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Mit dem Lamaflüsterer durch die Rhön

Von Hannes Vollmuth, dpa

Poppenhausen/Dermbach (dpa) - Nur Ältere wandern gern. Stimmt nicht. Tragen Tiere das Gepäck, schlüpfen auch Kinder in Wanderschuhe, vor allem wenn es sich um so ungewöhnliche Tiere wie Lamas handelt. In der Rhön ist das möglich.


Michael aus dem südthüringischen Dermbach hat mit beiden Händen die rosa Leine des wuscheligen Amigo fest umschlossen. Ein leichtes Ziehen nach links, und auch Amigo steuert nach links. Ein Ziehen nach rechts, der behaarte Gefährte fügt sich ein weiteres Mal. Der Zehnjährige mit den blonden Haaren ist zufrieden. Auf Amigo hat er schon seit Wochen gewartet. «Wegen dem weißen Fell», sagt er und streichelt dem Lama über den Rücken.  Michael ist bei Poppenhausen in der Rhön im bayerisch-hessisch-thüringischen Grenzgebiet unterwegs.


Ein paar Meter hinter Amigo bleibt Michaels Mutter Stefanie Schuchardt stehen und genießt das Panorama: Die Berge im Naturpark Vogelsberg erheben sich majestätisch in den leicht bewölkten Himmel. Dann geht es weiter: 14 Teilnehmer, 8 Lamas. In der Rhön gibt es Lamatrekking mit Johannes Nüdling.


Das «Land der offenen Fernen», wie das Vulkangebirge Rhön auch genannt wird, erstreckt sich über die drei Bundesländer Hessen, Thüringen und Bayern. 1991 hat die Weltkulturorganisation UNESCO das Mittelgebirge als Biosphärenreservat anerkannt. Zwar stehen nur rund zwei Prozent der Rhön tatsächlich unter Naturschutz, und auch Landwirtschaft ist erlaubt. Die Kulturlandschaft, so wünscht es sich die UNESCO, soll jedoch erhalten bleiben.


Es gibt viele verschiedene Wege, die Rhön zu erkunden. Wanderfreunde können sich auf die Spuren der Rhöner Kelten machen, Fahrradfahrer entlang der Fränkischen Saale strampeln. Wer es lieber motorisiert mag, kommt auch auf seine Kosten. Seit 2003 rufen jedoch immer mehr Menschen bei Johannes Nüdling an und reservieren einen Platz für das Wandern mit Lamas. Das ist ganzjährig möglich.


Besonders für Eltern mit Kindern sind die leichten Touren ohne kraftzerrende Anstiege eine beliebte Freizeitaktivität. Zwar kann man auf den Tieren nicht reiten, dafür aber Rücksäcke und Taschen bequem festschnüren. Das Panorama der Rhön und die Exotik der Tiere erledigen den Rest. «Mit Lamas kann man auch seine Kinder zum Wandern überreden», sagt Mike Kopp. Seine 12- und 14-jährigen Töchter haben seit geraumer Zeit nur noch Augen für ihren weichen Gefährten Gaucho.


Für Kinder müssen neun Euro bezahlt werden, wenn sie sich für die zehn Kilometer lange Halbtagestour entscheiden. Erwachsene sind bei der vierstündigen Wanderung mit 19 Euro dabei. Alleine im Jahr 2009 zogen 800 Menschen mit Lamawirt Nüdling durch die Rhön, 3500 sind es seit dem Jahr 2003 gewesen.


«Eigentlich kann man ja überall mit diesen Tieren laufen», erklärt Nüdling, als seine Gruppe wieder einmal zum Stehen kommt. Der 50- Jährige hatte früher nur wenig mit Tieren am Hut. Für große Warenhausketten regelt er den Vertrieb, später koordiniert er für die Malteser den Mahlzeiten- und Notrufdienst. Dann wird sein erster Sohn geboren. Der Vertriebsleiter zieht dorthin zurück, wo er selbst aufgewachsen ist: in die Rhön.


Die Region gilt als strukturschwach. Nüdling zieht in ein Haus mit großem Grundstück - es müssen also Tiere her, die das Gras kurz halten. Der 50-Jährige denkt an Damhirsche. Das Projekt scheitert aber an den strengen Auflagen. Die Lama-Haltung wird genehmigt. Er startet mit vier Touren und drei Lamas. Mittlerweile sind es 22 Tiere, und Nüdling ist zu einem der größten Lamatrekking-Anbieter in ganz Europa geworden. Mehr als 30 Mitbewerber teilen sich den Markt.


«Die Kinder bauen ganz schnell eine Beziehung zu den Lamas auf», sagt Peter Schuchardt, der an diesem Tag gleich mit fünf Kindern aus Dermbach im Wartburgkreis angereist ist. Familie Schuchardt ist sichtlich erfreut: «Kaum bekommen die Kinder ein Lama an die Seite, will niemand mehr aufhören zu wandern.»


Auch Erwachsene genießen die Zeit mit den gutmütigen Tieren. «Vor allem Menschen mit viel Stress im Beruf buchen immer mehr unsere Touren», berichtet Nüdling. Alleine bei Managern verzeichnet Nüdling jährlich einen Zuwachs von 30 Prozent, seit drei Jahren bereits. Besonders die mehrtägigen Touren mit Unterkünften in ruhigen Gegenden seien beliebt. Viele Teilnehmer ließen das Handy dann aus.



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