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Aserbaidschan ist das Land des Feuers

Aserbaidschan hofft auf Gäste
Auf der Halbinsel Abscheron bei Baku fackelt das Erdgas ab, das auf natürliche Weise an die Erdoberfläche gepresst wird. (Bild: Hoffmann/dpa/tmn)

Von Carsten Hoffmann, dpa

Baku (dpa/tmn) - Auf den Reisekarten ist Aserbaidschan bisher ein weißer Fleck. Das soll sich ändern: Mit Geld vom Staat werden Hotels und Freizeitanlagen modernisiert - in der Hoffnung darauf, dass die Ausgaben spendabler Touristen die Wirtschaft des Landes stärken.


Die heiß lodernden Flammen aus dem rußgeschwärzten Gestein versetzen die Betrachter in andächtiges Staunen. Yanardag - brennender Berg - heißt der Hügel am Rande der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku. Hoher Druck presst dort Erdgas aus der Tiefe an die Erdoberfläche. Seit uralter Zeit lodern deswegen Flammen auf der Halbinsel Abscheron. Feueranbeter haben das Naturwunder verehrt, Reisende schon früh beschrieben. Die Flammen - so eine aus der persischen Sprache hergeleitete Version - sollen Aserbaidschan gar den Namen als «Land des Feuers» gegeben haben.


Die Kaukasus-Republik am Kaspischen Meer ist mit seinen mehr als acht Millionen Einwohnern ist etwas größer als Österreich. Es hat 1991 seine Unabhängigkeit erklärt und erlebt seit zwei Jahren einen Wirtschaftsboom, der von Geld aus den sprudelnden Öleinnahmen gespeist wird. Nun hofft es auf ausländische Gäste.


«Auf der Weltkarte des Tourismus ist Aserbaidschan nicht so bekannt», räumt Tourismusminister Abulfaz Garayev ein. Sein Land wolle aber Anstrengungen unternehmen, um das zu ändern. So könne Aserbaidschan mit Kulturschätzen entlang der Seidenstraße und einer wunderbaren Natur punkten. Auf der Habenseite stehe zudem die Toleranz der Bevölkerung. Allerdings könnten Touristen bislang noch nicht alle aus traditionellen Reiseländern gewohnten Dienste angeboten werden. Tatsächlich versteht man unter Gastfreundschaft in vielen Orten vor allem, dem Besucher möglichst kräftig aufzutischen.


Reisende landen auf dem Flughafen in Baku. Mitunter werden sie dabei kräftig durchgeschüttelt. Denn Baku ist die «Stadt des Windes». An den meisten Tagen bläst er kräftig, im Sommer mit staubtrockener Hitze. Baku ist inzwischen eine Stadt mit modernen Ladengeschäften, netten Bars und vielen Restaurants. In der Altstadt wurden mehrere Karawansereien zu modernen Gasthäusern umgebaut. Über die Dächer erhebt sich der Jungfrauenturm. Auf einer Anhöhe thront der Palast der Schirwanschahs, die über Jahrhunderte die herrschende Dynastie waren. Unpassende Neubauten und Erdbebenschäden haben der Altstadt aber einen Status als gefährdetes Weltkulturerbe eingebracht.


Außerhalb der Altstadt sind die prächtigen Villen aus der Zeit des ersten Ölbooms im 19. Jahrhundert zu sehen, als deutsche Ingenieure und Architekten am Aufbau des Landes mitwirkten. «Baku ist mein Stolz und mein Leid», sagt Rina, eine Reiseführerin in der Stadt. Die «kapitalistischen Bauten» gelten ihr als Perlen, was danach errichtet wurde, habe die Stadt oft verschandelt.


Mit den Perlen will Aserbaidschan nun Gäste anlocken. Dazu gehört vor allem Gobustan, das «Land der Schluchten», in dem prähistorische Felsritzungen erhalten sind. Insgesamt 6000 Objekte wurden gefunden, die Jagdszenen, Krieger, tanzende Frauen, Tiere wie Auerochsen und Pferde sowie Boote mit ihren Besatzungen zeigen. Der archäologische Park liegt etwa 60 Kilometer südwestlich von Baku.


Über die Ausläufer des Großen Kaukasus geht es nach Scheki. Dort steht ein farbenprächtiger Palast der Scheki-Khane, die etwa vom Jahr 1500 an herrschten. Der Besucher kann sehen, wie die Seidenstraße auch dem Austausch von Kultur und Traditionen diente: Die Händer von Scheki lieferten Seide, Teppiche, verzierte Waffen und Gewänder nach Europa. Sie bezogen Glas aus Venedig, das zusammen mit filigranen Holzstücken zu farbenprächtigen Schebeke-Fenstern verbunden wurde. Die Fenstern werden in Scheki noch heute von Tofik Razulov gebaut. Er lernte es von seinem Vater, der die alte Kunst wieder zum Leben erweckt hat - «die Menschen brauchen die Schönheit», habe er gesagt.


In den Bergen gibt es viele unberührt wirkende Ecken. «Aserbaidschan hat eine irre, fantastische Natur», sagt der Deutsche Hartmut Müller. Er ist Direktor des Schirwan-Nationalparkes, der etwa 120 Kilometer südlich von Baku an der Küste des Kaspischen Meeres liegt. Der 650 Quadratkilometer große Park besteht aus Halbwüste und ist Schutzgebiet für die Persische Kropfgazelle. Als Verwalter des Nationalparks muss Müller die Regeln des Naturschutzes durchsetzen und unerlaubte Beweidung oder Jagd verhindern.


Das Umweltbewusstsein ist in Aserbaidschan noch nicht stark ausgeprägt, und es fehlt an Menschen, die Dinge dynamisch in die Hand nehmen. Das merken auch Touristen. «Viele sind nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen», sagt Müller. «Das kommt aus der Sowjetzeit. Da war es gefährlich, Verantwortung zu übernehmen. »



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