Genießerland Tegernsee: Kulinarische Vielfalt locktVon Detlef Berg, dpa Tegernsee (dpa/tmn) - Touristen schätzen den Tegernsee vor allem wegen der Landschaft. Aber auch kulinarisch gibt es in der Region zwischen München und österreichischer Grenze viel zu entdecken.
Essen und Trinken hat am Tegernsee Tradition: «Wer dort noch nicht eine Maß - oder mehr - getrunken hat, der hat noch nicht einmal die niederen Weihen als Kenner bairischer Lebensart empfangen», schrieb der bayrische Dichter Eugen Roth über das «Herzogliche Bräustüberl» in Tegernsee. Mit einem Benediktinerkloster fing im 8. Jahrhundert alles an. 1675 erhielten die Mönche das Braurecht. Wegen des süffigen Biers kommen die Gäste heute noch. Daneben locken Weißwurst, Schweinshaxe oder Bierbratl, aber auch Süßspeisen wie Apfelkücherl stehen auf der Karte.
Jeden Tag sind die Plätze unterm Gewölbe bei Einheimischen und Urlaubern begehrt, und bei schönem Wetter sitzt man auf der Terrasse mit Seeblick. «Das Schöne ist die kulinarische Vielfalt, die wir am Tegernsee haben», erzählt Sandra Weiß vom Tegernseer Tal Tourismus. «Das Angebot reicht vom lauschigen Biergarten über bewirtschaftete Almen bis hin zu guten Restaurants mit gehobener regionaler Küche.» Und immerhin vier Michelin-Sterne strahlen über dem See.
Gleich zwei davon hat sich Christian Jürgens erkocht. «Sein Refugium liegt drüben in Rottach-Egern im Seehotel 'Überfahrt'», sagt Weiß. Fährschiffer gaben der «Überfahrt» ihren Namen, noch immer fährt Tag für Tag ein Ruderer zur Anlagestelle des Hotels. Gern verwendet Jürgens Fleisch vom Biobauern, Gemüse, das auf den Feldern ringsum wächst, und Forellen, die im Tegernsee gefischt oder fangfrisch von der «Herzoglichen Fischzucht» in Kreuth bezogen werden.
Wer mag, kann die Fische, frisch geräuchert, vor Ort an den Fischteichen in Wildbad Kreuth probieren. «Bei schönem Wetter kommen viele Wanderer und Radfahrer und machen bei uns Station», sagt Dominik Blees, ein gelernter Fischwirt, der sich um die Aufzucht der Forellen, Renken und Saiblinge kümmert: «Jeden Vormittag gibt's frisch mit Buchenholz geräucherten Fisch.» Am besten schmecke er, wenn er noch leicht warm aus dem Räucherofen kommt.
Kreuth ist auch Ausgangspunkt vieler Wanderungen. Sie führen entlang der Weißach und zur Wolfsschlucht. Unterwegs bietet die Almwirtschaft Siebenhütten die Möglichkeit zur Rast. Schon am Vormittag duftet es aus der Holzhütte: «Ich habe gerade den Kuchen aus dem Backofen geholt. Der ist für die Kaffeegäste am Nachmittag bestimmt, doch probieren dürfen Sie jetzt schon ein kleines Stück», sagt die Wirtin. «Und gehen Sie mal zum Max Hagn in die Enzianhütte», rät sie. Die Blockhütte ist ein Geheimtipp. «Angefangen hat alles vor über 100 Jahren, als meine Urgroßmutter selbstgebrannten Schnaps ausschenkte», erzählt Maximilian Hagn.
«Später gab's einfache Brotzeiten und den hauseigenen Gebirgsenzian in Flaschen abgefüllt zum Mitnehmen.» Im Laufe der Jahre entstand so aus der Brennerei ein Restaurant. In den Regalen stehen auch heimischer Honig und die eleganten Flaschen mit Slyrs-Whisky vom benachbarten Schliersee. Die Destillerie kann ebenso besichtigt werden wie die gerade eröffnete Naturkäserei in Kreuth, in der sich Milchbauern zusammengeschlossen haben.
«Den Kaiserschmarren vom Ertl Georg kennt man in ganz Deutschland», hat Sandra Weiß versichert. Serviert wird er in 900 Meter Höhe am Fuß des Hirschbergs, dem Hausberg von Kreuth. Doch im Almgasthof «Café Aibl» schmeckt auch das Wild vorzüglich. Es ist immer frisch, schließlich kommt es aus der eigenen Jagd.
Tegernseer Tal Tourismus, Hauptstraße 2, 83684 Tegernsee; Telefon: 08022/92 73 80.
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