Neue «Queen Elizabeth» geht auf ReisenVon Hilke Segbers, dpa Southampton (dpa/tmn) - Die Kreuzfahrt-Königinnen sind wieder zu dritt: Neben der «Queen Mary 2» und der «Queen Victoria» gehört jetzt auch die «Queen Elizabeth» zur Flotte der britischen Cunard-Reederei. Damit wächst das Reiseangebot mit traditionellen Ozeandampfern.
Für die britische Traditionsreederei Cunard fährt seit Montag (11. Oktober) eine dritte Königin: die «Queen Elizabeth». Im Hafen von Southampton ließ die englische Königin Elizabeth II. eine Champagnerflasche am Bug des Schiffes zerschellen. Zu der Zeremonie trug die Regentin einen türkis-blauen Mantel mit einem etwas helleren Hut sowie eine passende Saphirbrosche in Sternenform.
Das Kreuzfahrtschiff mit der klassischen Linienführung und dem dunklem Rumpf ist das zweitgrößte jemals für Cunard gebaute Schiff. Der Neubau folgt der «Queen Elizabeth 2» (QE2) nach, die im Jahr 2008 nach 40 Jahren ausgemustert und als Hotelschiff nach Dubai gebracht wurde. Die neue «Queen Elizabeth» ist nun nahezu baugleich mit dem dritten Schiff von Cunard, der drei Jahre alten «Queen Victoria». Der Neubau hat mit 1046 allerdings 46 Kabinen mehr.
Die «Queen Elizabeth» ist 294 Meter lang, 32,25 Meter breit und hat zwölf Decks. Balkone gibt es reichlich: Von 738 der 892 Außenkabinen können die Passagiere an die frische Luft treten. Gebaut wurde der neue Ozeanliner von der italienischen Werft Fincantieri, Heimathafen wird Southampton sein. Das Kommando an Bord hat Kapitän Chris Wells. Der 53-Jährige war zuvor Kapitän auf der «Queen Mary 2».
Gekostet hat der Bau umgerechnet 416 Millionen Euro. Dafür ist es auch ein sehr elegantes Schiff geworden, mit aufwendigen Mosaiken, Marmor und prächtigen Kronleuchtern. Eine große Lobby erinnert an die klassische Zeit der Ozeanriesen am Anfang des 20. Jahrhunderts, Holzvertäfelungen sorgen für Gemütlichkeit. Es gibt an Bord drei Hauptrestaurants: Im «Britannia Club Restaurant» und dem «Princess Grill» wird es eine Dinner-Sitzung geben, im «Britannia Restaurant» zwei. Die Gäste können aber auch auf andere Restaurants ausweichen, etwa einen englischen Pub oder das Büfett-Restaurant «Lido».
Die «Queen Elizabeth» soll alle Meere der Erde befahren: Sie geht auf Weltreise, fährt zu europäischen Zielen und unternimmt auch Transatlantikpassagen nach Nordamerika. Und das alles bei einer maximalen Geschwindigkeit von 23,7 Knoten (knapp 44 Kilometer pro Stunde). Wem dabei langweilig wird, der kann sich eines der 6000 Bücher aus der Bordbibliothek nehmen und sich im Internet-Center am Computer schulen lassen. Oder er kann auf einer Soirée im «Country House» Champagner trinken und tanzen. Das Sportangebot reicht von Schwimmen über Boule und Krocket bis zu Aerobic. Und Einkaufen kann der Passagier an Bord natürlich auch - auch, aber nicht nur Tweed.
Königin Elizabeth II. war bereits im Alter von 12 Jahren dabei, als ihre Mutter im Jahr 1938 im schottischen Clydebank die erste «Queen Elizabeth» taufte. Inzwischen hat die Queen bereits vier Cunard-Schiffe getauft, darunter 2004 das damals längste Passagierschiff der Welt, die «Queen Mary 2». Patin des dritten derzeitigen Cunard-Liners «Queen Victoria» war die Ehefrau von Prinz Charles, Camilla. Dass die Zeremonie damals ein wenig verunglückte - die Champagnerflasche zerschellte nicht auf Anhieb - hatte im Dezember 2007 tagelang die britische Klatschpresse beschäftigt. Bei der «Queen Elizabeth» gab es nicht solche Probleme: Bei Sonnenschein und 17 Grad zerschellte die Champagnerflasche wie geplant am Bug.
Die Jungfernfahrt führt das jüngste Mitglied der Cunard-Flotte nun 14 Tage lang zu den Atlantischen Inseln. Es folgen mehrere sogenannte Premierenreise, vor allem zu Zielen im Mittelmeer.
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