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Schloss Ludwigslust ist ein Versailles aus Pappmaché

Von Andreas Heimann, dpa

Ludwigslust (dpa/tmn) - Ludwigslust ist eine ziemlich kleine Stadt mit einem ziemlich großen Schloss. Es sieht aus, als hätte sich der Sonnenkönig in Mecklenburg ein zweites Versailles bauen lassen. Bei der Innendekoration wurde allerdings gespart: Vieles ist hier aus Pappmaché.


Es ist schon verblüffend, dass es in Ludwigslust überhaupt ein Schloss gibt. Und dann noch so ein großes, ausgerechnet in einer Kleinstadt im Westen Mecklenburgs. Es wirkt mit seiner breiten Fassade, Dutzenden Fenstern, vier meterhohen Säulen vor dem Eingang und seinen rund 100 Zimmern wie zwei Nummern zu groß für den Ort mit gerade 12 500 Einwohnern. Auch der Schlosspark verblüfft mit seinen Dimensionen: Mit rund 130 Hektar Fläche ist er der größte Mecklenburgs. Schon allein seinetwegen lohnt ein Besuch.


Der Regionalexpress aus der Landeshauptstadt Schwerin braucht bis Ludwigslust rund eine halbe Stunde. Auf der Strecke ist nicht viel zu sehen außer Birken- und Kieferwäldern, weiten Äckern und hin und wieder einem Hochsitz für Jäger. An der Jagd fand schon Christian II. Ludwig Gefallen. Der Herzog von Mecklenburg kam so oft es ging in die Gegend und ließ sich am Rand des Dorfes Klenow ein Jagdschloss bauen; 1754 beschloss «Ihro Herzogliche Durchlaucht und gnädigster Landesherr», dass es Ludwigs-Lust heißen sollte.


Sein Sohn Friedrich verlegte zwei Jahre später sogar den Regierungssitz aus Schwerin in die Pampa und ließ dort ein noch viel größeres Schloss bauen, das dem des Sonnenkönigs in Versailles nacheiferte. Das Dorf Klenow ließ er plattmachen. Auch das Jagdschloss wurde abgerissen. Dafür entstand rund um das neue Prunkschloss ein sehenswertes Barockstädtchen. Ein späterer Herrscher mit weniger Bezug zum Landleben verlegte den Regierungssitz zwar nach Schwerin zurück. Aber die Jahrzehnte, die die Mecklenburger Herzöge von Ludwigslust aus regierten, haben das Stadtbild bis heute geprägt.


«Die herzogliche Familie durfte das Schloss auch nach 1918 zunächst behalten», erzählt Waltraut Flick, Vorsitzende des Fördervereins Schloss Ludwigslust. «Seit 1922 war ein Teil davon ein Museum.» Im gleichen Jahr wurde Ludwigslust Kreisstadt. Nach Gründung der DDR zog die Kreisverwaltung ins Schloss ein. Heute ist das Schloss Ludwigslusts Sehenswürdigkeit Nummer eins.


Am meisten Eindruck macht noch immer der Goldene Saal. Hier ließ der Herzog zu Konzerten aufspielen - heute gibt es von April bis Oktober die Ludwigsluster Schlosskonzerte. Nach dem Vorbild von Versailles prunkt der Goldene Saal mit Größe, Spiegeln und aufwendiger Deko. Allerdings ist hier nicht alles Gold, was glänzt. Denn die Herzöge wollten zwar auftrumpfen wie der Sonnenkönig, konnten sich das aber gar nicht leisten. Und so ist im Schloss vieles aus Pappmaché, hergestellt in einer Ludwigsluster Manufaktur.


Türen ließen sich auf diese Weise genauso preiswert verkleiden wie Säulen. Selbst Bildhauern ließ sich so Konkurrenz machen: Im Schloss ist auch eine Venus-Figur zu sehen - komplett aus Pappmaché. «Täuschend echt», sagt Museumspädagogin Sylvia Wulff.


Natürlich gibt es etliche Porträts der früheren Hausherren: von Friedrich Franz I. zum Beispiel, einem Lebemann und Schwerenöter, der neben den legitimen auch noch mehr als 40 uneheliche Kinder hatte. Der eigentliche Bauherr Friedrich der Fromme war ganz anders: Kinder hatte er keine. In Schwerin ließ er das Theater schließen, weil er Lustspiele für Sünde hielt, dafür aber in Ludwigslust eine Kirche bauen, die ihresgleichen sucht. Darin ist er 1785 auch begraben worden. Sein Sarkophag steht im Mittelgang.


Aber auch beim Kirchenbau stand nicht unbegrenzt Geld zur Verfügung: «Die Altarwand besteht aus Holz», sagt Henrik Wegner, Vorsitzender des Vereins Barocklust. Auch die Kassettendecke ist aus Holz, Schilfmatten und Gips. Und die «goldenen» Leuchter im Altarraum sind wieder mal aus Pappmaché.


Infos

Infos für Besucher Das Schloss ist von Mitte April bis Mitte Oktober täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Führungen gibt es montags bis freitags um 14.00 sowie samstags und sonntags um 11.00, 14.00 und 15.00 Uhr. Weitere Informationen: Ludwigslust-Info, Schloßstraße 36, 19288 Ludwigslust, Telefon: 03874/52 62 51, E-Mail: info@stadtludwigslust.de

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