Skispaß unter der Sonne: Saisonstart in AfrikaJohannesburg (dpa/tmn) - Verkehrte Welt im Süden Afrikas: Während in Europa der Frühling lockt, beginnt dort die Skisaison. Denn auf der Südhalbkugel sind die Jahreszeiten um ein halbes Jahr verschoben, und bald beginnt der Winter.
Nach den ersten Schneefälle werden in den Skigebieten Südafrikas und Lesothos die Lifte startklar gemacht. Das 2005 gegründete Resort «Afri Ski» in Lesotho ist nach Angaben der Betreiber das größte Skigebiet Schwarzafrikas. Die Anlage in dem von Südafrika umschlossenen Königreich liegt auf knapp 3300 Metern Höhe und damit selbst für afrikanische Verhältnisse im schneesicheren Bereich. Im vergangenen Jahr kamen 10 000 Besucher, dieses Jahr werden 15 000 erwartet. Die etwa einen Kilometer lange und 500 Meter breite Piste wirkt für europäische Verhältnisse aber eher bescheiden.
In einer Après-Ski-Bar wird allerdings auch Glühwein getrunken und ausgelassen gefeiert. 182 Schlafplätze in Luxushotels und billigeren Massenunterkünften stehen zur Verfügung. In der Saison, die in Lesotho bis zum September dauert, kommt etwa ein Fünftel der Besucher aus dem Ausland. Für das Präparieren der Piste sind eigens Schweizer eingestellt worden, sagt Managerin Leonie Fourie. Schneekanonen helfen zudem aus, falls die weiße Pracht mal auf sich warten lässt.
Als ältestes Skigebiet gilt Tiffendell in den südafrikanischen Drakensbergen: Seit 1994 vergnügen sich dort Tagestouristen und Urlauber im Schnee. Viele der «Wintersportler» vom Kap hatten den perfekten Schwung aber schon vorher gelernt: 1975 eröffnete in Johannesburg der erste Hallen-Skiklub. Eine neue Erfindung war Wintersport im südlichen Afrika aber auch damals nicht: Bereits in den 1920er Jahren hatten britische Einwanderer in Knickerbocker-Hosen und auf Holzlatten in den Drakensbergen den Neuschnee genossen.
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