefahr von Steinschlägen oder Abstürzen in Gletscherspalten. «Durch eine schnellere Schneeschmelze ist auch die Wasserversorgung der Berghütten in Karstgebieten gefährdet. »
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