Zweibrücken in der Pfalz: Edle Rosen und Barock Stadt der Rosen und Rösser: In Zweibrücken werden neben edlen Blumen auch Vierbeiner gezüchtet. (Bild: Kultur- und Verkehrsamt Zweibrücken/dpa/tmn) Von Florian Oertel, dpa Zweibrücken (dpa/tmn) - Viele kennen Zweibrücken nur wegen der «designer outlets» - dort gibt es Markenmode für vergleichsweise wenig Geld. Doch die Stadt im Südwesten der Pfalz lockt nicht nur Einkaufswütige, sondern auch Blumenfreunde und Geschichtsinteressierte.
Rund 35 000 Menschen leben in Zweibrücken - während im «Kulturpark Europas Rosengarten» 60 000 Exemplare der «Königin der Blumen» stehen. Da ist es alles andere als übertrieben, dass Zweibrücken sich auch «Rosenstadt» nennt. Zumal es dort nicht nur die 4,5 Hektar große Anlage im Zentrum der Stadt gibt: Auch im nicht weit entfernten Wildrosengarten blüht es bis zum Herbst in den herrlichsten Farben.
«Wir haben hier rund 1500 Rosensorten», sagt Gärtnermeister Heiko Hübscher. Sie heißen 'Udo Jürgens' oder auch 'Ruby Glow'. Jedes Jahr fallen ein paar davon weg, dafür kommen bis zu 25 neue dazu - zuletzt etwa die dunkelrote 'Rotilia'. «Die ist gesund, blühfreudig und hitzeverträglich. » Auf solche Dinge kommt es den Machern des Parks an: Die Besucher sollen Anregungen für den eigenen Garten mitnehmen, entsprechend dürfen es keine kränkelnden, schwer zu pflegenden Sorten sein.
 Blühende Attraktion: In Zweibrücken hat von Mai bis Oktober einer der größten Rosengärten Europas geöffnet. (Bild: Kultur- und Verkehrsamt Zweibrücken/dpa/tmn) Zweibrückens Rosengarten ist mehr als ein Rosengarten: Auch etwa 450 Staudensorten, 250 verschiedene Gehölze und 100 Rhododendren wachsen auf dem vor mehr als 90 Jahren eingeweihten Areal. «Die Rose als Königin braucht schließlich einen Hofstaat», sagt Heiko Hübscher - «und das sind die Stauden. »
Eine leibhaftige Königin wusste Zweibrückens Bürger im späten 18. Jahrhundert nicht über sich, aber immerhin eine Gräfin: Marianne de Camasse, die Frau von Herzog Christian IV. «Er wollte aus der Stadt ein kleines Versailles machen», erzählt Marie, Kammerfrau der Gräfin. Sie heißt eigentlich Birgit Peter, führt - mit roter Schärpe und weißer Haube - Besucher und zeigt, dass des Herzogs Ansinnen erfolgreich war. Das Motto der Führung: «Auf den Spuren des Barock».
«Mein Herzog, edel wie er war, hat dieses Ensemble erbaut», sagt sie auf einem Platz in der Herzogvorstadt und versetzt ihre Zuhörer in die Zeit kurz vor der Französischen Revolution. «Dieses Ensemble», dazu zählen heute das Rathaus und das Stadtmuseum. Auch das Landgestüt - gelegen zwischen Rathaus und Rosengarten - wurde von Christian IV gegründet. Weil dort noch immer Pferde gezüchtet werden, ist «Stadt der Rosen und Rösser» ein weiterer Beiname Zweibrückens.
 Auf den Spuren des Barock: Besucher können sich von Kammerfrau Marie durch Zweibrücken führen lassen. (Bild: Oertel/dpa/tmn) Das Residenzschloss mit dem barocken Garten stand zu Lebzeiten des Herzogs schon. Verantwortlich dafür zeichnete Pfalzgraf Gustav Samuel Leopold. Er starb 1731 und ist unter der gotischen Alexanderskirche begraben. Beide Bauten lagen nach dem Zweiten Weltkrieg in Schutt und Asche, wurden aber wieder aufgebaut.
Zweibrückens Sehenswürdigkeiten lassen sich auch auf eigene Faust erkunden. Die Führung in einer Gruppe mit Kammerfrau Marie oder einer ihrer Kolleginnen endet mit einem Menü mit barocken Gerichten - den Bedürfnissen heutiger Gaumen und Mägen angepasst. Als Hauptgang gibt es «Gestopfte Hahnen mit gefüllten Krebsen».
Informationen: Kultur- und Verkehrsamt, Herzogstraße 1, 66482 Zweibrücken; Telefon: 06332/87 14 51, E-Mail: tourist@zweibrücken,de.
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