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Spanien » Reiseberichte

Küste der Türme: Mit dem Rad durch Mallorcas Westen

Von Marina Leunig, dpa

Santa Ponça (dpa/tmn) - Für Mallorca braucht man Kondition, am Sangria-Eimer wie auf dem Fahrrad. Doch wer sich fit genug fühlt für Serpentinen-Aufstiege unter der Mittelmeersonne, wird mit grandiosen Ausblicken belohnt - auf Dracheninseln, Maurengärten und Geistertürme.


Die Beine zittern, der Puls rast - und immer noch ist das langersehnte Flachstück nicht in Sicht. Jetzt wird es hart, aber das wussten wir vorher. Harald hatte uns beim Leihen der Räder gewarnt. Fahrradurlaub an der Westküste Mallorcas sei nichts für Untrainierte, hatte der Rad-Guide gesagt. Wer einigermaßen in Form ist, kann dort aber abseits des Massentourismus malerische Buchten, hübsche Dörfer und Postkartenpanoramen finden.


Startpunkt unserer fünftägigen Reise ist Santa Ponça westlich von Palma. Der Sand der Bucht rieselt fein zwischen den Fingern hindurch, das Mittelmeer ist hier von Mitte Mai bis in den Herbst warm genug zum Schwimmen. Gleich dahinter sprießen die Betonkästen, in die es vor allem Engländer und Deutsche zieht.


Am nächsten Morgen holen wir im Zentrum von Santa Ponça die Fahrräder beim Verleih ab. Als wir uns auf die Mountainbikes schwingen wollen, bremst uns Guide Harald. «Das Mountainbiken steckt auf Mallorca noch in den Kinderschuhen», warnt er. «Es gibt kaum vollständig beschilderte Wege, das Gelände ist felsig und als eher anspruchsvoll einzustufen.» Wir entscheiden uns doch für die leichtere Variante: die kurvigen Straßen der Westküste.


Das erste Tagesziel soll Port d'Andratx sein. Auf dem Weg dorthin begegnen wir einem der berühmten Wachtürme, dem «Castellot». Entlang der gesamten Küste drohten Türme wie dieser früher angriffslustigen Piraten.


Über Peguera, eine weitere Urlauber-Hochburg, geht es weiter in Richtung Cap Andritxol. Wir radeln durch eine ländliche Idylle, Wälder und üppige Büsche säumen die Straße zwischen Cala Fornells und Camp de Mar. Der Weg aber wird mit jedem Meter steiniger. Wir hätten besser auf den alten Mann gehört, der uns zurief, dass man hier nicht mit dem Rad weiterfahren sollte. Nach einer halben Stunde brauchen wir dringend eine Pause. Wir halten in einer lauschigen Bucht. Das Meer ist warm, die Kieselsteine kitzeln unter den Füßen, Baguette und Oliven haben selten besser geschmeckt.


Fünf Kilometer bleiben bis Port d'Andratx. Die Straße schlängelt sich zwischen Pinien empor. Steile Felswände der Serra de Tramuntana umschließen die tief ins Land geschnittene Bucht von Port d'Andratx. Hier macht das Kapital Urlaub: Im Hafen liegen Segel- und protzige Motorjachten, auf der Uferpromenade drehen Porsches ihre Runden.


Es lohnt sich, einen Abstecher in das nur fünf Kilometer entfernte Sant Elm zu machen. Der verschlafene Ort auf der Westspitze Mallorcas bietet freien Blick auf die Insel Sa Dragonera, die Dracheninsel. Man muss nicht frisch verliebt oder empfindsamer Romantiker sein, um dahinzuschmelzen, wenn bei Wein und Tapas die tiefrot glühende Sonne im Meer versinkt.


Rund 30 Kilometer sind das Soll am nächsten Tag. Und dabei sind viele Höhenmeter hinaufzukeuchen, bis Banyalbufar erreicht ist. Kurz vor dem Ziel ragt inmitten der Horta de Banyalbufar ein weiterer Wachturm auf: «Ses Animes», der Turm der Geister. Er bietet einen grandiosen Blick über die weitläufigen Terrassen, die noch von den Mauren angelegt wurden. Einst wurde auf ihnen Wein angebaut, heute pflanzen die Bauern Obst und Gemüse.


Das Versprechen des Hoteliers, der schönste Teil der Küstenstraße liege noch vor uns, lockt uns am Morgen des vierten Tages zurück auf die Räder. Der Weg führt uns zunächst in die Künstlerstadt Valldemossa. Hier verbrachte das berühmte Schriftsteller- und Pianistenpaar George Sand und Frédéric Chopin den Winter 1838/39. Bei der Fahrt durch die engen Gassen und blühenden Gärten versteht man die beiden gut. Doch wir müssen weiter, 35 Kilometer sind heute zurückzulegen bis Sóller. Steile Anstiege wechseln sich mit flachen Streckenteilen und rasanten Abfahrten ab. In Serpentinen zieht sich die Straße die Küste entlang, vorbei an Olivenhainen und zerklüfteten Felsen.


Hinter einer letzten Kurve öffnet sich vor uns das Tal von Sóller, eingeschlossen von imposanten Tausendergipfeln. Die Schlucht gilt als eine der fruchtbarsten Regionen Mallorcas, die Araber nannten sie «Tal des Goldes». Die Gassen der Stadt sind verwinkelt, die Busse kommen kaum um die Ecken der Steinhäuser. Wir rollen an den sich stauenden Autos vorbei und weiter zum Port de Sóller, zum Meer. Dort wartet zum Ende unserer kleinen Tour de Mallorca noch ein Mal ein herrlicher Ausblick: vom Platja de Port de Sóller auf einen der schönsten Häfen der Insel. Unsere Beine sind wieder still, der Puls geht langsam.


Infos

Mallorca Reiseziel: Anreise: M Radfahren: Unterkunft: Informationen:

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