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TravelingWorld » Reisenews » Deutschlandreise » Putten, Engel und viel Gold: Barock in Oberschwaben

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Putten, Engel und viel Gold: Barock in Oberschwaben

Von Claudia Bell, dpa

Warthausen (dpa/tmn) - Üppige Mahlzeiten, prächtige Klöster - zumindest für jene, die es sich leisten konnten: Oberschwaben war im 18. Jahrhundert eine Hochburg des Barock. Auf der Barockstraße können Besucher auch heute Essen und Architektur genießen.


Auf den Tellern liegen rote und gelbe «Knöpfle», daneben ein durch Spinat grün gefärbter Knödel in viel Soße. Ein Mahl wie zu Barock-Zeiten wird den Gästen im oberschwäbischen Warthausen aufgetischt: eine Hochzeitssuppe, dann eine gefüllte Kalbsbrust mit «Knöpfle», einer Art Nudeln, und als Nachtisch die für diese Region so typischen «Nonnenfürzle», ein in heißem Fett gebackenes Brandteiggebäck. «Das Essen im Barock musste immer bunt sein und wie die Ausstattung der Kirchen möglichst alle Sinne ansprechen», erklärt der Historiker Michael Barczyk die farbenprächtige Zusammenstellung auf dem Teller.


So schön sich das auch anhört - ein so üppiges Mahl stand im 18. Jahrhundert nicht bei allen Gesellschaftsschichten auf dem Speisezettel. So musste sich der einfache Mann von allerhand Getreidesorten, Kraut und Rüben ernähren, während Angehörige des Klerus sowie Adlige an einer reich gedeckten Tafel Platz nahmen. «Fressen und Saufen ist eine Hauptbeschäftigung dieser Herren», so umschrieb im Jahre 1794 ein Engländer die Tisch-Gepflogenheiten der damaligen Zeit.


Unterm Strich, so sagt Michael Barczyk, sei es jedenfalls so gewesen: «Der oberschwäbische Mönch einer Reichsabtei darbte nicht, der Niederadlige oft, der Hochadlige nie, der Bauer immer, der Bürger selten.» Das insgesamt nicht gerade ausgeprägte Bedürfnis nach Schlichtheit spiegelt sich auch in der Ausstattung der barocken Gotteshäuser in Oberschwaben wider. Genau hier, im Landstrich zwischen Ulm im Norden, der Donau und der Schwäbischen Alb im Westen, eingegrenzt von Iller und Allgäu im Osten und dem Bodensee im Süden, präsentiert sich der Barock mit überschwänglicher Dekoration, unzähligen Engeln, Heiligen und Putten in seiner typischen Form.


Weil Oberschwaben erst im Jahr 1806 zu Württemberg gekommen war, blieb dieser katholische Landstrich im damaligen Königreich lange Zeit ein Fremdkörper. Während in Württemberg die mächtigen Pietisten jeden Luxus und alle Vergnügungssucht ablehnten, entstand in Oberschwaben ein üppiges, goldüberladenes und vor Lebensfreude strotzendes Barock.


Und so reihen sich heute mehr als 100 Klöster, Schlösser und Kirchen an der vor mehr als 40 Jahren gegründeten Oberschwäbischen Barockstraße wie Perlen an einer Schnur aneinander. Beeindruckend ausladende Klöster wie in Wiblingen, Ochsenhausen und Inzigkofen oder Schlösser in Salem, Meersburg oder Tettnang geben ein Zeugnis von der Denkweise der Bauherren dieser Epoche ab. Tatsächlich gilt die barocke Bauform als stein- und kunstgewordene Manifestation der Gegenreformation.


«Der Gläubige sollte nicht nur belehrt, sondern ergriffen werden von dem, was er da sah», sagt Michael Barczyk. Eines der berühmtesten Bauwerke des oberschwäbischen Barock ist das Kloster in Bad Schussenried. Sein Rokoko-Bibliothekssaal im Konventbau mit seinen Bücherschränken, seiner Galerie und dem Deckenfresko zählt zu den bedeutendsten Klosterbibliothekssälen nördlich der Alpen.


Infos

Barockstraße in Schwaben Die Oberschwäbische Barockstraße wurde 1966 von regionalen Touristikern ins Leben gerufen. Damit war sie eine der ersten touristischen Straßen in Deutschland überhaupt. Die auf mehr als 700 Kilometern Länge ausgeschilderten Routen führen kreuz und quer durch Oberschwaben zwischen Donau und Bodensee, Iller und badischer Grenze. Informationen: Oberschwaben-Tourismus, Klosterhof 1, 88427 Bad Schussenried; Telefon: 07583/33 10 60.

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