Miniaturpark Klein-Erzgebirge wird 75 Jahre alt Ein Junge betrachtet im Miniaturpark Klein-Erzgebirge in Oederan die «Steile Wand» von Meerane. (Bild: dpa) Von Erik Nebel, dpa Oederan (dpa) - Der erste Miniaturpark Deutschlands feiert am 18. Mai Jubiläum: Seit 75 Jahren lockt das Klein-Erzgebirge in Oederan (Landkreis Freiberg) mit seinen Modellen Besucher an.
In Kniehöhe stehen Burgen, Schlösser, Kirchen und Fachwerkhäuser. «Der Miniaturpark ist ein toller Ausgangspunkt für Touren ins Erzgebirge», sagt die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Erzgebirge, Helga Wohlgemuth. «Er macht Appetit auf mehr. » Mittlerweile gibt es rund 180 liebevoll gestaltete Modelle. Alle im Maßstab 1:25, alle aus Holz. «Gerade Kinder lieben diese ungewöhnliche Perspektive», sagt Klein-Erzgebirge-Chef Horst Drichelt.
Neueste Errungenschaft ist die Kopie des Freiberger Schlosses Freudenstein, die pünktlich zum Jubiläum fertiggebastelt wurde. Auf rund 30 000 Euro schätzt Drichelt die Kosten. Ein halbes Jahr haben Vereinsmitglieder und Unternehmer daran gewerkelt, haben 25 Quadratmeter Holz, 15 Quadratmeter Bleich und 4,5 Quadratmeter Plexiglas verarbeitet. 2100 Schrauben stecken in dem Modell mit seinen 530 Fenstern und 21 Türen.
Im Klein-Erzgebirge rauschen zu Füßen der Spaziergänger kleine Bäche, klappern Wasserräder, drehen sich alte Karussells und rollen Eisenbahnen. Zu sehen sind etwa Miniaturausgaben des Fichtelbergs, der Augustusburg, des Geburtshauses von Karl May in Hohenstein-Ernstthal oder der legendäre «steilen Wand» von Meerane mit einer Szene aus der Friedensfahrt im Radsport. Kleine Figuren, viele davon beweglich, sollen kleine Geschichten erzählen. Zu erleben ist das alles aber nur in den Sommermonaten, im Winter werden die Holzgebäude allesamt eingelagert und ausgebessert.
Exakt am 21. Mai 1933 öffnete der Park seine Tore. Damals allerdings noch im Stadtwald von Oederan. Die Idee war dem Krippenverein der Stadt in den 20er Jahren gekommen. Er wollte einen riesigen Heimatberg im Freien anlegen. «Das hatte es noch nie gegeben», sagt Drichelt. Es war gewissermaßen eine Weiterentwicklung der Weihnachtsberge.
Die haben im Erzgebirge Tradition. Auf den Weihnachtsbergen werden Szenen der Weihnachtsgeschichte und dem bergmännischen Leben dargestellt. Daher kommt auch die Geschichte der geschnitzten Nussknacker, Schwibbögen, Pyramiden und Engel. Der neue Heimatberg sollte diese Tradition nun weiterentwickeln. «Der Miniaturpark war eine wegweisende Idee», sagt Drichelt.
Nach dem Krieg zog der Park 1955 an seinen heutigen Standort nahe dem Stadtzentrum. Zu DDR-Zeiten war Klein-Erzgebirge ein populäres Ausflugsziel - bis zu 240 000 Besucher pro Jahr wurden gezählt. «Heute liegen wir stets um die 80 000 Besucher», schildert Marketingleiterin Antje Burkert. Die Konkurrenz werde immer größer. «Um mithalten zu können, müssen wir ständig neue Attraktionen haben. » Und so wächst der Park ständig weiter.
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