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Frankreich » Reisetipps

Lourmarin ist ein Pilgerort für Camus-Verehrer

Von Rolf Liffers, dpa

Lourmarin (dpa/tmn) - Ein Ziel für Literaturliebhaber ist Lourmarin in Südfrankreich immer. Aber in diesem Jahr kommen sie von überall in das Dorf nördlich von Aix-en-Provence, um einem großen Schriftsteller und Philosophen ihre Reverenz zu erweisen - Albert Camus.


Der Literaturnobelpreisträger von 1957 wohnte hier und wurde hier begraben. Er kam vor 50 Jahren bei einem Autounfall ums Leben. Sein Grab ist unscheinbar. «Albert Camus 1913 1960» steht auf dem bescheidenen Stein. Viele legen frische Blumen und Mistelzweige darauf ab.


Und ein anonymer Verehrer ritzte mit Blei «Tu nous manques aujourd'hui plus que jamais» - «Du fehlst uns mehr denn je» - auf eine einfache Fußbodenfliese, die am Grabstein lehnt. Lange hat Camus das vom Preisgeld bezahlte Häuschen an der Dorfgasse nicht genießen können, die heute seinen Namen trägt. Äußerlich ist alles noch so wie damals. Ausgetretene Stufen führen zur Haustür aus Holz, das schon länger nicht mehr gestrichen wurde. Das Fenster daneben ist vergittert, die Fensterläden aber sind aufgeklappt.


Was fehlt, ist ein Hinweis auf den berühmten Bewohner. Es gibt keine Gedenktafel an der Fassade. Verwandte des berühmten Existenzialisten, die dort jetzt leben, wünschen keine Touristenkarawanen, wie sie im zur Hochsaison oft überlaufenen Lourmarin üblich geworden sind. Die Einheimischen zögern aber nicht, Suchenden die Lage des Hauses zu verraten.


Der Gemeinde kann es nur recht sein: Sie hat Straßen, Plätze und Gebäude nach dem prominenten Mitbürger benannt. Und natürlich gibt es auch eine «Promenade littéraire», die den Spuren des Schriftstellers folgt. Prospekte tragen Camus' Konterfei, und der örtliche Buchhändler freut sich über die vielen Sondereditionen, die große Verlage aus Anlass des 50. Todestages herausgebracht haben.


Gesichert ist, dass sich Camus von Michel Gallimard hatte überreden lassen, an jenem 4. Januar des Jahres 1960 mit ihm im Auto statt mit der Bahn nach Paris zu fahren. Bei La Chapelle Champigny platzte ein Hinterreifen. Gallimards Facel Vega geriet ins Schleudern, die rechte Seite des Wagens zerschellte an einem Straßenbaum. Der Autor, der mit der Zugfahrkarte in der Tasche auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte, war sofort tot. Gallimard, ein Neffe von Camus' Verleger, starb wenig später im Krankenhaus. Die Passagiere auf der Rückbank überlebten.


Der Tod riss Camus aus der Arbeit an «Le premier homme», einem Roman über seine Kindheit und frühe Jugend in Algerien. Der begabte Junge erkrankte nach dem Abitur an Tuberkulose und musste 1930 für mehrere Monate in ein südfranzösisches Sanatorium. Die Krankheit heilte nie ganz aus und hinderte ihn auch in Lourmarin wieder an einem intensiven belletristischen Schaffen. Immerhin kam 1956 noch der kurze Roman «La Chute» heraus und 1957 «L'Exil et le Royaume», ein Sammelband mit Erzählungen. Über Lourmarin schrieb der Poet: «Manchmal genoss ich den grünen und flüchtigen Geschmack unverdienten Glücks. Himmel und Erde waren dann miteinander versöhnt.»


Informationen: Office de Tourisme Municipal de Lourmarin, Place Henri Barthélémy, F-84160 Lourmarin; Telefon: +33/0/4/90 68 10 77, E-Mail: tourisme@lourmarin.com.

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